Mit der Staffelei raus in die Natur

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Annelore Römhild (Hildburghausen) zeigt bis zum 17. Mai ihre Bilder im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg. Die Ausstellung stellte sie gemeinsam mit Carmen Zinßler-Maul vom Team des Bruder-Franz-Hauses zusammen. Foto: Marion Eckert
Annelore Römhild (Hildburghausen) zeigt bis zum 17. Mai ihre Bilder im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg. Die Ausstellung stellte sie gemeinsam mit Carmen Zinßler-Maul vom Team des Bruder-Franz-Hauses zusammen.  Foto: Marion Eckert
Die Rhöner Winterlandschaft hat Annelore Römhild in Kreide festgehalten. Foto: Marion Eckert
Die Rhöner Winterlandschaft hat Annelore Römhild in Kreide festgehalten. Foto: Marion Eckert
 
Foto: Marion Eckert
Foto: Marion Eckert
 

Die Malerin Annelore Römhild stellt ihre Bilder unter dem Titel "Schönheit der Natur - ein Geschenk Gottes" am Kreuzberg aus. Sie zeigt Frühlingsblumen und Landschaften.

Es sind filigrane Schönheiten, die Annelore Römhild (Hildburghausen) mit Tusche festgehalten hat. Zarte Blüten und Blätter. Feingliedrig und detailliert ausgearbeitet mit dem Blick für die Besonderheiten, die eine Pflanze ausmachen. 66 Bilder zeigte sie derzeit in der neuen Ausstellung im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg. Die Ausstellung trägt den Titel "Schönheit der Natur - ein Geschenk Gottes" und enthält vorwiegend Frühjahrsboten wie Schneeglöckchen, Märzenbecher, Schlüsselblume, Christrose, Veilchen und Küchenschelle. Aber auch Apfel- und Kirschblütenzweige, Heckenrosen- und Clematisblüten in verschiedenen Farben gehören zu den Schwerpunkten.

Die unterschiedlichen Blüten sind in Tusche und einer Bildgröße von 30 mal 40 Zentimeter gezeichnet. "Gerade bei der Tusche muss man sehr genau sein. Ich zeichne nur bei Tageslicht und nutze ausschließlich Federn", erklärt die Künstlerin. Auch zeichne sie nicht nach Vorlagen, sondern direkt in der Natur. "Da habe ich die Pflanzen vor mir. Es wird genauer und detailgetreuer als beim Zeichnen im Atelier." Natürlich habe sie auch ein Atelier in dem sie ihre Zeichnungen fertig stellt, doch mit der Staffelei in der Natur zu sein, mache ihr viel mehr Freude. "Ich kann stundenlang zeichnen, das tut der Seele gut."

Nicht nur reine Tuschzeichnungen enthält die Ausstellung, sondern auch Mischtechniken von Tusche mit Aquarell. Diese Bilder haben ein Größe von 40 mal 70 beziehungsweise 50 mal 70 Zentimeter. Die Komposition mit Farbe sei eine sehr filigrane Arbeit, um die Tuschezeichnungen nicht zu überfrachten. Auch sei die Auswahl des Papiers von großer Bedeutung, denn im Grunde benötigen Tusche und Aquarelle völlig unterschiedliche Unterlagen.

Kreide für Landschaften

Der dritte Teil der Ausstellung umfasst Kreidezeichnungen in den Größen 70 mal einen Meter beziehungsweise 50 mal 70 Zentimeter. Diese  Kreidezeichnungen zeigen allerdings keine Details und Blüten, sondern Landschaften. Vorwiegend hat Annelore Römhild die Rhön in Bayern, Hessen und Thüringen abgebildet, wobei sie besondere Wolken- und Lichtstimmungen eingefangen hat. Sonnenuntergänge mit den Farbschattierungen vom hellen gelb über orange bis hin zu dunklem violett faszinieren.

Die Rhönbilder entstanden ebenfalls mit der Staffelei in der Natur. "Oft halten Wolkenstimmungen nur einen Moment, da muss man die Stimmung im Inneren aufnehmen und wiedergeben." Um das Spiel von Licht und Schatten in einer Rhönlandschaft wiederzugeben, wenn es im Tal schon dunkel ist über den Bergen aber die Sonne noch scheint, brauche es eine große Vielfalt an Schattierungen, die durch mehrere Kreideschichten erreicht werden.

Ausdrücklich betont sie, dass ihre Bilder nicht dem Expressionismus zuzuordnen seien. Es geht ihr nicht um eine Abstraktion der Natur, sondern die möglichst getreue Wiedergabe. Die einzigen Bilder, die nicht im Freien, sondern nach Videos beziehungsweise Fotos entstanden, sind Bilder von Polarlichtern. Das Polarlicht mit seinen vielen Schattierungen und interessanten Bewegungen in seiner Dynamik mit Kreide festzuhalten, ist für Annelore Römhild eine außergewöhnliche Freude und zugleich Herausforderung.

Rhöner Bäume

Am Kreuzberg zeigt Annelore Römhild auch einige Winterbilder, die sehr gut zum momentanen Übergang vom Winter zum Frühling passen. Auch die Schneebilder hat sie mit Kreide gezeichnet, sie zeigen Rhöner Landschaften und Bäume.

Annelore Römhild ist in Hildburghausen geboren und zur Schule gegangen. Schon zu Abiturszeiten beschäftigte sie sich mit Malerei genauer mit Portraitzeichnungen in verschiedenen Techniken. Diese Leidenschaft ließ sie nie wieder los. Nach der Wende wurde sie Floristin und besuchte die Meisterschule, wo sie Skizzen, Zeichnungen und Collagen anfertigte. Ihre Arbeiten wurden im Palmengarten in Frankfurt ausgestellt. Seit 2001 ist sie selbstständige Floristmeisterin. Parallel absolvierte sie diverse künstlerische Weiterbildungen bei unterschiedlichen Kunstmalern und Grafikern. Auf eine Vielzahl an Ausstellungen kann sie mittlerweile verweisen. Aktuell hat sie neben ihren Bildern im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg im Stadttheater Hildburghausen eine Dauerstellung.

"Schon als Schülerin habe ich viel gezeichnet und wurde damals wie heute immer wieder aufs Neue von der Schönheit der Natur inspiriert. Bei meinen Arbeiten lege ich großen Wert auf die naturgetreue Wiedergabe des Gesehenen, dabei sind Farben und Formen sowie Farbkontraste und -harmonien für mich von maßgeblicher Bedeutung."

Die Ausstellung im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg ist bis 17. Mai zu besichtigen. Öffnungszeiten im März sind täglich von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr. Im April und Mai von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 18 Uhr.