Oberbach: Regionalladen zieht um

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Sie sind die Gesichter des Regionalladens: Maria Gutmann (links) und Silvia Arnold arbeiten seit 1997 im Haus der Schwarzen Berge. Im nächsten Jahr hören sie auf. Foto: Ulrike Müller
Sie sind die Gesichter des Regionalladens: Maria Gutmann (links) und Silvia Arnold arbeiten seit 1997 im Haus der Schwarzen Berge. Im nächsten Jahr hören sie auf. Foto: Ulrike Müller

Im Haus der Schwarzen Berge stehen Veränderungen an. Der Regionalladen soll ins Erdgeschoss, Café und Tourist-Info werden modernisiert.

Das Infozentrum "Haus der Schwarzen Berge" wird neu gestaltet. Endlich. "Wir wollen, dass der Besucher einen zentralen Anlaufpunkt hat", sagt Landrat Thomas Bold (CSU). Seit drei Jahren wird schon über die dringend nötige Umstrukturierung gesprochen. Gehakt habe es an der Finanzierung, sagt Bold. "Die multifunktionale Nutzung macht es schwierig."

In der Tat. Der Regionalladen im Obergeschoss wird von der "Schwarze Berge Management GbR" betrieben, genauso wie das Café im Erdgeschoss. Die Tourist-Info sitzt im Foyer in einem altmodischen Glaskasten, weiter hinten hat der Bereich Umweltbildung des Vereins "Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön" seinen Platz. Diese Bandbreite an Angeboten hat aber auch seinen Vorteil. Dass Informationen für Touristen, die Vermarktung regionaler Produkte und Angebote der Umweltbildung an einem Ort zusammenlaufen, sei "einmalig in der Rhön", betont Claus Schenk, Leiter des Infozentrums Haus der Schwarzen Berge. In Oberbach habe zudem die "Dachmarke Rhön" ihre Geburtsstunde erlebt, ergänzt Klaus Spitzl vom Verein.


Fünf Landkreise gründen Rhön GmbH

Nun also soll umgebaut werden. Maria Gutmann und Silvia Arnold, die den Regionalladen 1997 maßgeblich aufgebaut haben, sind damit beschäftigt, die Waren zusammenzuräumen. Noch im Dezember wird der Laden zu Büros umgebaut. Dort wird die neue "Rhön GmbH" ihren Sitz haben. In der Gesellschaft, die noch in diesem Monat gegründet werden soll, vereinen alle fünf Landkreise der Rhön in Bayern, Hessen und Thüringen ihre Bemühungen, die Rhön einheitlich zu vermarkten. Im Fokus steht der Tourismus. Aber auch die Stärkung regionaler Produzenten durch die "Dachmarke Rhön" werde in die neue Gesellschaft integriert, erklärt Jürgen Metz, Leiter Kreisentwicklung am Landratsamt Bad Kissingen.

Die Kosten für den Umbau kalkuliert das Landratsamt auf rund 1,1 Millionen Euro, davon sind rund 380.000 Euro für die energetische Sanierung vorgesehen. Die Gespräche über Fördergelder führe der Landkreis sowohl mit dem Umwelt- als auch dem Wirtschaftsministerium in München, berichtet der Landrat. Wie hoch der Eigentanteil der Finanzierung ausfalle und wer diese Kosten trage - Gemeinde oder Landkreis -, sei noch nicht geklärt, denn das Haus gehört der Kommune. "Der Markt Wildflecken möchte die Trägerschaft für das Gebäude abgeben", stellt Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) klar.


Jubiläumsjahr 2017

Mit der Umstrukturierung wird das Infozentrum auch einen neuen Namen bekommen. Es heißt dann "Biosphärenzentrum Haus der Schwarzen Berge". Parallel dazu werden auch auf hessischer und thüringischer Seite sowie im Landkreis Rhön-Grabfeld drei Kompetenzzentren entstehen, mit denen die "Rhön GmbH" Präsenz zeigt.
Die Personalstärke im Haus der Schwarzen Berge bleibt erhalten, verspricht Landrat Bold. "Es ist nicht davon auszugehen, dass eine Personalreduzierung stattfindet, eher im Gegenteil", sagt Metz. Dass Maria Gutmann und Silvia Arnold den Laden verlassen, geschieht auf eigenen Wunsch. Die "Schwarze Berge Management GbR" wird nach ihrem Ausscheiden aufgelöst und Café und Regionalladen einem neuen Träger zugeordnet.

Eine Menge Veränderungen für ein Jahr, vor allem weil 2017 noch ein anderer Höhepunkt ansteht: Das Infozentrum feiert sein 20-jähriges Bestehen. Am Festprogramm wird bereits gearbeitet, es ist aber noch nicht druckreif. Bürgermeister Kleinhenz jedenfalls hebt positiv hervor, wie sich die Akzeptanz in der Bevölkerung fest verankert habe. Klaus Spitzl sagt: "Gerade im ländlichen Raum sind solche Anlaufstellen wichtig, um die Rhön zu präsentieren und zu etablieren." Externe Partner nutzten das Haus der Schwarzen Berge genauso wie die interne Umweltbildung. Auch die Ausstellungen regionaler Künstler im Obergeschoss gehörten für viele selbstverständlich zum Kulturprogramm der Rhön.