"Für die Nutztierhalter entstehen dadurch erhebliche wirtschaftliche Schäden. Wir können nicht weiter zusehen und dabei hoffen, dass der Wolf von allein wieder verschwindet", macht Bold deutlich. "Da nutzen auch die Schutzzäune nichts. Sie werden vom Wolf überwunden, beziehungsweise können nicht an allen Stellen errichtet werden." Der vermehrte Einsatz von Herdenschutzhunden sei auch keine Lösung, so der Landrat: "Das würde für die Wandernden in der Rhön eine potenzielle Gefahr darstellen."
Auch in den Nachbarlandkreisen Main-Spessart und Rhön-Grabfeld kam es in den vergangenen Wochen zu mehreren Übergriffen auf Nutztiere, die teils mutmaßlich, teils sicher auf den Wolf zurückgeführt werden können. Dazu der Bad Kissinger Landrat Bold: "Zum Teil lassen sich als Verursacher die gleichen Wölfe feststellen. Um die Gefährdungslage einschätzen zu können, müssen wir unserer Auffassung nach das Geschehen in den drei Landkreisen als Gesamtlage betrachten."
In dem Antrag beruft sich der Landkreis Bad Kissingen auf entsprechende Paragrafen im Bundesnaturschutzgesetz. In dem Schreiben an die RUF heißt es unter anderem: "Den betroffenen Tierhaltern sind ernste Schäden entstanden. Darüber hinaus ist damit zu rechnen, dass die Wölfe weitere Angriffe unternehmen werden, da sie gelernt haben, wie leicht es hier ist, Beute zu machen, sodass für weitere entstehende Schäden durch Wolfsangriffe eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht. Hinzu kommt, dass allein auf der hessischen Seite der Rhön vier Wolfsterritorien bestehen. Dadurch wandern immer wieder Wölfe von dort in den bayerischen Teil der Rhön und verüben auch im Landkreis Bad Kissingen Übergriffe."
Umdenken in der Bundesregierung bei Wolfsdebatte: "richtiges Signal"
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) bereitet aktuell eine Regelung vor, um schnellere Abschüsse einzelner Wölfe in Deutschland zu ermöglichen. Insbesondere Schäfer und andere Nutztierhalter verlangen, dass die Wolfspopulation in der Bundesrepublik reduziert wird. Dass im Umweltministerium ein Umdenken eingesetzt hat, wertet Bold grundsätzlich als positives und wichtiges Signal. Allerdings hält er die Regelung, dass der Abschuss im 1-Kilometer-Umkreis stattfinden muss, für nicht praktikabel. "Der Wolf kann täglich über 70 Kilometer zurücklegen. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass er sich für längere Zeit in der Nähe der Rissstelle aufhält. Und damit würde man die von der Ministerin vorgeschlagene Regelungen sehr selten anwenden können."
Am Freitag hatte die Regierung von Unterfranken dann tatsächlich den Abschuss von zwei Wölfen genehmigt. "Die Entscheidung zielt darauf, das weitere Reißen von Schafen und Lämmern durch diese Wölfe zu verhindern", teilte die Behörde am Freitag in Würzburg mit. Die Schafherden in der Rhön seien von großer Bedeutung für den Schutz der dort natürlich vorkommenden Tier- und Pflanzenwelt. Die Ausnahmegenehmigung zum Töten der sonst unter Schutz stehenden Wölfe ist bis 9. November befristet, sie gilt im Naturschutzgebiet Lange Rhön und in angrenzenden Gebieten. Durch besondere Maßnahmen soll erreicht werden, dass nur die zwei Wölfe geschossen werden, die bereits Tiere gerissen haben, und keine andere Wölfe.
Neben dem Antrag aus Bad Kissingen liegen der Behörde auch Anträge auf den Abschuss einer Wolfsfähe in den Landkreisen Aschaffenburg und Main-Spessart vor. In diesen Fällen ist die Bezirksregierung aber zu dem Ergebnis gekommen, dass in diesen Regionen die Voraussetzungen für einen Abschuss nicht gegeben sind. "Für diese Gebiete ist derzeit eine Wiederholungsgefahr hinsichtlich des Reißens von Nutztieren nicht anzunehmen", hieß es.
Seit dem 1. Mai gilt in Bayern eine Wolfsverordnung, die den Abschuss von Wölfen erleichtert. Der Wolf ist nach europäischem und deutschem Recht eigentlich nach wie vor streng geschützt. Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) klagt gegen die Landesregelung.
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Völlig ohne Wertung, wer auf der Welt eher das Recht hat zu leben bzw. andere zu verdrängen, es ist einfach nicht möglich, die Welt beliebig zu vergrößern. Deutschland ist eines der am dichtesten besiedelten Länder , heißt flächenmäßig einfach zu klein. Die ersten Wölfe kamen und wurden begeistert begrüßt, da sich die Natur einen Teil zurückholt. Aber keiner hat bedacht, dass die sich dann auch vermehren und ein Wolfsrudel ein großes Revier beansprucht. Bei der dichten Besiedlung ist es irgendwann gar nicht mehr möglich, dass Mensch und Wolf einander aus dem Weg gehen. Hätte ja keiner ahnen können, dass die sich so vermehren. Dann kommen zur sowieso vorhandenen Bevölkerung in den letzten Jahren Migranten zu Millionen ins Land und vermehren sich ebenfalls . Dafür sollen ein paar hunderttausend Wohnungen gebaut werden, Schulen, Kindergärten und sonstige Infrastruktur. Aufgrund der Lage in der Welt muss Deutschland dann noch mehr Fläche für die Lebensmittelgewinnung nutzen (ständig mehr Menschen und gestörte Lieferwege) und Flächen für die Energiegewinnung ( Windräder, Solaranlagen, Biomasse für Biogasanlagen usw.). Dass man die Grundfläche Deutschlands nicht wie ein Kaugummi gedehnt werden kann, ist nun mal Tatsache.