Aktuell gibt es eine staatliche Förderung für die Errichtung von Bürgerbussen. Diese läuft Ende des Jahres voraussichtlich aus. Deshalb startet jetzt eine Bürgerumfrage.
Auf der letzten Seite des Bad Brückenauer Stadtblatts von Anfang Februar ist sie zu finden: eine Bürgerumfrage zur Einrichtung eines Bürgerbusses. Ziel und Zweck des Ganzen ist es, den Bedarf in der Stadt und den Stadtteilen abzufragen.
Das Thema steht eigentlich schon lange auf der Agenda der PWG-Mitglieder im Stadtrat. Dabei geht es in erster Linie um die Anbindung der Stadtteile an die Innenstadt. Das Angebot solle als Ergänzung zum ÖPNV gesehen werden, um Lücken zu schließen und auch Straßenzüge anzufahren, die der ÖPNV wegen der Busgröße nicht anfahren kann. "Vor allem in den Schulferien entstehen Lücken, die über zusätzliche Angebote abgedeckt werden könnten", weiß Heribert Übelacker (CSU), Referent für Senioren.
Stadträte interessiert
Bereits Ende 2018 holte der 2. Bürgermeister Jürgen Pfister (PWG) das Thema im Stadtrat hervor. Leider sei es 2020 im Laufe des Jahres in den Hintergrund gerückt. Da war die Diskussion zwar weit fortgeschritten, aber "andere Themen waren wichtiger", sagt Pfister.
"Lohnt es sich jetzt überhaupt, weitere Arbeit reinzustecken?", fragt Stadträtin Monika Wiesner (CSU). Von ihr stammt die Idee, die Bürger über eine Befragung im Stadtblatt miteinzubeziehen. Fraktionsübergreifend bekundeten die Stadträtinnen und Stadträte Interesse und befürworteten den Vorstoß, sagt Pfister.
Fahrer gesucht
Übelacker betont die Dringlichkeit. "Im Seniorenbeirat ist die Diskussion um die Mobilität der Senioren ein wesentlicher Punkt", sagt er. Der Bedarf sei da, und er habe auch schon Rückmeldungen bekommen von Personen, die sich als Fahrer ehrenamtlich engagieren würden.
"Wir sind sehr gespannt auf das Ergebnis, das Ende April vorliegen soll", sagt Pfister. Die Befragung geht auf die Anbindung der Stadtteile Volkers, Wernarz, Römershag an die Innenstadt ein, auch erstreckt sie sich auf Uhrzeiten und mögliche Haltepunkte oder Kosten der Fahrten. "Ob es ein Rufbus wird oder eine feste Linie, das alles steht noch nicht fest", ergänzt Übelacker.
Einen weiteren wichtigen Punkt spricht Wiesner an: "Finden wir genug ehrenamtliche Fahrer?" Das ließe sich nur durch die Einbeziehung der Bevölkerung abfragen. Wenn es läuft, könnte sie sich auch eine Ausweitung auf die Dörfer im Altlandkreis vorstellen. Davor ist es aber noch ein langer Weg. "Ich wünsche mir eine rege Beteiligung", sagt sie.