Baubeginn am Runden Brunnen erst 2016

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Günter Englert vom Technischen Büro Werner und Hartmut Holzheimer werfen einen Kontrollblick auf das Leitungsnetz des Runden Brunnens. Foto: Thomas Mäuser
Günter Englert vom Technischen Büro Werner und Hartmut Holzheimer werfen einen Kontrollblick auf das Leitungsnetz des Runden Brunnens. Foto: Thomas Mäuser
 

Ein Personalengpass im Planungsbüro verzögert den Bau des Brunnentempels und des Betriebsgebäudes.

Eigentlich hätten der Runde Brunnen schon überbaut und das Technik-Gebäude bereits stehen sollen. Doch ein personeller Engpass im planenden Ingenieurbüro hat dem Bauherrn, dem Wasserwirtschaftsamt, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Als Termin für die Fertigstellung ist nun der Oktober kommenden Jahres im Visier.
Wie Birgit Imhof, Abteilungsleiterin des Wasserwirtschaftsamtes für den Landkreis Bad Kissingen, betont, habe ihre Behörde immer wieder
beim Planungsbüro nachgefragt. Doch dort habe sich wegen des Ausfalls eines Mitarbeiters, der mit der Planung schon begonnen habe, alles verzögert. Inzwischen sei ein anderes Büro beauftragt worden. Vor drei Wochen habe man sich mit dem neuen Planer zusammensetzen und Detailgespräche führen können.


Komplizierte Technik

Dabei ging es vor allem um die Planung in Sachen Technik, ergänzt Hartmut Holzheimer vom Wasserwirtschaftsamt. Denn die Hochbauten bereiten die wenigsten Probleme, existieren die fertigen Pläne des Staatlichen Bauamtes doch schon seit längerer Zeit.

Um nicht von den Hochwässern der Saale gestört zu werden, beginnen die Bauarbeiten auf jeden Fall erst im März 2016. "Im Oktober 2016 muss alles fertig sein, komplett mit Außenanlagen und Beleuchtung", betont Holzheimer.


Wieder erlebbar

Nach wie vor ist geplant, den Runden Brunnen wieder erlebbar zu machen. Früher war er durch das Salinenbad, später durch das Heinz-Kalk-Krankenhaus überbaut. Nach dem Abriss der Klinik wurde der Brunnen saniert, seitdem ist eine Bretterbude übergestülpt.

Diese Bude wird durch eine Plexiglas-Kuppel ersetzt, rund um den Brunnen sollen einmal Säulen stehen. Eine Überdachung wird es nicht geben. Nebenan wird das Betriebsgebäude mit Sammelbecken, Pumpstation und Überwachungstechnik entstehen. Die derzeit frei stehenden blauen Rohre verschwinden dann.


Gesamtkosten 1,7 Millionen Euro

Gedacht ist auch an eine Video-Überwachung, da der Brunnen weitab belebter Bebauung liegt. Die Kuppel, die alleine 16 000 Euro kostet, wird vandalismussicher sein, ließ das Wasserwirtschaftsamt schon im Januar dieses Jahres wissen. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme Runder Brunnen sind mit 1,7 Millionen Euro veranschlagt.

Großer Wert wird laut Birgit Imhof und Hartmut Holzheimer darauf gelegt, dass kein Kohlenstoffdioxyd austreten kann. Dieses Gas treibt den Runden Brunnen nach oben und kann lebensgefährlich sein.

Im Umfeld des Brunnens kommt noch ein 90 Meter langer Weg hinzu, der die Tiefe des Brunnens in der Horizontalen symbolisieren soll. Entlang dieses Weges sollen die verschiedenen Gesteinsschichten dargestellt werden, die der Brunnenschacht auf seinem Weg nach unten durchschneidet. Infowand und Beleuchtung sollen das Ensemble komplettieren.

Beim dem 1788 entdeckten Runden Brunnen handelt es sich um eine kohlensäurehaltige Eisenkochsalzquelle, die seit 1841 der Badekur und der Inhalation dient. Bis 1966 wurde auch Salz gewonnen. Noch immer wird der Runde Brunnen zur Berieselung des Gradierwerks genutzt. Vor allem aber dient er und als Ersatz, wenn am Scnönbornspudel Wartungsarbeiten nötig sind. Dann speist der mineralisch identische Runde Brunnen die KissSalis-Therme.