Über 75 Krippenplätze wurden seit 2012 im Stadtgebiet neu genehmigt. Trotzdem scheint die Nachfrage der Eltern derzeit höher als das Angebot. Der Hausener Kindergarten ist die nächsten eineinhalb Jahre voll.
Der Bedarf an Krippenplätzen ist groß. So groß, dass der Maria-Stern-Kindergarten in Hausen in den nächsten Jahren kaum freie Plätze anbieten wird. "Wir sind komplett ausgebucht", sagt Leiterin Mirjam Mack. Die zwölf Krippenplätze der Einrichtung sind bis Mitte 2015 voll. "Erst dann hätten wir wieder vereinzelte Plätze zur Verfügung", berichtet sie. Einzelplätze, die die hohe Nachfrage nicht decken werden.
Zu oft muss sie wartenden Eltern Absagen erteilen.
Dabei sind gegenwärtig schon mehr Krippenkinder in Hausen untergebracht, als es Plätze gibt. Rund 20 Unter-Drei-Jährige werden in der Einrichtung betreut, obwohl die Krippe für zwölf ausgelegt ist. Das ist aber zulässig und hat einen guten Grund, sagt Kirstin Scherner, Vorsitzende des St. Elisabethen-Trägervereins.
"Es besteht die Möglichkeit, dass Kinder ab zweieinhalb Jahren den regulären Kindergarten besuchen", erklärt sie. Wenn sie von der Entwicklung reif genug sind und die Eltern dem zustimmen. Weitere Voraussetzung: Mehr als die Hälfte aller Kinder muss über drei Jahre alt sein.
Das ist aber auch keine Ideallösung, denn die Kindergartenplätze sind ebenfalls gefragt.
"Bis August 2015 können wir ohne neue Plätze keine Kinder mehr aufnehmen", sagt Mack. Gerade Familien, die neu zugezogen sind, haben kaum Chancen, einen freien Platz zu bekommen. Dafür stehen sie auf der Warteliste zu weit hinten.
In den anderen Kindergärten in Bad Kissingen und den Ortsteilen ist die Lage ähnlich, sagt Stefanie Strunk.
Sie ist die zuständige Sachbearbeiterin im Referat Schulen und Kindereinrichtungen im Bad Kissinger Rathaus.
2012 und 2013 haben neben Hausen außerdem die Einrichtungen in Poppenroth, Reiterswiesen, Winkels sowie der Kliegl- und der Sinnbergkindergarten höheren Bedarf im Krippenbereich gemeldet. 75 zusätzliche Plätze hat die Stadt genehmigt. Die nötigen Baumaßnahmen werden dieses Jahr abgeschlossen.
Ob der Bedarf damit gedeckt ist, könne noch nicht verallgemeinernd gesagt werden, meint Strunk. In Einzelfällen könne es passieren, dass Eltern nicht den gewünschten Betreuungsplatz finden.
Auf Grund der hohen Nachfrage hat der Trägerverein des Maria-Stern-Kindergartens im Dezember bei der Stadt eine Aufstockung der Plätze beantragt. "Dann könnten wir einigen Eltern weiter helfen", sagt Vorsitzende Kirstin Scherner.
Aktuell verfügt die Einrichtung über zwölf Krippen- und 50 Kindergartenplätze. Bis März sollen acht zusätzliche geschaffen werden, zwei in der Krippe und sechs im Kindergarten.
Kindergartenleiterin Mirjam Mack und die Eltern auf der Warteliste warten gespannt, ob der Antrag genehmigt wird. "Wenn erst einmal das Okay der Stadt kommt, geht es sehr schnell", sagt Mack. Dann will sie keine Zeit mehr verlieren.
Alle nötigen Formulare und Anträge seien soweit vorbereitet. "Wir warten nur darauf, dass es los geht", sagt sie. Mehr Erzieherinnen werden nicht eingestellt. Weil das Team im Hinblick auf die Arbeitszeit ohnehin an der Grenze gearbeitet habe, wurde im Dezember eine neue Kollegin eingestellt, eine zweite wird im Februar ihre Stelle antreten.
Gute Nachrichten für Mack: Der Finanzausschuss der Stadt befürwortete in seiner Sitzung am Dienstag einstimmig den Antrag des Kindergartens.