Anwohner des Kretzenhofes klagen über zu viele Autofahrer mit überhöhter Geschwindigkeit. Die Gemeinde strebt deshalb ein Gespräch mit der Polizei an, um Abhilfe zu schaffen.
Wird in Motten eine neue Straße gebaut, ist nach anfänglicher Freude die Kritik nicht weit. Die Staatsstraße ist unter Motorradfahrern schon längst kein Geheimtipp mehr - sehr zum Ärgernis von Kothenern und Mottenern - und auch die erst im März dieses Jahres offiziell freigegebenen Kernwege erfreuen sich wachsender Beliebtheit - unter Landwirten und Ortsansässigen.
Jedoch melden die Bewohner des Kretzenhofes, dass sie "das Fahrverhalten kritisch sehen, da mit stark überhöhter Geschwindigkeit gefahren" werde, berichtete Bürgermeisterin Katja Habersack in der Gemeinderatssitzung. Es stellte sich die Frage, was dort als "überhöht" und "zu schnell angesehen" werden muss. Würde eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h ausreichen oder muss es eine 30er-Zone werden?
Katja Habersack möchte das Thema mit der Brückenauer Polizei besprechen, eventuell seien auch andere verkehrsrechtliche Anordnungen denkbar. Habersack sprach sich jedoch dafür aus, dass mögliche Regelungen grundsätzlich für alle Kernwege gelten sollen.
Wasserversorgung wird geprüft
Mottens Wasserversorgung steht auf dem Prüfstand - zumindest teilweise. Bei Brunnen II habe das noch vom ehemaligen Gemeinderat beauftragte Unternehmen PfK Ansbach "Unregelmäßigkeiten festgestellt", gab Katja Habersack die Ergebnisse der Untersuchung bekannt. Eine geringfügige Keimbelastung und eine auffällige Trübung seien festgestellt worden.
"Dies hat keine Auswirkungen auf die Qualität des Trinkwassers", betonte die Rathauschefin, dennoch könnten die Ergebnisse Hinweise auf einen Defekt an Brunnen II aufzeigen. Habersack gab die "dringende Empfehlung, den Brunnenaufbau untersuchen zu lassen". Dies sei wichtig, denn: "Die Quellen werden in Spitzenzeiten für die Wassergewinnung nicht mehr ausreichen. Wir sind auf Brunnen II angewiesen."
Brunnen I ist bereits seit 2015 stillgelegt. Die Kosten für die Kamera-Untersuchung und geophysikalische Untersuchung liegen geschätzt bei 15 000 und 20 000 Euro. Im Sinne einer sicheren Trinkwasserversorgung sei es "zwingend erforderlich, den Brunnen untersuchen zu lassen", betonte Habersack. Für die Befahrung von Brunnen II mit einer Kamera und dem Einholen von Angeboten gab der Gemeinderat grünes Licht.
Eine Formalie stellte der Antrag der DJK Kothen dar. Die DJK beantragte einen Zuschuss zur Sportplatzbewässerung. Sowohl bei dem Mottener, als auch beim Kothener Sportverein hatte bislang die Gemeinde die Wasserversorgung übernommen, dies soll auch weiterhin so bleiben. Laut der Abrechnung des zweiten Halbjahres 2019 waren für circa 215 Kubikmeter Wasser 330 Euro zu zahlen. Katja Habersack sprach sich für eine dauerhafte Übernahme der Wasserkosten aus. Die Räte folgten ihr einstimmig.