Bei der Jugend spielt die Musik

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Die Sprache der Musik verstehen alle Kinder. Das Zusammenspiel der multikulturellen Flötengruppe funktioniert bestens. Foto: Robert Huger
Die Sprache der Musik verstehen alle Kinder. Das Zusammenspiel der multikulturellen Flötengruppe funktioniert bestens.  Foto: Robert Huger
Eindrücke vom musikalischen Programm des Integrationsforums. Foto: Robert Huger
Eindrücke vom musikalischen Programm des Integrationsforums. Foto: Robert Huger
 
Eindrücke vom musikalischen Programm des Integrationsforums. Foto: Robert Huger
Eindrücke vom musikalischen Programm des Integrationsforums. Foto: Robert Huger
 
Eindrücke vom musikalischen Programm des Integrationsforums. Foto: Robert Huger
Eindrücke vom musikalischen Programm des Integrationsforums. Foto: Robert Huger
 

Beim Unterfränkischen Integrationsforum in Bad Kissingen machten die Referenten auf Herausforderungen für die Region aufmerksam. Der Nachwuchs stand dabei nicht nur auf der Bühne im Mittelpunkt.

Dass Kinder verschiedener Herkunftsländer in kürzester Zeit gemeinsame Projekte verwirklichen können, zeigte die multikulturelle Flötengruppe der Sinnberg-Grundschule. Beim Unterfränkischen Integrationsforum präsentierte sich die Gruppe als musikalisches Beispiel gelungener Integration. Die zwei Wörter "Integration und Demographie" - zugleich Motto der Tagung im Tattersall - machten zusammen betrachtet schon Musik, sagte Oberbürgermeister Kay Blankenburg
(SPD) in seiner Begrüßungsrede.

"Die Sprache der Musik ist interkulturell", sagte Jutta Sterzinger, Leiterin der Flötengruppe. Selbst, wenn jemand sprachliche Schwierigkeiten hätte, gehöre er sofort zur Gruppe und könne sich einbringen. "Die Kinder finden immer zueinander", freute sich Sterzinger. Doch so problemlos die Kinder miteinander umgehen: Es gibt zu wenige. Der demographische Wandel ist das Thema, dass die verantwortlichen Politiker derzeit schwer beschäftigt. Um der sinkenden Geburtenrate entgegenzuwirken, braucht es Zuwanderung. So die einhellige Meinung der Referenten beim Integrationsforum.

Anreize für Migranten

Um Mitbürger aus anderen Staaten zu locken, benötigt es entsprechende Angebote. "Es ist wichtig, dass die Zuwanderer sich wohl fühlen", sagte Paul Beinhofer, Regierungspräsident von Unterfranken. Es müsse eine Willkommenskultur geschaffen werden. Dafür sieht er gute Voraussetzungen in Unterfranken.

Aber: "Integration gelingt nur, wenn sie auch gelebt wird", betonte Paul Beinhofer. Die aktive Neubürgergewinnung sei hier von zentraler Bedeutung. Genauso wichtig sei es, dass die Zuwanderer Deutsch lernen. "Sprache ist der Zugang zum Leben", sagte Beinhofer. Das betreffe sowohl das Arbeitsleben als auch das kulturelle Leben. In diesem Zusammenhang lobte er die Integrationsarbeit in Bad Kissingen. Es gebe vor allem viel ehrenamtliches Engagement.

Probleme sind vorprogrammiert

Kay Blankenburg gab zu bedenken, dass das Thema die Region auf lange Sicht beschäftigen wird und er auch in Zukunft auf die Beteiligung der Bürger zählt. Dabei gehöre es dazu, sich auf Neues einzulassen. Er wisse aber um die Problematik dieser Veränderungen.

"Da, wo verschiedene Kulturen aufeinander treffen, wird es Reibungen geben", stellte er klar. Genauso werde es Frustration geben. Zum Beispiel, wenn sich die Menschen mit den Asylbewerbern anfreunden und diese das Land wieder verlassen müssen. Generell blickt er jedoch positiv in die Zukunft: "Die Chancen überwiegen deutlich die Risiken", ist er überzeugt.

Eine willkommene Hilfe in Sachen Integrationsarbeit ist das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt", in das Bad Kissingen 2007 aufgenommen wurde. Bei dem Projekt werden Fördermittel zur Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen bereitgestellt. In Bad Kissingen konnten dadurch unter anderem die Neugestaltung des Klieglplatzes und verschiedener Spielflächen sowie ein barrierefreier Zugang zur Stadtbücherei und ein Begegnungsraum realisiert werden.