Die Kräfte der Feuerwehren sehen sich immer wieder Anfeindungen und teils sogar Attacken während ihrer Einsätze ausgesetzt. Der Pressesprecher der Kreisbrandinspektion Landkreis Bad Kissingen äußert sich zu bisherigen Vorfällen.
- Bad Kissingen: Pöbeleien und Provokationen gegen die Feuerwehr
- "Nicht ohne harte Strafen": Deutscher Feuerwehrverband mit Forderung
- Pressesprecher erläutert Beispiele für Angriffe im Landkreis: "Nicht lustig"
Der Deutsche Feuerwehrverband fordert ein hartes Durchgreifen bei Angriffen auf Einsatzkräfte. "Der Staat muss dafür Sorge tragen, dass Feuerwehren, aber auch Rettungsdienste und Polizei als Vertreter des Staates nicht ohne harte Strafen angegriffen werden", sagte der Verbandspräsident Karl-Heinz Banse kürzlich der Deutschen Presse-Agentur. Jüngste Beispiele für Angriffe auf Einsatzkräfte finden sich auch in Franken: In Bad Kissingen war ein betrunkener 16-Jähriger in der Silvesternacht handgreiflich geworden, in Kitzingen wurde die Feuerwehr mit einer Rakete beschossen. Dem Thema Übergriffe werde aktuell viel Bedeutung beigemessen, erklärt der Pressesprecher der Kreisbrandinspektion Landkreis Bad Kissingen. Im Gespräch mit inFranken.de gibt er Einblicke in die Erfahrungen der Feuerwehr.
Angepöbelt und provoziert: Feuerwehr-Sprecher des Landkreises Bad Kissingen äußert sich zu Vorfällen
Dem Sprecher der Feuerwehr seien vorwiegend "vermeintliche Kleinigkeiten und Bagatellsachen" bekannt: So würden Einsatzkräfte der Feuerwehr beispielsweise bei Verkehrssicherungen von Autofahrern angepöbelt und provoziert. "Oder es wird bewusst durchgefahren", berichtet der Sprecher. "Die eingesetzte Kraft findet das natürlich nicht lustig." Er bringt ein konkretes Beispiel an: Bei der "pro-log"-Messe 2022 in Bad Kissingen habe sich im vergangenen Jahr ein Unfall ereignet, weshalb ein Teil des Ostrings zeitweise gesperrt werden musste. Diese Sperrung habe den "Unmut vieler Autofahrer" ausgelöst, von denen einige die Einsatzkräfte verbal angegriffen hätten.
"Feuerwehrleute, die ehrenamtlich anderen helfen und dann noch so beschimpft werden, das ist eine Riesen-Sauerei", beschwerte sich die Feuerwehr Bad Kissingen damals öffentlich. Auch am "Rackoczy-Fest" 2022 sei es zu ähnlichen Vorfällen gekommen. Von einem härteren Übergriff - in Form von Schlägen oder Tritten - gegenüber Einsatzkräften in Bad Kissingen und Umgebung, bei dem jemand verletzt wurde, sei dem Sprecher der Feuerwehr bislang nichts bekannt. Und wird genug durchgegriffen? "Die Polizei wird bei den meisten Einsätzen mit alarmiert, die sind einer ähnlichen Ausgangssituation wie wir. Die Streife reagiert sehr gut", erklärt der Sprecher den Umgang mit Vorfällen in der Region.
"Generell sieht es bei uns im Landkreis nicht so dramatisch aus", erläutert der Sprecher der Feuerwehr im Landkreis Bad Kissingen im Hinblick auf Angriffe auf Feuerwehrleute. Die Rettungsdienste würden häufiger angegangen werden, da die Patienten häufig auch alkoholisiert seien. Doch trotz allem stellen die Übergriffe auf die Feuerwehr ein Problem dar. Der Landesfeuerwehrverband Bayern bietet am Samstag, 28. Januar 2023, dazu auch einen digitalen Fachtag zum Thema "Gewalt gegen Einsatzkräfte" an.
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