Die Sanierung der Trinkwassergewinnungsanlage war zentrales Thema der Sitzung des Schondraer Marktgemeinderates. Wie Diplom-Geologin Heike Kraus als Sachverständige des Ingenieurbüros Baurconsult in ihrem Zustandsbericht erläuterte, ist die Schüttung der beiden Brunnen für den derzeitigen Bedarf mehr als ausreichend.
Wie die Kamera-Befahrung aber gezeigt habe, finden sich bei Brunnen 1 im oberen Rohrbereich starke Belagschäden mit Korrosion, im Bereich des Filterrohres sind die Filterschlitze durch Eisenablagerungen teilweise bis ganz geschlossen, und die untersten zehn Meter des Bohrloches sind mit Sand verfüllt. Außerdem besteht zwischen den beiden Grundwasserstockwerken der Brunnen ein Kurzschluss.
Der Nitratgehalt des Brunnenwassers liegt mit 14 Milligramm pro Liter weit unter dem derzeitigen Grenzwert. Die sporadisch auftretenden bakteriologischen Auffälligkeiten werden durch eine UV-Anlage behoben. Dagegen ist der Ausbauzustand des Brunnens 2 einwandfrei.
Als weitere Vorgehensweise stehen mehrere Alternativen zur Auswahl: Die Sanierung von Brunnen 1 unter Nutzung beider Grundwasserstockwerke wie bisher, oder mit einer Nutzung nur des oberen Grundwasser stockwerkes; damit wären zwar die beiden Grundwasserstockwerke getrennt, aber die Leistung
des Brunnens läge unter der derzeitigen Wasserschüttung. Finanziell würden diese Lösungen die Gemeinde mit 300 000 bis 400 000 Euro belasten.
Neuer Brunnen? Eine grundsätzlich andere Lösung wäre die Erschließung eines zusätzlichen neuen Brunnens. Die dazu nötigen Versuchsbohrungen und die Ausbaukosten können aber noch nicht exakt beziffert werden.
Nach der Besprechung der Ergebnisse der Zustandsuntersuchung mit dem Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen wird der Gemeinderat seine weiteren Entscheidungen treffen.
Keine praktischen Auswirkungen hat der Erlass einer Beitragssatzung zur Entwässerungssatzung des Marktes Schondra, da hier aus juristischen Gründen nur die Anordnung der Vorschriften im Satzungstext verändert wurde.
Keine Werbetafel Einstimmig abgelehnt hat das
Gremium den Antrag auf Errichtung einer Plakatwerbetafel in Untergeiersnest. Es bekräftigte damit seine Entscheidung aus dem Jahr 2012, die mit Fragen des Ortsbildes und der Verkehrssicherheit begründet war.
Der Herkunft von Holzmehl unter einem Balken im Sitzungssaal des Rathauses wird Gemeinderat Dominik Greifensteiner (FWG) nachgehen, um einen möglichen Befall mit Holzwürmern auszuschließen.
3. Bürgermeister Jürgen Metz (FW-Gruppe Singenrain) informierte das Gremium über den derzeitigen Stand der Stromtrassenplanung. Er kritisierte vor allem, dass Tennet seine Planungen weiterhin auf dem Stand von 2012 vorantreibt, so dass z.B. das Biosphärenreservat noch keine Berücksichtigung findet. Er wies darauf hin, dass bei den Anfang November stattfindenden Antragskonferenzen des Genehmigungsverfahrens die Gemeinde ihre konkreten Einwände vorbringen muss.
Diese sollten am besten im Zusammenwirken auch mit den Bürgerinitiativen formuliert werden. Abschließend lud Bürgermeister Bernold Martin seine Ratsmitglieder zu der Veranstaltung am Donnerstag um 19.30 Uhr ins Pfarrheim ein, bei der die Bürger Informationen zur Aufnahme von Asylbewerbern in Schondra erhalten werden.