Die Sanierung der Bad Brückenauer Mittelschule ist in vollem Gange. Die Fenster sind schon eingebaut. Im Sommer beginnt plangemäß der zweite Bauabschnitt.
Draußen ist die Temperatur weit unter null Grad Celsius gesunken. Trotzdem läuft der Unterricht in den Containern auf dem großen Wendeplatz vor dem Schulzentrum routiniert. Lediglich ganz in der Früh sei es etwas frisch, sagen die beiden Lehrerinnen, die gerade ihre Klassenzimmer abschließen. Ansonsten fühlen sich die Schulklassen in den Leihcontainern wohl, die während der zweijährigen Bauarbeiten an der Mittelschule für Ausgleich sorgen sollen. In diesem Schuljahr haben die Klassen 8 und 9 das Los gezogen. Im folgenden Schuljahr dürfen sie dann in die neu sanierten Klassenzimmer im linken Flügel der Schule einziehen.
Neues Dach
"Bisher läuft alles nach Plan", gibt Bastian Wagner vom Architekturbüro Roth und Partner Auskunft. Die Sanierung ist auf zwei Jahre angesetzt und in zwei Bauabschnitte eingeteilt. "In öffentlichen Gebäuden müssen wir viele Vorschriften berücksichtigen, deshalb haben wir einen zweiten Fluchtweg für die Zeit der Bauarbeiten errichtet". Eine von außen angebaute Treppe führt so vom ersten Stock in den Schulhof. Das große Ziel, Fenster und Dach zu erneuern, ist bereits abgeschlossen. Die Pultdächer sind neu gedeckt und die Flachdächer noch notabgedichtet. Momentan werden die Unterkonstruktionen für die Deckenverkleidungen eingebaut. "Parallel wird an den Pultdachflächen eine Einblasdämmung von innen eingebracht", so Wagner.
Kleine Verzögerung
Während der Bauarbeiten habe sich gezeigt, dass die Zulassung der Trockenbauwände im ersten Stock nicht mehr gegeben war. Deshalb mussten alle nicht tragenden Wände zurückgebaut und erneuert werden. "Das war so nicht geplant und hat die Bauarbeiten etwas verzögert", sagt der Ingenieur. Trotzdem, so Wagner weiter, "konnten wir den Zeitplan bisher einhalten". Eine weitere Herausforderung besteht in der Bauart: "Bei Split-Level-Bauweisen sind die Anschlüsse auf mehreren versetzten Ebenen verteilt, doch für uns routinemäßig zu handhaben".
Die neuen Fenster im Schulhaus sind in hellem Holz gehalten. Die Lüftung erfolgt manuell durch öffenbare Fenster. "Über Nacht können definierte Fensterflügel mit davorgesetzten, einbruchsicheren Wetterschutzgittern bei Bedarf geöffnet bleiben und stellen so die Möglichkeit einer Nachtauskühlung in den Sommermonaten sicher", erklärt Wagner das Lüftungssystem. Eine weitere kleine Besonderheit: Die Dächer vor den Klassenzimmern sollen begrünt werden: "So haben auch die Insekten etwas davon", so Wagner.
Neuer Abwasseranschluss
Zwei Stockwerke tiefer, nämlich im Keller, eröffnet sich eine ganz andere Welt: Mit Kies teilweise aufgefüllt, dient der Keller als Hochwasserschutz und verbindet das gesamte Schulzentrum unterirdisch. Alle Leitungen des Schulhauses verlaufen hier unten und führen von hier aus nach oben in die Räume. Die Anschlüsse an die Grundleitung für den ersten Bauabschnitt sind bereits neu verlegt worden.
Das Schulhaus selbst stammt aus dem Jahr 1980. "Während der Arbeiten hat sich gezeigt, dass der Bestand sehr gut erhalten ist", sagt Wagner. Neue Anforderungen, wie zum Beispiel eine neue Brandschutzwand durch das Schulhaus, werden momentan ebenfalls umgesetzt. Der nächste große Schritt sind die Arbeiten an der Fassade.
Viel Logistik
Zufrieden mit dem Fortschritt der Bauarbeiten zeigt sich auch Schulleiterin Birgit Herré: "Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten klappt einwandfrei", freut sie sich. Im Vorfeld, so Herré weiter, "gab es viel zu planen und organisieren". Einige Unterrichtsstunden, wie zum Beispiel das Fach Technik, werden momentan am Gymnasium unterrichtet. Das Fach Soziales findet unter dem Dach der Realschule statt. "Da sind wir sehr dankbar, dass das so gut funktioniert", sagt die Schulleiterin über die Kooperation mit den beiden Nachbarschulen.