Die Zertifizierung Bayerischer Kur- und Heilwälder dauert noch an. Auch die Stadt zeigt Interesse an dem Thema. Wie geht es weiter und welche Schritte sind bereits getan?
Bad Brückenau weist neben den Quellen einen weiteren Schatz auf: Die umgebende Natur mit ihren Wäldern. Gesundheitstouristisch soll das Thema gestärkt werden, geht es nach den GRÜNEN im Stadtrat. Im Februar 2021 machten sie auf eine mögliche Umnutzung von Teilen des Stadtwaldes als Heilwald aufmerksam.
Ein Umdenken in der Bewirtschaftung der Wälder sei nötig, denn "Trockenheit und Käferschäden sowie teure Aufforstung verlangen nach einem neuen Konzept für den Wald", sagte Eva Reichert-Nelkenstock (Bündnis 90/Grüne) damals.
Ergebnisse verschoben
Aktuell arbeitet der Bayerische Heilbäder-Verband Kriterien aus, um Wälder als sogenannte Heilwälder zu zertifizieren (siehe unten). Bis Ende 2021 sollte das Projekt abgeschlossen sein, hieß es vor einem Jahr. "Coronabedingt haben sich geplante Maßnahmen verschoben und das Projekt wurde bis zum 30.06.2022 verlängert", schreibt Projektleiterin Gabriella Squarra auf Nachfrage.
Im Rahmen des Projektes werden seit Mitte 2021 im Kompetenzzentrum für Waldmedizin und Naturtherapie Wald-Gesundheitstrainer ausgebildet und in Pilotkurorten eingesetzt. Parallel dazu entstehen Konzepte für die beteiligten Orte. "Die Begleitung und Kontrolle der geplanten Kur- und/oder Heilwälder ist fast abgeschlossen - auch hier gab es coronabedingt Verzögerungen", erklärt Squarra.
Ausbildung möglich
Derzeit werde das Handbuch für die Entwicklung von Kur- und Heilwäldern fertiggestellt. Es gebe noch einige Details, die in den nächsten Monaten abgestimmt werden müssten. Die teilnehmenden Pilotorte sollen voraussichtlich im Juni - bei einem gemeinsamen Festakt - die offizielle Zertifizierungsurkunde für ihre Kur- und/oder Heilwälder erhalten.
Für alle Bayerischen Kurorte, die sich auch auf den Weg machen wollen, ihr Angebot im Bereich Wald und Gesundheit zu entwickeln oder Kur- und Heilwälder auszuweisen, sei es sinnvoll, wenn sie Therapeuten zu einer Ausbildung als Wald-Gesundheitstrainer ins Kompetenzzentrum schicken, erklärt die Projektleiterin.
Ganzheitliches Konzept
Genau darauf blickt die Stadt nun. Denn seit vergangenem Jahr bietet die Tourist Information Waldbaden durch eine externe Kursleiterin an. "Damit steigen wir in das Thema ein und bieten es gezielt an", erklärt Amina Hartke, Leiterin der Tourist Information. Eine Zertifizierung im Rahmen des Bayerischen Heilbäderverbandes für das Waldbaden werde angestrebt, sobald es Informationen vom Heilbäder-Verband gebe.