Bad Kissingen: Baupläne für früheres Kloster am Eli

1 Min
Bisher gibt es am St. Elisabeth-Krankenhaus kein Mitarbeiterwohnheim.
Bisher gibt es am St. Elisabeth-Krankenhaus kein Mitarbeiterwohnheim.
S. Noe
Der alte Zugang zum Klosteranbau.
Der alte Zugang zum Klosteranbau.
Regina Dwornitzak/Archiv
Die Elisabethinerinnen haben 2020 das "Eli" verlassen. Die Kapelle ist inzwischen profaniert, das Kloster verkauft.
Die Elisabethinerinnen haben 2020 das "Eli" verlassen. Die Kapelle ist inzwischen profaniert, das Kloster verkauft.
Borst/Archiv

Seit zwei Jahren steht der Klosteranbau am St. Elisabeth-Krankenhaus leer. Inzwischen ist der verkauft, aber nicht an den Klinikbetreiber Helios. Der Investor hat jetzt Bauantrag gestellt. Worum es geht.

Gute zwei Jahre ist es her, dass die letzten Elisabethinerinnen-Schwestern das von ihrem Orden gegründete St. Elisabeth-Krankenhaus verlassen haben. Obwohl sie die Klinik bereits 2004 verkauft hatten, wohnten die verbliebenen Schwestern weiter im angegliederten Kloster und feierten Gottesdienste in der Krankenhauskapelle. Inzwischen ist das leere Klostergebäude verkauft.

Jedoch hat sich die Immobilie nicht der jetzige Klinikbetreiber Helios gesichert, wie die Pressestelle bestätigt. Aktueller Eigentümer ist die Sigma Immobilienprojekt GmbH mit Sitz in Duisburg.

Die plant, das Gebäude für den Krankenhausbetrieb nutzbar machen.

Standortvorteil: Personalwohnungen

"Es ist ein deutschlandweites Problem im Klinikbereich, das sich nur schwer Personal rekrutieren lässt", sagt Geschäftsführer Bernd Kolkmann. Krankenhäuser können da mit angegliederten Personalwohnungen punkten. Deshalb will die GmbH das ehemalige Kloster in ein Personalwohnheim umbauen.

Der Bauantrag dazu wurde in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung behandelt. Nach Angaben des Bauamtes ist vorgesehen, die bestehenden Einzelschlafräume und Gemeinschaftsbäder zu Einzimmerwohnungen mit Küche und eigenem Badezimmer auf sechs Geschossen umzubauen.

Erstwohnung für neue Mitarbeiter

Wer im St. Elisabeth-Krankenhaus in Bad Kissingen neu seine Arbeit aufnimmt, der könnte nach dem Umbau in dem ehemaligen Kloster eine günstige, kleine Anfangswohnung bekommen - egal ob im medizinischen oder nichtmedizinischen Bereich, egal ob als Praktikant, Pflegeschüler, ausgelernte Pflegefachkraft, Verwaltungsmitarbeiter oder Arzt.

Laut Kolkmann ist das für neue Mitarbeiter wichtig, für die mit dem neuen Job auch ein Wohnortwechsel verbunden ist. Auszubildende und Praktikanten sind aus finanziellen Gründen auf eine günstige Wohnung angewiesen. Wer zunächst auf Probezeit arbeitet, der scheut eventuell das Risiko, sich gleich zu Beginn eine feste Wohnung in der Stadt zu suchen.

Und: "Es gibt natürlich auch Situationen, in der man erstmal noch nicht umziehen will, etwa wenn die eigenen Kinder noch zur Schule gehen und beispielsweise kurz vor dem Abschluss stehen", sagt Kolkmann. Im Regelfall werden Mitarbeiterwohnheime an Krankenhäusern von Pflegeschülern genutzt.

Im St. Elisabeth-Krankenhaus wird das Vorhaben grundsätzlich befürwortet, das Vorhaben öffentlich kommentieren, will man jedoch nicht. Pressesprecher Ozan Kuhn bittet um Verständnis, "dass wir uns derzeit zu laufenden Gesprächen mit dem Investor nicht äußern".

Das Projekt wurde dem Bauausschuss zur Information vorgelegt. Das Gremium kann nicht über den Sachverhalt mitentscheiden.