Kammerchor in Bad Brückenau: Singen soll Spaß machen

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Chorprobe: (von links) Nadja Planer (Sopran), Barbara Miller (Alt), Regina Schwarzer (Alt). Foto: Regina Rinke
Chorprobe: (von links) Nadja Planer (Sopran), Barbara Miller (Alt), Regina Schwarzer (Alt). Foto: Regina Rinke
 
 

Der Kammerchor bereitet sich jeden Donnerstag in der Musikschule auf sein nächstes Konzert vor. Im Juni soll eine Rossini-Messe in der Stadtpfarrkirche zu hören sein.

Seit 15 Jahren singt Barbara Miller im Bad Brückenauer Kammerchor mit. "Ich habe mir alle Konzerte des Kammerchores schon immer angehört", berichtet sie. Und eines Tages sei sie dann eben "sehr gern selbst Mitglied geworden". Barbara Miller singt die Alt-Stimme - gemeinsam mit Regina Schwarzer, die seit acht Jahren dabei ist. "Früher habe ich bereits in anderen Chören mitgesungen und bin nach meinem Umzug nach Brückenau dazu gestoßen", sagt Schwarzer, und: "Das Singen macht mir sehr viel Spaß."

"Ich habe vorher schon im Kirchenchor gesungen und hatte den Wunsch nach umfangreicheren Stücken", sagt Sopran Nadja Planer, die seit zwölf Jahren bei dem kleinen Chor ist, der tatsächlich in jede "Kammer", in jedes Wohnzimmer eines Hauses passt. Vor 27 Jahren fanden sich sangesfreudige Männer und Frauen in der Badestadt zusammen, um in einem kleinen Kreis miteinander zu singen. Ausgewählte, etwas umfangreichere Werke alter und neuer Meister, wollten sie einüben und dann auch einem größeren Publikum zu Gehör bringen.

Die Verantwortung für den Bad Brückenauer Kammerchor trägt seit neun Jahren Markus Wollmann. Als Dekanats-Kantor ist er zuständig für die musikalische Ausgestaltung des kirchlichen Lebens in der Stadt-Pfarrkirche St. Bartholomäus.

Zwei große Projekte pro Jahr

Noch drei weitere Chöre hat er unter seine Fittiche genommen: den Kirchenchor, eine Schola und den Kinderchor. "Am Herzen liegt mir die Einbindung von jungen Christen, damit der Fortbestand der Chöre gesichert ist", sagt Wollmann. "Mein wichtigster Arbeitsplatz ist allerdings der an der Orgel."

Die kleine Schar der Sänger des Kammerchores trifft sich regelmäßig jeden Donnerstag, neuerdings in der Musikschule, mit der auch gemeinsame Unternehmungen angedacht sind. Die Probe beginnt mit dem "Einsingen": Die Stimme wird langsam "geölt". Dann geht es an die Arbeit: Intonation, Dynamik, Agogik (Veränderung des Tempos) und Arbeit am Klang eines neuen Stückes. "Spaß muss und soll das Singen machen", betont Wollmann, und: "Es darf auch mal gelacht werden." Neue Mitglieder sind willkommen. Keiner muss vom Blatt singen können. Er sollte allerdings Erfahrungen im Singen mitbringen.

In der Regel werden pro Jahr zwei große Projekte ins Auge gefasst. So kann der Chor schon auf große Erfolge zurückblicken: Johannes-Passion; Mozart-Requiem; Gospel-Messe; Dvorák-Messe und "Stern von Bethlehem".

Wollmann: "Die regelmäßige Teilnahme an den Proben sichert den Erfolg". In der Regel singt der Chor "a capella" - also ohne Instrumental-Begleitung, aber es hat auch Ausnahmen gegeben, etwa bei der Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Kammerorchester.

Aktuell studiert der Chor die "Petite Messe Solennelle" von Gioachino Rossini (1771 - 1827) ein, ein frisches Werk, bei dem man gern mitsingen möchte, denn es geht "unter die Haut".