Die Drittklässler der Henneberg-Grundschule in Garitz sind echte Hühner-Experten: Sie haben 18 Küken auf die Welt geholfen und füttern und versorgen sie mit viel Fachwissen und Liebe.
Aufgeregtes Piepsen dringt aus dem Klassenzimmer der 3a der Henneberg-Grundschule in Garitz. Drinnen scharen sich viele Jungen und Mädchen um einen großen Käfig, über dem eine merkwürdig aussehende Lampe hängt. Sie taucht das Innere des Käfigs in ein rotes Licht, und dort, wo das Licht am stärksten hin scheint, tapsen und piepsen 18 flaumige Küken durcheinander.
"Der Bauer Herr Ströhlein aus Reiterswiesen ist zu uns gekommen und hat uns Eier gebracht. Die haben wir dann in den Brutkasten getan. Und nach 21 Tagen kamen Küken raus", erklärt Drittklässler Beni.
Viel lehrreicher als jedes Bio-Buch Aber wieso piept's eigentlich bei den Drittklässlern? "Das ist eine lange Geschichte", erklärt Klassenlehrerin Birgit Hock: "In Reiterswiesen haben wir ein weiteres
Schulhaus. Und eines Tages warfen dort Schüler mit Steinen auf Hühner, die im Nachbarsgarten lebten. Darüber hat sich der Bauer wahnsinnig aufgeregt, mit Recht! Erst hat er die Schüler aufgefordert, die Steine wieder aufzulesen und dann kam er auf uns zu, brachte uns Eier und fragte, ob wir die nicht ausbrüten wollten, um zu sehen, mit was wir es hier eigentlich zu tun haben." Das klappte so gut, das Birgit Hock und HSU-Lehrerin Sarah Schmitt das Küken-Projekt
jetzt mit der Klasse 3a wiederholen.
Die Jungen und Mädchen lernen dabei viel Wissenswertes über Hühner und ihre Entwicklung - und wie man für ein anderes Lebewesen Verantwortung übernimmt: "Wir haben einen Dienstplan aufgestellt", erklärt Yasmina. "Immer zwei von uns füttern die Küken. Morgens und abends." "Und wir schauen, ob die Temperatur stimmt, die muss 37 Grad sein. Und wir misten auch den Stall aus", fügt Janosch hinzu.
"Es ist wirklich toll, wie sich die Kinder um die Tiere kümmern. Sie kommen sogar abends und am Wochenende", freut sich Lehramtsanwärterin Sarah Schmitt.
Das Gesprächsthema Nummer eins Zwei Wochen bleiben die Küken noch im Klassenzimmer, "dann kommen sie wieder zum Bauern", erklärt Leon. Ein paar Kinder dürfen vielleicht sogar Hühner im Garten halten.
"Das Projekt mit den Küken ist sehr schön", fasst Janosch zusammen. "Es macht Spaß, sie schlüpfen zu sehen und ihnen Futter zu bringen."
Die jungen Hühner spielen nicht nur im HSU-Unterricht die Hauptrolle, sondern sind auch das Thema von Zeitungsartikeln, die die Schüler im Deutschunterricht verfasst haben. Und sie geben sogar im Musikunterricht den Ton an - als fetziger Hühner-Rap!