Eine Idee - zwei Ziele

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Im Schwarzen Moor, das praktisch unbewaldet ist, waren die Zehntklässler des Franz-Miltenberger-Gymnasiums Bad Brückenau ebenso unterwegs wie im Lösershag bei Oberbach.Ingo Queck
Im Schwarzen Moor, das praktisch unbewaldet ist, waren die Zehntklässler des Franz-Miltenberger-Gymnasiums Bad Brückenau ebenso unterwegs wie im Lösershag bei Oberbach.Ingo Queck
Im Schwarzen Moor, das praktisch unbewaldet ist, waren die Zehntklässler des Franz-Miltenberger-Gymnasiums Bad Brückenau ebenso unterwegs wie im Lösershag bei Oberbach.Ingo Queck
Im Schwarzen Moor, das praktisch unbewaldet ist, waren die Zehntklässler des Franz-Miltenberger-Gymnasiums Bad Brückenau ebenso unterwegs wie im Lösershag bei Oberbach.Ingo Queck
 

Die 10. Klassen des Franz-Miltenberger-Gymnasiums nahmen am Tag des Wanderns teil.

Vor ihrer "Schultüre" liegen zwei besondere Biotope. Die wollen die Zehntklässler des Bad Brückenauer Gymnasiums erwandern und dabei viel über die Besonderheiten dieser einzigartigen Landschaften erfahren. Sowohl der Lösershag bei Oberbach als auch das Schwarze Moor in der Hohen Rhön gehören zu den Kernzonen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Beide Flächen stehen unter besonderem Schutz. Dort ist die Natur sich selbst überlassen und darf wachsen wie sie mag. Diese Kernzonen dienen als Schaufenster der Natur und vermitteln wie die Rhön ohne das Handeln des Menschen aussehen würde.

Zunächst erwanderten die beiden Biologielehrer Ingo Queck und Margarita Huppmann-Fronczek den Gipfel des Lösershag. Der Lösershag wird seit mehr als 60 Jahren nicht mehr genutzt und bleibt sich selbst überlassen. In diesem Urwald entstehen so skurrile Baumformen, mikadoartig übereinander liegende Bäume oder die Vielzahl von Kleinstlebewesen, die sich dort wohlfühlen und an der Zersetzung beteiligt sind. Das Totholz ist Lebensraum für viele Arten. Totholzreichtum ist das Charakteristikum des Urwaldes. Die Höhlen, die durch Pilze (Fäulnis) oder Spechte entstehen, bieten Brutplatz, Tagesversteck, Schlafplatz oder Winterquartier. Die im Gipfelbereich schwer zugänglichen und daher sowieso wirtschaftlich nicht nutzbaren Bereiche zeigen die die natürlichen Waldgesellschaften, wie den Linden-Ahorn-Blockschuttwald oder in den Randlagen den Hainsimsen-Buchenwald und den Bach-Erlen-Eschenwald mit seinem charakteristischen Unterwuchs.

Basaltblockfelder sind Zeugen des Vulkanismus, der das Landschaftsbild der Rhön prägte. Durch Erosion wurden die Basaltlager freigelegt. Heute siedeln viele verschiedene Flechten und Moosarten auf dem felsigen Untergrund.

Das Schwarze Moor dagegen ist praktisch unbewaldet. Der Boden besteht aus den unvollständig zersetzten Pflanzenresten (Torf). In Bulten und Schlenken steht das Wasser. Das Torfmoos als Charakterart des Hochmoores ist an die extremen Umweltverhältnisse angepasst. Es zersetzt sich von unten her, wächst oben weiter und kann das bis zu 20-fache des Eigengewichts an Wasser speichern. Das saure und nährstoffarme Wasser ist eine Lebensbedingung, die besondere Anpassungen erfordert. Der Sonnentau ist als fleischfressende Pflanze bekannt. Hier wird die Stickstoffarmut durch das Eiweiß im Insektenkörper ausgeglichen. Zwergsträucher wie die Moosbeere, die Rauschbeere oder die Krähenbeere bilden Zwergwuchs aus. Das Wollgras fällt durch den Blütenstand auf, der nach der Blütezeit als Wollschopf auffällt.

Ganztagestour am Drei-Länder-Eck

Die Schüler erlebten die Rhön an einem zwar sonnigen, aber windigen und kühlen Tag (Eisheiliger Bonifaz!). Bei der Mittagsrast dieser Ganztagestour am Drei-Länder-Eck konnten sie sich ausgiebig stärken. Der Aussichtsturm bot eine Fernsicht bis zur Wasserkuppe und auf der Fahrt über die Hochrhönstraße bis zu den Gleichbergen und dem Thüringer Wald. Zu dieser inzwischen im Programm fest etablierten Exkursion gehört ein abschließender Test. Margarita Huppmann-Fronczek