Die Verschiebung der Radwegunterführung in den Bahndamm zwischen Bad Kissingen und Arnshausen ist früher als geplant beendet worden. Die B286 bleibt in diesem Bereich aber noch bis 12. Juni gesperrt.
Es hat einfach alles perfekt gepasst: Planung, Bauablauf, Bodenuntersuchungen und Technik. Deshalb konnte die Verschiebung der Radwegunterführung zwischen Bad Kissingen und Arnshausen elf Stunden früher als geplant erfolgen. Am Freitagmorgen saß die Betonbrücke auf dem richtigen Platz. "Auf meine Leute kann ich mich 100 Prozent verlassen", meinte Dirk Groth von der Firma Multilift, die sich auf Verschiebungen spezialisiert hat.
Zufrieden ist auch Joachim Dietz vom staatlichen Bauamt in Schweinfurt. Die Behörde hat dieses Brückenbauprojekt seit November 2013 geplant. "Die Witterung hat ihren Teil beigetragen", meint Joachim Dietz. Auch dadurch konnte sehr zügig gearbeitet werden, so dass der Startschuss für das Verschieben bereits am Freitagmorgen und nicht erst am Abend stattfand.
Joachim Dietz sprach zudem von einem sehr zügigen Abwicklung der Planung. "Es war sehr schnell, weil die Bahn mitgespielt hat", meint Dietz. Die gesamte Planung sei in enger Absprache mit der Bahn durchgeführt worden.
Bahndamm wird neu verfüllt
Seit Mittwochabend ist die Bahnstrecke zwischen Ebenhausen und Bad Kissingen gesperrt. Zuerst musste der gesamte Bahndamm abgetragen werden, um die Lücke für die neue Brücke zu schaffen. Danach erfolgte am Freitag der Brückeneinschub. Jetzt wird das Geländemit einem speziellen Verfüllmaterial wieder aufgschüttet. Bis zum Montagfrüh müssen Bahndamm und Schienenverbindung hergestellt sein. Denn dann sollen wieder Züge fahren.
Der Erdaushub vom alten Bahndamm bleibt vorerst als Erdhügel erhalten. Die Erde muss untersucht werden, ehe sie abtransportiert wird. Entlang von Bahngleisen ist es möglich, dass obere Bodenschichten durch Diesel verunreinigt sind.
Um den straffen Zeitplan einzuhalten, muss auch weiterhin alles gut funktionieren. Natürlich hilft da, dass die Verschiebung viel schneller erfolgte, als im Zeitplan vorgesehen. "Wir brauchen solche Puffer", erklärt Dietz. So stehen auf der Baustelle auch Reservefahrzeuge und -technik bereit, damit es keine Zeitverzögerungen gibt, falls eine Baumaschine kaputt gehen sollte. Auch die strenge Abriegelung der Baustelle hat mit dem engen Zeitplan zu tun. Damit wird ein Baustellentourismus vermieden und gewährleistet, dass die Arbeiten ungestört laufen können. Außerdem diene sie auch der Sicherheit, so Dietz. Die innere Baustellen-Absicherung wird noch bis Monatsende vorhanden sein.
Die Maßnahme wird komplett unter Regie des staatlichen Bauamtes durchgeführt. Am Sonntag findet eine Bauabnahme durch Fachleute der Deutschen Bahn statt.
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Die Unterführung ist etwas größer konzipiert als eigentlich nötig. Das hat einen Grund. Irgendwann wird die nebenliegende Auto-Unterführung erneuert werden müssen. Dann kann der Verkehr während der Bauarbeiten einseitig über die Radwegunterführung gelenkt werden. Die Bau-Mehrkosten dafür hielten sich aber in Grenzen, betont Dietz. Die neue Radunterführung kostet rund 900.000 Euro.
Routine ist dieses Projekt für die Fachleute am Staatlichen Bauamt nicht, verrät Joachim Dietz. Es war die erste Brückenverschiebung für ihn. Normalerweise habe es seine Abteilung mit klassischem Brückenbau oder mit Sanierungen und Unterhalt von Brückenbauten zu tun. In der Region Main-Rhön betreut die Behörde rund 500 Brückenbauwerke.
Die Straße zwischen Bad Kissingen und Arnshausen bleibt noch bis zum 12. Juni gesperrt. Denn im Neubaubereich der Straße stehen Asphaltierungsarbeiten an.