Ballett-Einlage begeisterte Publikum in Bad Kissingen

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Mit ihrer Balletteinlage verzauberten die beiden Franzosen, Axel Carle-Monsigny und Colombe Vanabell, das Publikum. Foto: Peter Klopf
Mit ihrer Balletteinlage verzauberten die beiden Franzosen, Axel Carle-Monsigny und Colombe Vanabell, das Publikum. Foto: Peter Klopf

Was wäre Weihnachten ohne Ballett. "Dornröschen", "Schwanensee" oder "Giselle" sind die klassischen Vertreter dieses Genres. Doch was wären sie ohne die dazugehörende Musik?

"War die Musik in den Anfängen des Balletts noch lediglich als Begleitung gedacht, entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine selbstständige Ballettmusik", heißt es in dem Onlinemagazin "klangschreiber". Oft war es eine Auftragsarbeit, die eigens für ein bestimmtes Theater oder eine Ballettcompagnie komponiert wurde.
Meist machte der Choreograf den Komponisten genaue Vorschriften, wie die Musik sein sollte, damit sie mit seinen Vorstellungen von den Bewegungen harmonierte.

Erst namhafte Komponisten wie Adolphe Adam, Leo Delibes oder Pjotr Iljitsch Tschaikowski schafften es, die Ballettmusik aus ihrem Schattendasein herauszuführen. Die Musik hatte sich eine höhere Stellung erkämpft, indem sie nicht länger nur untermalte, sondern die Choreografie mitbestimmte. Doch nicht nur das. Sie schaffte es sogar, sich komplett vom Tanz zu lösen und sich selbstständig zu behaupten. Noch heute erklingt zur Weihnachtszeit von überall her die Ouvertüre des Nußknacker-Balletts.

Von der tanzenden Musik

"Wenn die Musik tanzt" lautete deshalb das Motto einer Weihnachtsmatinee mit dem Bad Kissinger Kurorchester, bei dem beliebte und bekannte Ballettmusiken die Hauptrolle spielten. Darunter auch eine Suite aus dem Ballett "Der Nussknacker" von Peter Tschaikowski. Das Märchen "Nussknacker und Mäusekönig" wurde von E. T. A. Hoffmann geschrieben. Alexandre Dumas' Interpretation der Geschichte wurde von Tschaikowski vertont, Marius Petipa schrieb das Libretto und Lew Iwanow zeichnete für die Choreografie verantwortlich. Die Uraufführung fand am 18. Dezember 1892 im Mariinsky-Theater in St. Petersburg statt.

Die Geschichte eines jungen Mädchens, das einen Nussknacker geschenkt bekommt und davon träumt, dass er sich in einen Märchenprinz verwandelt, fasziniert bis heute Jung und Alt. Dazu tanzten Axel Carle-Monsigny und Colombe Vanabelle mit Grazie, Eleganz ihre Interpretation zu den beliebten Melodien. "Tanz der Rohrflöten", "Blumenwalzer", das sind Melodien, bei denen man dahinschmelzen kann.

Glückliche Auswahl getroffen

Genauso bei Amilcare Ponchiellis "Tanz der Stunden" aus der Oper "La Gioconda". Die allegorische Balletteinlage aus dem dritten Akt erlangte Wunschkonzert-Popularität. Das Libretto von "La Gioconda" schrieb Arrigo Boito. Es basiert auf dem 1835 in Paris uraufgeführten Drama "Angelo, tyran de Padoue" des französischen Romantikers Victor Hugo. Weitere Höhepunkte waren Ballettmusiken aus der Oper "Faust" von Charles Gounod oder "L"Arlésienne" aus der Suite Nr. 2 von Georges Bizet.

Elena Iossifova, die Leiterin des Kurorchesters, bewies bei der Auswahl der Stücke eine glückliche Hand und ließ das Konzert zu einem Erlebnis für Herz und Sinne werden. Das Kurorchester erwies sich als kompetenter Interpret meisterhafter Salonmusik. Das Einbeziehen der beiden freischaffenden Tänzer erwies sich dabei als Glücksgriff. Ein Konzert, das mit seinem bezaubernden Interpretationen und seinem Flair die Zuhörer nachhaltig beeindrucken musste.