Die Kulturträger der Stadt haben in den vergangenen Monaten Durchhaltevermögen bewiesen. Ausstellungen, Konzerte und Museumsbesuche gehören wieder zum kulturellen Leben. Mitte August öffnen auch die Rhönlichtspiele wieder.
Die vergangene Zeit hat Kulturschaffende viel Kraft gekostet. Es habe Umdenken, Organisation und Flexibilität gebraucht, um die Angebote den Corona-Bedingungen anzupassen, schildert Karin Ott (CSU), Referentin für Kultur des Stadtrats. Der Aufwand habe sich aber gelohnt: "Ich erlebe die Bad Brückenauer als sehr offen, begeisterungsfähig und als treue Fans des Kulturbetriebs." Sie hoffe, dass sich die Ehrenamtlichen ihr großes Gemeinschaftsgefühl und ihren Optimismus bewahren.
Mittlerweile hat die Galerie Form und Farbe wieder geöffnet. Auch im Bad Brückenauer Kino soll es bald losgehen. "Wir werden Mitte August wieder aufmachen", kündigt Inhaberin Carola Berner-Löhmer an. Die Rhönlichtspiele sind - was den wirtschaftlichen Aspekt angeht - noch recht gut davon gekommen. Das Gebäude gehört der Familie, so dass keine Miete fällig wird. Hilfsgelder wurden ausgezahlt. Eine Mitarbeiterin befindet sich seit dem Frühjahr in Kurzarbeit.
Berner-Löhmer freut sich, dass bald wieder Filme über die Leinwand flimmern. "Kinderfilme laufen ganz gut", sagt sie. Durch die Corona-Pandemie lassen Kassenschlager aber noch etwas auf sich warten, ist ihr Eindruck. Mit Desinfektionsmittel und Abstand auch im Kinosaal werden die geltenden Richtlinien beachtet.
Besucher nehmen sich mehr Zeit im Museum
Finanzielle Sorgen treiben dagegen Ivan Sojc und Stefanie Faust vom Deutschen Fahrradmuseum im Staatsbad um. Neben dem Betrieb des Museums hat sich das Team mit mobilen Ausstellungen in ganz Deutschland ein zusätzliches Standbein geschaffen. Das fällt nun weg. "Es gibt nach wie vor keine Termine für das Mobile Museum für dieses Jahr, das wird auch so bleiben", schreibt Faust.
Sie hoffe, dass die Ausstellungen im nächsten Jahr wieder gebucht werden. Ein kleiner Lichtblick sei immerhin, dass langsam wieder mehr Besucher ins Museum kommen. "Die meisten von ihnen nehmen sich viel Zeit, um alles in Ruhe anzuschauen", fügt sie an. Auch das ist vielleicht eine Auswirkung der Pandemie, dass sich die Menschen mehr Zeit für Schönes nehmen.
Die Musikschule ist gut über die Corona-Zeit gekommen. "Bis zu den Pfingstferien konnte der Unterricht nur eingeschränkt stattfinden - ausschließlich im Einzelunterricht, keine Ensembles, keine Schülervorspiele, keine Konzerte", fasst Schulleiterin Daniela Wagner rückblickend zusammen. Nach den Lockerungen der Beschränkungen des gesellschaftlichen Lebens aber sei vieles wieder im Normalbetrieb möglich.
Konzerte mit Abstand
Sogar ein erstes Konzert zum Schuljahresabschluss hat es gegeben. Das Bandprojekt Young Beats spielte mit viel Abstand in der Galerie Form und Farbe. Für den Musikschulunterricht gilt - wie überall - ein Hygienekonzept. Die Stimmung aber ist positiv. Mehrfach berichtete die Schulleiterin von großer Unterstützung. "Für das neue Schuljahr sind auch schon zahlreiche Anmeldungen eingegangen, sodass wir recht zuversichtlich in das nächste Schuljahr blicken können", sagt sie.