Motten: Diskussionen um Sanierung des Josefsheims

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Hier war mal eine Treppe. Momentan wird der Mischwasserkanal, der für Erhöhung der Sanierungskosten sorgt, provisorisch über das Nachbargrundstück verlegt, bis die Stützmauern und Fundamente der neuen Treppenanlage eingebaut sind. Foto: Stephanie Elm
Hier war mal eine Treppe. Momentan wird der Mischwasserkanal, der für Erhöhung der Sanierungskosten sorgt, provisorisch über das Nachbargrundstück verlegt, bis die Stützmauern und Fundamente der neuen Treppenanlage eingebaut sind. Foto: Stephanie Elm
Momentan wird der Mischwasserkanal provisorisch über das Nachbargrundstück verlegt. Foto: Stephanie Elm
Momentan wird der Mischwasserkanal provisorisch über das Nachbargrundstück verlegt. Foto: Stephanie Elm
 

Handlungsbedarf machte es notwendig, dass sich die Gemeinderatsmitglieder in der Sommerferienzeit trafen. Motten meistert momentan zwei Baustellen, zu beiden gibt es Nachtragsangebote.

Sowohl bei der Sanierung des Josefsheims als auch am Neubau des Kinderhauses kommen unvorhergesehene Arbeiten hinzu, wie in der Sitzung des Mottener Gemeinderates deutlich wurde. Ulrich Dölker vom Planungsbüro Baurconsult erläuterte die Schwierigkeiten rund um das Josefsheim.

Der Mischwasserkanal nördlich des Josefsheims sollte komplett unter die Treppenanlage verlegt werden. Im Zuge der Erdarbeiten kamen eine Klärgrube und diverse Anschlüsse zutage. Der Kanal muss nun tiefergelegt werden. Für die Stützwände werden größere Wandelemente benötigt, damit der Kanal zwischen ihren Grundfüßen und den Treppenstufen verlaufen kann. Außerdem musste ein Teil der Mauer des Josefsheims unterfangen werden. Südlich des Hauses wurde zudem eine Leitung "gefunden", die nicht in den Plänen verzeichnet war. Diese Leitung wird an den Kanal am Kirchberg angeschlossen werden.

Unvorhergesehene Mehrkosten?

Warum diese Problematik, insbesondere die um den Mischwasserkanal, erst jetzt bekannt wurde, wollte Gemeinderat Alfons Erb (WG Motten) mit Nachdruck wissen. Baurconsult hatte die Planung bezüglich des Kanals erst nachträglich übernommen und überarbeitet, erklärte Ulrich Dölker, gab aber auch zu, die "Nase rümpfen" zu müssen, müsste er unvorhergesehene Mehrkosten tragen. Wie hoch diese für die Arbeiten am Kanal ausfallen, konnte er vorerst "nur überschlagen". Weniger Kosten sind bei den Aushubmengen und bei den Kanalarbeiten zu erwarten, dafür mehr bei den Stützmauern.

Erbs Unmut über unplanmäßige Arbeiten bezog sich auch auf die im Angebot aufgeführte Entfernung von Wurzelballen. "Es wird dort doch eh gebaggert" befürchtete er einen aufgebauschten Kostenfaktor. "Wir sind dem Auftraggeber verpflichtet und schanzen keiner Firma Gelder zu", machte Dölker seinen Standpunkt der Gemeinde gegenüber deutlich. Das Nachtragsangebot der bauausführenden Firma Hahn beläuft sich nun auf circa 74.200 Euro. Da der Förderbescheid (knapp 663.000 Euro) höher ausfiel als das ursprüngliche Angebot der Firma Hahn (circa 544.000 Euro), wird er nun um 21.350 Euro überschritten.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig das Nachtragsangebot, die Bauarbeiten können somit ohne weitere Verzögerung ausgeführt werden. Trotz der unplanmäßigen Arbeiten rechnet Erste Bürgermeisterin Katja Habersack (parteilos) damit, dass die Sanierungsmaßnahmen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden können. Im Rahmen des Förderplans zu bleiben, sei die Zielsetzung und laut Ulrich Dölker auch realistisch. Zudem käme die Gemeinde in den Genuss des niedrigeren Mehrwertsteuersatzes.

Neubau des Kinderhauses

Deutlich kritikloser und auch deutlich günstiger fielen drei Nachtragsangebote für den Neubau des Kinderhauses aus. Rückbau des Schachtwerkes, Abbau einer Wasserleitung und Kanalarbeiten erhöhen die Kosten um 5312 Euro. Auch diesen Punkt befürworteten alle Räte.

Borkenkäfer bereitet Probleme

Bürgermeisterin Katja Habersack informierte über bereits vergebene Arbeiten, die keinen Aufschub erlaubten. Im Gemeindewald an dem Weg in Richtung Maria Ehrenberg macht sich auch dieses Jahr der Borkenkäfer breit. Die betroffenen Bäume gilt es, zeitnah aus dem Wald zu entfernen. 100 bis 200 Festmeter müssen raus. Die Arbeiten wurden mit dem Förster und Vertretern der Forstverwaltung bereits besprochen. "Die Wiederaufforstung und die Förderung wird im Gremium noch behandelt werden", kündigte Habersack an.

Am anderen Ende des Dorfes, zwischen Kretzenhof und Dalherdaer Straße, ist der Eichenprozessionsspinner zugange. Warntafeln wurden bereits aufgestellt, benachbarte Grundstücksbesitzer informiert.