Die Stadtwerke planen ein drittes Becken: Neben dem städtischen Hallenbad können Kinder spielen und Thermen- Besucher schwimmen. Die Eröffnung ist deshalb auf das Jahr 2022 verschoben.
Im Schnitt 1100 Gäste pro Tag besuchen die Kisssalis-Therme, insgesamt waren es im vergangenen Jahr 393 545. Damit die Besucher-Zahlen der 2004 eröffneten Therme auch in Zukunft weiter steigen, werden in den kommenden Jahren mindestens 36 Millionen Euro investiert: Neben Sauna-Erweiterung und Thermen-Hotel zieht auch das städtische Hallenbad aufs Heiligenfeld um. Der Grundsatz-Beschluss des Stadtrates dazu fiel bereits 2016. Auf Nachfrage bestätigten die Stadtwerke jetzt, dass neu geplant wurde: "Wenn wir schon ein neues Hallenbad auf den Weg bringen, soll es auch auf dem neuesten Stand sein", sagt Geschäftsführer Manfred Zimmer zur Begründung.
"Eine Stadt wie Bad Kissingen muss Hallen-Schwimmen anbieten", betont Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD). Die Stadt könne sich aber weder eine Sanierung des 1965 erbauten Hallenbades an der Salinenpromenade noch einen Ersatzbau leisten. Deshalb ist die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken als Tochter-Gesellschaft der Stadt für Blankenburg die Ideal-Lösung: "Die Stadt wird um eine Last ärmer, die Kisssalis um eine Attraktion reicher."
Extra-Becken für Schwimm-Schüler
In der alten Version waren zwei Schwimmer-Becken für den Anbau vorgesehen, die abgetrennt und nach Bedarf für Schulen, Vereine oder Thermen-Gäste hätten genutzt werden können. Ein Nachteil: Beide Becken hätten flache Nicht-Schwimmer-Bereiche benötigt. Das neue Konzept sieht ganz anders aus: "Wir bauen ein 25 Meter langes echtes Schwimmer-Becken mit vier Bahnen", berichtet Zimmer. Zusätzlich soll es ein 0,60 bis 1,10 Meter tiefes Lehr-Schwimmbecken geben: "Schwimmen-Lernen ist ja ein großes Thema." Mit eigenem Eingang und separaten Umkleiden entsteht also das neue städtische Hallenbad. Blankenburg freut vor allem die Trennung von Schwimmern und Nicht-Schwimmer: "Dadurch entfallen die Seile, um die immer gestritten wird."
Im Gegensatz zur bisherigen Planung soll auch die Zufahrt zum Wirtschaftshof überbaut werden: Auf der Zufahrt soll ein so genannter Spray-Park, also ein Wasserspielplatz für Kinder, entstehen. Jenseits der Durchfahrt ist ein drittes Becken mit weiteren drei Bahnen geplant. "Wir bieten damit etwas an, was bisher in der Therme gefehlt hat", betont Zimmer, dass sich auch die Betreiber-Gesellschaft Kannewischer auf die Erweiterung freue.
Bisher gebe es nur einen Vor-Entwurf. "Wir prüfen gerade, ob es Zuschüsse etwa fürs Schul-Schwimmen gibt", berichtet Zimmer. Viele Details müssten in Abstimmung mit der Stadt noch geklärt werden, denn: "Diese Projekte machen wir als Stadtwerke alle nebenbei." Zimmer geht davon aus, dass das Hallenbad zusammen mit dem Hotel 2022 fertig wird. Auswirkungen habe das natürlich auch auf die Kosten: Bisher planten die Stadtwerke mit rund acht Millionen Euro, die neues Version dürfte mehr als zehn Millionen Euro kosten.