Das 20. Zeltlager des Bund Naturschutzes in Folge gab viel Freiraum für Naturerlebnisse.
79 Kinder aus dem ganzen Landkreis im Alter von acht bis 13 Jahren eroberten für ein Wochenende die Wildnis an der Schondra auf dem Jugendzeltplatz bei Detter. Die BN-Kreisgruppe Bad Kissingen bot mit ihren ehrenamtlichen Betreuern ein abwechslungsreiches, informatives Programm, aber auch viel Freiraum, damit die Kinder die Natur selbstständig kennenlernen und genießen konnten.
Den meisten Kindern genügt schon die schöne Lage des Platzes: Wald, Wiese und Wasser. Was braucht man mehr? Unter dem Motto "Indianer" wurden Totemtiere, Fahnen sowie eigene Hütten für die einzelnen Stämme ausgedacht, gemalt und gebaut.
Neben den Geländespielen blieb viel Zeit für individuelle Beschäftigungen. So konnten die Kinder mit Speckstein und Ton arbeiten; Geduld, Ausdauer und Kreativität beim Traumfängerbasteln, Haareflechten und Lavendelbüschelflechten erproben. Im Rahmen des vom bayerischen Umweltministeriums geförderten Projektes "Unser Essen - unser Klima" konnten die Kids Getreide mahlen mit Mahlsteinen und Mühlen erproben. Am Abend gab es dann lecker Fladenbrot aus dem Lehmbackofen und am Morgen selbstgequetschte Getreideflocken. "Ganz schön viel Arbeit", kommentierte ein Kind, aber das Arbeiten mit der Handmühle hatte für einige Kids auch etwas Entspannendes, sodass sich die Schüsseln mit Mehl schnell füllten.
"So zeigen wir den Kindern, dass man in der Natur viel Schönes erleben und Spaß haben kann, wenn man schonend mit ihr umgeht," bemerkt Ingo Queck, der stellvertretende Vorsitzende der BN-Kreisgruppe. "Viele Kids kennen Natur nur noch als Ort, der mit Verboten behaftet ist und wollen dann gar nicht mehr hinaus ins Freie: Hier bei uns vermisst keiner sein Handy. Die Kinder genießen die Zeit ohne Druck."
Keine Angst vor dem Wolf
Försterin Birgit Badde berichtete vom Wolf und seinem Lebensraum. Sie hatte Trittspuren dabei, zeigte anhand der Spuren, wie groß das Tier ist und erkundete spielerisch mit den Kindern den Wald. Denn bei richtigem Verhalten muss kein Mensch Angst vor dem Wolf haben. Fluss und Wald waren ebenfalls beliebte Orte zum Baden, Klettern, Erkunden und Ausruhen. Regen tat der Stimmung absolut keinen Abbruch.
Ein dickes Lob gaben die Kinder dem Küchenteam Heike Hanft und Martina Kessler, das immer für leckeres Essen sorgte, und trotz Entführung rechtzeitig zum Abendessen befreit werden konnte. Auch die 20 Betreuer hatten ihren Spaß und waren mit Begeisterung mit ihren Gruppen in Wasser und Wald unterwegs. "Die meisten jugendlichen Betreuer sind schon seit Kindesbeinen beim BN-Zeltlager dabei. Ich freue mich, dass so viele Kinder später als Jugendliche Verantwortung beim Zeltlager übernehmen. Die Geländespiele werden komplett von den Jugendlichen gut durchdacht vorbereitet, das ist ganz schön viel Arbeit", erläutert Elisabeth Assmann, die das Zeltlager leitete. Auch bei den Kindern kamen die jugendlichen Betreuer gut an. Eines steht für viele fest: Wenn sie alt genug sind, wollen auch sie als Betreuer beim BN-Zeltlager weiter machen.
Am Sonntag bereitete jede der acht Gruppen eine Station für einen Parcours vor. Vom Bogenschießen, Balancieren, Schatz mit dem Metalldetektor suchen bis zum Messerzielwerfen