Das  Verbundenheit  mit der Natur steht  seit 30 Jahren beim Verein  Wilderness Survival im Mittelpunkt. Zum 30-jährigen Jubiläum trafen sich die Mitglieder drei Tage im Camp Detter.
                           
          
           
   
          Der Verein Wilderness Survival  wurde vor 30 Jahren  aus der Idee heraus gegründet, die Verbundenheit mit der Natur und das  Erlebnis des Überlebens in der Natur auch an andere weitergeben zu  können. Das dreitägige Event zum 30-jährigen Bestehen fand im Camp  Detter statt.
       
Im Rahmen der Events waren die Verantwortlichen des Vereins in  den vergangenen Jahren mit ganz unterschiedlichen Gruppen in der Natur  unterwegs. Mal nur einen Tag, mal über längere Zeit. Doch sie treffen  sich auch gerne spontan miteinander, für einen Overnighter in der Natur  oder zu der einen oder anderen ausgefallenen Tour. 
Mitgliederzahl wird klein gehalten
Am 2. Dezember 1988 wurde Wilderness Survival von Dieter Beyfuß, Alfred  Frank, Frank Ulrich, Walter Lauter, Sigi Menz, Norbert Göhring, Helmut  Kerwin, Richard Pörtner, Uwe Zornhagen, Otto Reichert und Gerhard  Vollmuth gegründet. Heute gehören dem Verein 14 Mitglieder an, wobei in  den letzten Jahren verstärkt junge Menschen dazukamen. Bewusst werde  der Verein klein gehalten, um die Freundschaft untereinander zu  bewahren. 
Einblick in die Bandbreite des Wilderness Survival 
Das dreitägige Event zum 30-jährigen Bestehen fand im Camp  Detter am Ufer der Schondra statt. Die Survival-Begeisterten, die es sich zur Leidenschaft gemacht haben,  in und mit der Natur aktiv zu (über)leben, haben eigens zum Jubiläum  eine Reihe von Stationen aufgebaut, um einen Einblick in die Bandbreite des Wilderness Survival zu  geben. Da ging es um wichtige und richtige Ausrüstung, das Orientieren im  Gelände, Überwinden von Hindernissen, beziehungsweise Abseilen an einer  Steilwand, Bau von Behelfsunterkünften, das Anlegen und Unterhalten von  Feuerstellen, Ernähren aus der Natur sowie Erste Hilfe in  Notsituationen. Bei all den Aktionen machten die Akteure deutlich:   "Wir legen großen Wert auf die Erhaltung und den Schutz der Umwelt",  sagte Katrin Kaufmann, die seit vielen Jahren zum Verein dazugehört.  Denn  das Leben und Überleben in der Wildnis ist längst kein reines  Männerhobby. Von Freitag bis Sonntag wurde auf dem Gelände gelebt und übernachtet,  entweder in Zelten, in selbst gebauten Unterständen oder unter freiem  Himmel auf der Wiese neben dem Lagerfeuer oder im angrenzenden Wald.
Überlebenswichtig
 Grundlegende Informationen gab es von Walter Lauter: Demnach fasse  Survival, beziehungsweise die "Kunst zu überleben", alle Fertigkeiten  zusammen, die ein Überleben in einer lebensbedrohlicher Situation  ermöglichen soll. Hierbei werden Techniken und Hilfsmittel von  Naturvölkern aus aller Welt verwendet, um die Befriedigung menschlicher  Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wasser und Schutz zu gewährleisten. Da  könne man sich nun schon fragen: "Komme ich denn überhaupt je in eine  solch lebensbedrohende Situation?" Lauters Antwort ist deutlich: "Ja,  sehr schnell sogar. Man muss nicht erst einen Dschungel durchqueren. Bei  einer abendlichen Mountainbiketour, nur wenige Kilometer von der  nächsten Straße oder Behausung entfernt, kann man stürzen und verletzt  liegenbleiben. Wenn dann noch niedrige Temperaturen herrschen, die  Nacht hereinbricht und das Handy keinen Empfang hat, kann das sehr wohl  lebensbedrohend werden." Aber auch ohne, dass der Ernstfall eintrete, sei Surviveln ein toller  Sport und eine interessante Freizeitbeschäftigung. Spielerisch  Feuermachen üben oder eine behelfsmäßige Unterkunft bauen, das könne man  sehr gut bei allen möglichen Outdooraktivitäten anwenden. Dass Feuermachen auch ohne Streichhölzer und Feuerzeug funktionieren  kann, zeigte Walter Lauter an unterschiedlichen Beispielen mit  Zunderschwamm, Wolle, einem Feuerbogen oder auch mittels einer Batterie  und Stahlwolle. Das Anlegen und Unterhalten von Feuerstellen zähle zum  Grundwissen, um sich gegen Kälte zu schützen, Essen zuzubereiten, Wasser  zu entkeimen, als Schutz vor wilden Tieren und für Notsignale.  Aber  auch der Transport des Feuers in einem Baumschwamm wurde gezeigt.  Wichtig sei auch die Orientierung im Gelände, um letztlich auch wieder  zurück in die Zivilisation zu finden. Karten- und Kompasskunde gehören  hierzu. 
Behelfsunterkunft bauen
Ideal geeignet ist das Steilufer der Schondra, um das Abseilen zu üben.  Doch auch das Überqueren des Baches, ohne nasse Füße zu bekommen, war ein  Thema. Was beim Bau einer Behelfsunterkunft alles zu beachten ist, wurde von  Lauter anhand einiger Beispiele erklärt. Ob Schrägdach oder Grube,  wichtig sei der Regenschutz von oben und der Kälteschutz von unten. Ein breites Spektrum nahm die Ernährung aus der Natur ein. Als wahrer  Fachmann erwies sich Dieter Beyfuß, der neben dem Klassikern der  Naturvölker, dem Fischen, Jagen und Fallenstellen vor allem auf das  Sammeln von Beeren, Früchten, Heilpflanzen, Kräutern, Pilzen, Schnecken,  Wildpflanzen, Würmern und Maden einging. Er regte dazu an, auch im  normalen Alltag in der Natur unterwegs zu sein und Wildgemüse aller Art  in den täglichen Speiseplan mit aufzunehmen. Der gesundheitliche Wert  von Löwenzahn, Giersch, Bärlauch, Brennnessel und Co sei mittlerweile  längst nachgewiesen.
Bericht  im Fernsehen
  Das Bayerische Fernsehen wird voraussichtlich am Sonntag, 29.  September ab 17.45 Uhr, in der Frankenschau über das Camp zum 30-jährigen  Jubiläum des Vereins Wilderness Survival berichten.