Probleme frühzeitig abzufedern, das ist die Aufgabe der zwei neuen Jugendsozialarbeiterinnen an der Grundschule. Denn an der Mittelschule gibt es mittlerweile mehr Problemfälle, als eine Vollzeitkraft alleine leisten kann.
Seit Jahren versucht die Grundschule schon, eine Begleitung durch die Jugendsozialarbeit zu bekommen. "In diesem Jahr hat es endlich funktioniert", erklärt Rektorin Barbara Buz. Eine volle Stelle, aufgeteilt in zwei halbe, steht seit Anfang des Schuljahres der Grundschule zur Verfügung. Die Sozialpädagoginnen Birgit Renner und Carolin Reinhardt sind seitdem Ansprechpartnerinnen für die Kinder.
"Wir unterstützen die Kinder in ihrem sozialen und emotionalen Leben", erklärt Reinhardt, sie arbeitet zusätzlich mit einer halben Stelle an der Mittelschule im Schulzentrum Römershag. Dort ergänzt sie die bereits vorhandene Vollzeitstelle in der Jugendsozialarbeit.
Bedarf ist groß
"Es müssen entweder schwerwiegende Gründe vorliegen, dass eine Schule eine weitere JaS-Stelle erhält oder eine große Schülerzahl vorhanden sein", erklärt Henriette Dinkel, Leiterin der Schulsozialarbeit beim Träger GbF in Schweinfurt. Letzteres sei in der Mittelschule in Römershag nicht der Fall.
Denn erst im Juni legte Schulleiter Michael Heyne vor dem Jugendhilfeausschuss dar, dass eine Jugendsozialarbeiterin an seiner Schule nicht genug seien. Er führte Fälle von Selbstverletzung, Drogenproblemen, physische und sexuelle Gewalt an Schülern und sogar Prostitution an, um die Härte der Situation zu verdeutlichen.
Schweigepflicht
"Mit den Sozialarbeiterinnen Reinhardt und Renner sollen Probleme bereits vor dem Übertritt in die weiterführende Schule abgefedert werden", erklärt Rektorin Buz. Über die professionelle Unterstützung seien sie und die Lehrkräfte sehr froh, heißt es weiter aus der Grundschule.
Darüber hinaus können sich auch Eltern an die beiden Frauen wenden, wenn es Probleme im Familienhaus gibt. "Wir haben Schweigepflicht, auch gegenüber den Lehrkräften", versichert Reinhardt. Jegliche Probleme, seien es soziale oder emotionale, hätten hier ihren Platz.
Vertrauen wichtig
Im Moment zeigen die beiden Sozialarbeiterinnen viel Präsenz in der Schule. "Es ist schon mal ein gutes Zeichen, wenn die Kinder zu uns kommen und tschüss sagen", sagt Renner. Das sei bereits der Fall. Kontakt und Vertrauen sei wichtig bei der Arbeit. "So langsam kennen die Kinder uns", bestätigt auch Reinhardt.