Auf Nachfrage stellt Klaus Emmerich, Sprecher der Aktionsgruppe, klar: "Wir möchten Öffentlichkeit schaffen und auf die Missstände aufmerksam machen." Dafür liefen seit Jahren Gespräche auf Bundes- und Landesebene. "Die Regionen, in denen keine flächendeckende Versorgung mehr gegeben ist, werden immer mehr", betont Emmerich.
Abbau schreitet voran
Konkret erläutert es Angelika Pflaum von der "Bürgerinitiative zum Erhalt des Hersbrucker
Krankenhauses", die ebenfalls das Papier unterzeichnet hat. Bereits 2019 schloss in Hersbruck im Landkreis Nürnberger Land das Krankenhaus, für dessen Erhalt sich die Hersbrucker Stadträtin engagierte.
"Wir haben bereits 2017 die Probleme aufgezeigt, die sich jetzt bewahrheiten", erklärt Pflaum. Weder von landes- noch von bundespolitischer Ebene habe es Unterstützung gegeben. Ein Teufelskreis, der bis heute anhält. Fakt sei, dass nach Schließung des Krankenhauses in Hersbruck weitere Ärzte aus der Gemeinde verschwanden.
"Von den sieben damals ansässigen Internisten sind fünf abgewandert", erklärt sie die Folgen der Schließung. Zwar seien das Belegärzte im Krankenhaus gewesen, doch die Tendenz sei eindeutig. "Alles begann vor 20 Jahren mit der Schließung der Geburtsstation", erinnert sie sich. Nach und nach wurden weitere Stationen abgebaut.
Dass es in Bad Brückenau nicht soweit kommt, dafür setzt sich die Aktionsgruppe ein. Deshalb möchte sie nun weitere Schritte gehen. "Wir starten eine Petition in Bad Brückenau", sagt Emmerich. Damit soll die Resonanz in der Bevölkerung betrachtet werden. "Wie wichtig den Menschen die Versorgung ist, können wir erst dann beurteilen", sagt Emmerich weiter.
Allerdings: Die Erfolgschancen sehen bisher nicht besonders gut aus. "Meiner Erfahrung nach kämpft man oft gegen Windmühlen", sagt Stadträtin Pflaum. Die Petition ist online unter folgender Adresse zu finden: weact.campact.de/p/Notfallversorgung-Brueckenau