Verkehrspolizist Schneider ist seit 43 Jahre im Dienste der bayerischen Polizei auf der Straße. Was ihm an seiner Arbeit besonders Spaß macht und warum er nichts bereut, berichtet er im Gespräch mit der Redaktion. Donnerstag ist sein letzter Arbeitstag.
Die Tür zur Polizeiinspektion Bad Brückenau geht auf, es gibt ein freundliches, gelöstes Lächeln zur Begrüßung. Die letzte Arbeitswoche verbringt Polizeihauptkommissar Manfred Schneider auf verschiedenen Terminen, und ein letztes Mal spielt der Hobbymusiker im Bläserquintett der Polizei mit.
Die Bürger der Stadt kennen ihn besser als den Verkehrspolizisten Manfred Schneider, Verkehrserzieher seit 1999 und aus dem Stadtbild kaum wegzudenken. "Ich habe mal nachgezählt, es müssten so um die 10 000 Kinder sein, die ich in der Verkehrsschule Hammelburg und Bad Brückenau unterrichtet habe", überlegt er und lacht. Bekannt ist er nicht nur deshalb wie ein bunter Hund.
Ausbildung mit 16
Nicht wenige Autofahrer fürchteten ihn, weil er immer für Recht und Ordnung im Straßenverkehr sorgte. Vor den Schulen ermahnte er immer wieder die Elterntaxis, die ihre Kinder am liebsten in das Gebäude fahren würden, so Schneiders Erfahrung. "Das hat besonders in letzten fünf bis sieben Jahren stark zugenommen", sagt er. Dafür hat er kein Verständnis.
Seine Ausbildung bei der Polizei begann das Bad Brückenauer Urgestein mit 16 Jahren. "Ich würde es immer wieder genau so machen", kommentiert er seine Laufbahn. Nach der Ausbildung arbeitet er acht Jahre in München. Dort bewachte er unter anderem Franz Josef Strauß. "Das war eine aufregende Zeit mit Großeinsätzen zum Beispiel bei den Anti-Atom Demonstrationen", erinnert er sich.
Seit 2002 Schulverbindungsbeamter
Von 1989 bis 1992 war er im Einsatzzug in Schweinfurt tätig. Das war die Zeit, "als Schweinfurt noch in der zweiten Bundesliga spielte". Dementsprechen sahen die Einsätze mit der geschlossenen Einheit aus. 1992 kam Schneider zurück in seine Heimat, zunächst arbeitet er als Schichtbeamter bei der Polizei, ab 1999 schließlich in der Verkehrserziehung.
Nach dem Amoklauf in Erfurt im Jahr 2002 richtete die bayerische Polizei sogenannte Schulverbindungsbeamte ein, die als erste Ansprechpartner für die Schule gelten und Sicherheitskonzepte entwickeln. Diese Aufgabe erhielt der heute 61-Jährige. "Ich hatte Kontakt zu den Lehrern und Schüler", sagt er.
Die Kinder begleitete er von der Grundschule bis zum Abitur. "Neben der Verkehrserziehung kamen in den höheren Klassen noch Gewalt- und Drogenprävention hinzu", sagt er. Diese Arbeit habe ihm viel Spaß gemacht.