Die Zusammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehren aus Wildflecken und Oberbach soll nun jährlich fortgesetzt werden.
Erstmals haben die gemeinsam die Leistungsprüfung "Technische Hilfeleistung" abgelegt. Dabei absolvierten die Teilnehmer am Wildfleckener Feuerwehrhaus verschiedene Leistungsstufen von Bronze bis zu Gold-Rot, was dem höchsten Schwierigkeitsgrad entspricht. Im vergangenen Jahr hatten die beiden Wehren bereits bei der Leistungsprüfung "Gruppe im Löscheinsatz" kooperiert, nun soll die Zusammenarbeit fortgesetzt werden, und zwar jedes Jahr.
Doch was versteht man eigentlich unter technischer Hilfeleistung? Wildfleckens Kommandant Georg Helfrich erläuterte, dass man bei dieser Prüfung einen schweren Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person simuliert. Innerhalb von kürzester Zeit wird das zur Rettung benötigte Gerät aufgebaut sowie eine Verkehrsabsicherung erstellt - zum Eigenschutz der Retter und zum Schutz der eingeklemmten Person.
Der Ablauf der Hilfeleistung ist fest geregelt und wird von zwei Schiedsrichtern ständig überwacht, begutachtet und abschließend bewertet. Man beginnt grundsätzlich mit dem Abzeichen in Bronze und erreicht frühestens nach zwölf Jahren das höchste Abzeichen in Gold-Rot. Von Stufe zu Stufe werden die Anforderungen deutlich erhöht.
Die Leistungsprüfung dient dem richtigen Verhalten im Ernstfall. Dabei kommt es nicht nur auf Geschwindigkeit, sondern auf Sorgfalt an. Wie bei einem echte3n Einsatz werden alle benötigten Geräte auf einer Plane bereitgelegt. Verschiedene Aktionen laufen parallel zueinander ab: das Unfallopfer muss betreut werden, es muss eine Geräteablage ausgerollt werden, die Verkehrsabsicherung ist sofort zu gewährleisten, die Ausleuchtung der Einsatzstelle und der Brandschutz müssen sichergestellt sein und schließlich wird die eingeklemmte Person mit Schere und Spreizer befreit. "Mit allen Geräten muss sehr sorgfältig umgegangen werden, damit nichts kaputt geht", macht Kommandant Helfrich klar. Und das ist bei der der Vielzahl der modernen Hilfsmittel gar nicht so leicht.
Helfrich wünscht sich, dass die Zusammenarbeit der Wehren in der Marktgemeinde noch intensiviert wird. Die Leistungsprüfung habe gezeigt, dass dies auch reibungslos und mit viel Spaß am Üben funktioniert. Auch Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) machte deutlich, dass die Feuerwehren längst enger zusammengerückt sind und Ortsteilgrenzen überwunden haben.
Schiedsrichter und Kreisbrandmeister Wolfgang Kenner machte die Teilnehmer auf die kleineren Fehler im Übungsablauf aufmerksam, bescheinigte aber allen Wehrleuten einen vorbildlichen Einsatz und viel Fleiß bei der Vorbereitung. So konnten sich alle Teilnehmer über die entsprechenden Abzeichen in den unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden freuen.
"Übt weiter gemeinsam und arbeitet zusammen, es geht gar nicht mehr anders", machte Kenner deutlich. Auch Oberbachs Kommandant Christoph Schmitt dankte den Wehrleuten für den großen Einsatz bei der Vorbereitung der Leistungsprüfung. Die Teilnehmer hatten sich tagelang intensiv vorbereitet, um für alle Übungsaufgaben gewappnet zu sein.