Brückenaus Rotes Kreuz hat einen neuen Allrad-Rettungswagen. Verbunden mit der offiziellen Übergabe war eine intensive Fahrzeugeinweisung.
"Die Neuanschaffung war dringend notwendig", sagte Manuel Vorndran bei der Indienststellung des neuen Allrad-Rettungswagens des Bayerischen Roten Kreuzes in Bad Brückenau. Der Fuhrparkmanager des BRK-Kreisverbandes Bad Kissingen war zusammen mit dem Rettungsdienstleiter Rudolf Baier und dessen Stellvertreter Thomas Weber auf die Behelfswache im ehemaligen Haus Waldenfels in der Ernst-Putz-Straße gekommen.
Rund 245.000 Kilometer habe das Altfahrzeug, das fast auf den Tag genau vor sieben Jahren zugelassen worden war, mittlerweile auf dem Tacho, führte Vorndran weiter aus. Das sei ein Durchschnitt von 35.000 Kilometern pro Jahr. Und noch eine interessante Zahl hatte der Experte parat. Alle Bad Brückenauer Einsatzwagen haben 2016 exakt 142.409 Kilometer zurückgelegt.
Ein Großteil der technischen Neuerungen beim Basis-Fahrzeug des Rettungswagens mit der Bezeichnung RTW BY 2017 war bereits von der 2016-er Generation vorweggenommen worden. Wie schon beim Vorgängermodell kommt ein Mercedes-Benz Sprinter 519 CDI mit 140 kW (190 PS) zum Einsatz. "Neu ist, dass nun auch die allradangetriebenen Versionen mit einem Automatikgetriebe kombiniert werden", ging der Fuhrparkmanager ins Detail. Seit 2009 seien bislang bei den Allrad-RTW im bayerischen Rettungsdienst Schaltgetriebe Standard gewesen. Ein in Höhe und Reichweite verstellbares Lenkrad, eine verkleidete Fahrerhausrückwand und ein Warner beim Verlassen der Spur inklusive Fahrlichtautomatik komplettieren die Ausstattung. Das äußere Erscheinungsbild entspricht weitgehend dem 2015 vorgestellten und zwischenzeitlich im Einsatzdienst erprobten Hochsichtbarkeitskonzept, das aktuell durch breitere farbige Warnmarkierungen rechts und links am Heckportal ergänzt wird.
Neuerungen im Innenraum
"Die eigentlichen Neuerungen sind aber im Innenraum des Fahrzeugs zu finden", machte Vorndran bei der Einweisung für die Bad Brückenauer Sanitäter an mehreren Beispielen deutlich. Im Fokus der Überarbeitung für die 2017-er Generation habe die Überlegung gestanden, "dass die Einsatzkräfte im Patientenraum während der Fahrt möglichst durchgängig angeschnallt bleiben sollen und vom Sitzplatz aus alle wesentlichen Funktionen des Aufbaus bedienen können". So sei jetzt beispielsweise die Kommunikation zwischen Fahrer und Betreuer ebenfalls vom linken Sitzplatz aus über eine Wechselsprechanlage möglich. Die Nutzbarkeit des rechten Betreuersitzes werde durch die Deckenableitung von EKG, Pulsoxymetrie und Blutdruckmessung deutlich verbessert. Zur Optimierung auf der Straße trägt darüber hinaus das neue Seitenkamerasystem bei, das unter anderem den aufbaubedingt nicht möglichen "Schulterblick" beim Abbiegevorgang ersetzt. Der Leiter der Rettungswache Bad Brückenau, Alexander Schelbert, und dessen Stellvertreter Stefan Koch zeigten sich anlässlich der Übergabe natürlich sehr erfreut, dass den 16 hauptamtlichen und sieben ehrenamtlichen Rettungskräften vor Ort jetzt ein hochmoderner Wagen zur Verfügung steht. Beide blickten kurz auf das vergangene Jahr zurück, in dem insgesamt 3954 Einsätze zu absolvieren waren. Davon entfielen 529 auf Notfälle und 611 auf Notarzteinsätze. Der Rest betraf Angelegenheiten ganz unterschiedlicher Art wie beispielsweise ganz normale Krankentransporte und andere Beförderungsfahrten. Für alle Standorte im Landkreis Bad Kissingen weist die Statistik im Jahre 2016 für das Rote Kreuz 24.340 Einsätze aus, bei denen zusammen 798.883 Kilometer gefahren wurden.