Bad Brückenau: Tesla plant Supercharger in Volkers

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Kein Kiosk, kein Internet und keine Toilette: Tesla-Fahrer Eberhard Mayer findet Volkers als Standort für einen Supercharger eher ungeeignet. Foto: Ulrike Müller
Kein Kiosk, kein Internet und keine Toilette: Tesla-Fahrer Eberhard Mayer findet Volkers als Standort für einen Supercharger eher ungeeignet. Foto: Ulrike Müller
Grafik: Dagmar KlumbQuelle: Tesla
Grafik: Dagmar KlumbQuelle: Tesla
 

Der Vorreiter bei Elektroautos erweitert sein Netz von Ladestationen. Auch in der Rhön ist eine angedacht. Allerdings fehlt die geeignete Infrastruktur.

Der Ausbau der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge schreitet rasant voran. Tesla, der kalifornische Hersteller von Elektroautos und Batterien, kündigt im Internet den Bau von weiteren E-Tankstellen an. Unter anderem soll im kommenden Jahr in Volkers eine Schnellladestation entstehen. Die Angaben sind aber noch unkonkret. Eine Stellungnahme von Tesla war von der Redaktion nicht zu bekommen.

Heike Kötzner (CSU), Stadträtin und Ortssprecherin von Volkers, hat von der geplanten Supercharger-Station gehört und sich die Pläne im Internet angeschaut. Auf einem Kartenausschnitt ist ein roter Punkt direkt in die Dorfmitte gesetzt, an der Dorflinde. Kötzner stellt fest: "Ich bin dem gegenüber positiv eingestellt, aber es gibt an diesem Standort wenig zu bieten, um die Grundbedürfnisse der Autofahrer für einen kurzen Aufenthalt zu stillen, sprich öffentliche Toilette, einen Bäcker, einen Kaffee oder öffentliches WLAN."


Noch keine Grundstücksverhandlungen bekannt

Tesla gibt als Verwirklichungszeitraum das Jahr 2019 an. Von Grundstücksverhandlungen im Ort aber hat die Ortssprecherin noch nichts gehört. Sie schlägt vor, anstatt bei der Dorflinde den Supercharger auf dem Parkplatz an der Obermang in Bad Brückenau oder auf dem Volkersberg zu bauen. Beides ist nur unwesentlich weiter von der Autobahnabfahrt entfernt. Auch Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) befürwortet den Parkplatz an der Obermang. Die Verwaltung habe bereits versucht, mit Tesla Kontakt aufzunehmen. Es sei allerdings sehr schwierig, einen Ansprechpartner zu finden.


Seinen ganz eigenen Blick hat Eberhard Mayer. Der passionierte Tesla-Fahrer aus Münnerstadt hält an der Obermang, oben auf dem Volkersberg und an der Dorflinde in Volkers. So richtig scheint ihm keiner der Standorte zu gefallen. Es brauche eine "24-Stunden-Facility", sagt er, also eine Toilette, einen Getränkeautomaten, Internet. Er sagt, dass Tesla seine Ladestationen auf privatem Gelände baut. Im Durchschnitt seien es acht Ladeplätze, häufig auch mehr, natürlich mit den entsprechenden Parkplätzen.

Fast 372.000 Kilometer ist er mit seinem Tesla Model S P85 schon gefahren, unter anderem eine Tour von Südspanien bis ans Nordkap. Mayer fährt mit der Hand über den Bildschirm am Armaturenbrett. Die nächsten Supercharger befinden sich bei Hanau, bei Würzburg am Gramschatzer Wald und in Zella-Mehlis bei Suhl. Ein Ladepunkt in der Rhön würde gut passen. Schildeck, zum Beispiel, fällt dem Tesla-Fahrer sofort ins Auge, oder Oberthulba. Bad Brückenau, sagt er, sei einfach schon zu weit.


Was ist ein Supercharger?

Technologie Das US-amerikanische Unternehmen Tesla ist für die Entwicklung von Elektrofahrzeugen, Speichertechnologien und Photovoltaik bekannt. Im Jahr 2012 startete Tesla mit dem Bau eigener Stromtankstellen, den Tesla Superchargers. Dort können nur Fahrzeuge der eigenen Marke geladen werden. Nach eigenen Angaben reichen 40 Minuten Ladezeit aus, um die nächste Tesla Ladestation erreichen zu können.

Netzwerk Tesla betreibt weltweit an 1229 Orten insgesamt 9623 Supercharger-Anschlüsse - davon 545 in Europa. In Deutschland gibt es 67 (12 im Bau), in Österreich 16 (2 im Bau) und in der Schweiz 16 (3 im Bau) Standorte.
Quelle: Wikipedia