Sicherheitsaspekt: "viel schützenswertes Klientel"
Die Bismarckstraße liegt zwischen Luitpoldpark und den Kliniken in der Kurzone. Dort seien viele Menschen zu Fuß unterwegs, seien es Kurgäste aus den Kliniken oder Menschen, die dort geparkt haben. Auch das Altenheim Rosenhof sei in der Straße. "Wir haben dort also viel schützenswertes Klientel", fasst Hack es zusammen.
Und: "Es geht auch um die Emissionen." Mitten im Kurviertel, direkt am Park solle nicht durch zweispurigen Verkehr mit Rückstaugefahr die Luft mit Lärm und Abgasen belastet werden.
Hinzu kommt: Die Fahrzeuge, die aus Euerdorf zur Westringkreuzung fahren, haben Vorfahrt gegenüber denen, die von der Westringkreuzung in die Bismarckstraße einbiegen wollen. Hier bräuchte es eine sichere Lösung, damit es nicht zum Stau kommt. Kämen die Autos auf der anderen Seite an der Kreuzung Schönbornstraße/Ludwigsbrücke heraus, würde es sich an der relativ engen Kreuzung ebenfalls schnell stauen.
Gute und sichere Umleitung über den Ostring
Hätte es Probleme mit der aktuellen Umleitung über den Ostring gegeben, hätte die Stadt sie angepasst. "Es gibt keine Beschwerden, kein Chaos an der Winkelser Kreuzung, es klappt super", sagt Hack. "Der Verkehr rollt da sicher, es gibt breite Straßen, Ampeln und Fußgängerüberwege."
Ja, es dauere manchmal etwas länger, aber in Anbetracht der großen Baustelle, seien die Beeinträchtigungen total im Rahmen. Beschwerden nimmt die Stadt keine wahr. "In Anbetracht der wirklich gravierenden Maßnahmen ist das absolut nicht selbstverständlich. Ein Dank deshalb auch an die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer."
Die "Unechte Einbahnstraße"
Dass es in der Straße dennoch ab und Gegenverkehr gibt, hat zwei Gründe: Zum einen handelt es sich um eine sogenannte ,Unechte Einbahnstraße'. Wer sich auf einem Grundstück innerhalb der Bismarckstraße befindet, darf beim Verlassen in beide Richtungen abbiegen. Zum andern dürfen Taxen, Radfahrende und Busse in beide Richtungen fahren.
So viel kostet ein Verstoß
Ob die Einbahnstraßenregelung eingehalten wird, kontrolliert die Polizei sporadisch. Wer widerrechtlich in die Straße einbiegt, zahlt 50 Euro Verwarnungsgeld. Genaue Zahlen kann Florian Heuring von der Polizei Bad Kissingen und zuständig für das Sachgebiet Verkehr, nicht nennen.
Er berichtet: "Wenn die Kollegen unten stehen, kommt es schon zu zahlreichen Verstößen." Aber ihre Kontrollen schreckten andere ab: Wenn die Beamtinnen und Beamten gerade dabei seien, einen Verstoß zu ahnden, beobachteten sie nicht selten, wie andere Autofahrerinnen und -fahrer wortwörtlich einlenken und sich dagegen entscheiden, stadteinwärts in die Bismarckstraße zu fahren.
Bisher keine Unfälle
Weil oft die Ausrede gefallen sei, das Schild übersehen zu haben, ließ die Polizei eine Baustellenabsperrung an der Kreuzung aufstellen. Die signalisiere eindeutig, dass das Fahren in die Straße nicht gestattet sei.
Zu Unfällen sei es wegen der vielen Umleitungen bisher noch nicht gekommen. Das spreche auch dafür, dass das Umleitungskonzept der Stadt sehr gut war. Beschwerden bekomme die Polizei von beiden Seiten: Die Anwohnerinnen und Anwohner stören sich daran, dass nun der Verkehr durch die Bismarckstraße läuft und dass die Autos zu schnell seien, die Autofahrerinnen und Autofahrer sind unzufrieden, dass nicht beide Seiten offen sind.