Entdecke den Sternenpark Rhön und erlebe Nachtlandschaften ohne Lichtverschmutzung. An diesen Plätzen kannst du den Sternenhimmel besonders gut erleben.
Im internationalen Sternenpark Rhön kannst du den Sternenhimmel besonders eindrucksvoll erleben: bei Führungen, auf einer astronomischen Beobachtungsplattform oder ausgewiesenen Himmelsschauplätzen. Hier gibt es noch Gegenden, an denen nachts echte Dunkelheit herrscht. Ein Paradies für Fotografen, Sterngucker und Nachtromantiker.
Der Sternenpark Rhön
Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön im Dreiländereck Bayern, Hessen und Thüringen ist 2014 von der International Dark-Sky Association (IDA) als Internationaler Sternenparkanerkannt worden. Wegen der relativ geringen Besiedelung erlebt man in der Rhön noch natürliche Nachtlandschaften mit sternenreichem Himmel. In der Rhön sind auch schwächer leuchtende Sterne sichtbar, die man in vielen anderen Gegenden nicht mehr sehen kann.
Wer sich unsicher ist, wo und wie Sterneschauen problemlos möglich ist, für den gibt es zahlreiche Angebote. Der Sternenpark Rhön bietet beispielsweise Programme wie Nachtpicknicks oder astronomische Führungen an. Öffentliche Sternenparkführungen mit offiziellen, zertifizierten Sternenparkführerinnen und -führern vom Sternenpark Rhön e. V. kosten pro Person 10 Euro (ab 12 Jahren) und für Kinder von 8 bis 11 Jahren 5 Euro. Die Führungen dauern etwa 1,5 bis 2 Stunden. Auch barrierefreie Führungen und individuell vereinbarte Touren sind im Angebot.
"Sternenpark" ist eine Auszeichnung für die schützenswerte Nachtlandschaft des Biosphärenreservats Rhön. Es ist aber kein abgeschlossenes Areal, sondern öffentlich zugänglich. Du kannst also im bayerischen, thüringischen oder hessischen Teil der Rhön jederzeit auch alleine unterwegs sein und Sterne gucken. Denke daran, ausgewiesene Schutzgebiete nicht zu betreten und die Wege des Biosphärenreservats nicht zu verlassen.
Die Rhöner Himmelsschauplätze
Im Sternenpark Rhön findest du an verschiedenen Orten sogenannte Himmelsschauplätze. Auf diesen erhöhten Plätzen hast du einen besonders klaren Blick auf den Sternenhimmel. Die dortigen Infotafeln informieren über Sternbilder, Wetterphänomene oder zeigen dir, wie schädlich nächtliche Lichtquellen für Menschen und Tiere sein können. Auf Wellenliegen kannst du hier bequem den Rhöner Tages- oder Nachthimmel beobachten. Drehbare Sternkarten und ein Polarsternfinder helfen dir bei der Orientierung. Praktisch sind auch die Fernglasaufsetzer: Mit diesen Auflagen für die Arme siehst du ohne Verwackeln durch dein Fernglas.
Im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen befindet sich beispielsweise der Himmelsschauplatz Berghaus Rhön. Er liegt oberhalb der Ortschaft Riedenberg in den Schwarzen Bergen. Nicht nur bei Nacht, sondern auch tagsüber hast du von hier eine tolle Aussicht. Die Wanderhütte Berghaus Rhön ist nur wenige Schritte entfernt. Mit der "Berghaus Rhön Skycam" kannst du übrigens auf YouTube den Sternenhimmel am Berghaus auch live von zu Hause aus sehen.
Die Himmelsschauplätze im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön sind deutschlandweit einmalig. 2019 startete man mit fünf Plätzen in der hessischen Rhön. Inzwischen gibt es im bayrischen, hessischen und thüringischen Teil Himmelsschauplätze. Hier findest du alle Plätze.
Astronomischer Beobachtungsplatz Hohe Geba
Wer nicht nur ein bisschen gucken, sondern mit astronomischen Geräten beobachten will, der ist hier richtig: Der Gebaberg im thüringischen Teil des Sternenparks Rhön ist einer der am wenigsten durch Licht beeinflussten Orte. Hier erlebst du auf etwa 740 Metern einen wirklich dunklen Nachthimmel. Die Höhenlage sorgt für gute Sichtverhältnisse, allerdings kann es recht windig werden. Im Winter ist der Beobachtungsposten nur mit guten Winterreifen und eventuell Schneeketten zu erreichen.
Hier oben gibt es einen Beobachtungsplatz mit vier sechseckigen Plattformen. Dort kannst du astronomische Geräte aufbauen. Die Beobachtungsplattformen buchst du pro Nacht für 6 Euro über das Portal Roadsurfer.com. Die Gebühr schließt die Nutzung von Windschutz und Stromversorgung ein. Falls alle Plattformen belegt sind, kannst du ohne Gebühr und Anmeldung auf den umliegenden Grasflächen aufbauen. Außerdem gibt es eine kleine Plattform von etwa 2 Metern Durchmesser. Sie kann kostenlos und ohne Buchung genutzt werden.
Bei der An- und Abfahrt solltest du umsichtig mit dem Licht deiner Autoscheinwerfer sein (Abblendlicht oder besser noch Standlicht verwenden), um andere Beobachter nicht zu stören. Die Beobachtungsplattformen dürfen nicht befahren werden. Parken kannst du auf Schotterfläche oder Wiese daneben. Übernachten kannst du beispielsweise im Rhön Energiehaus auf der Hohen Geba, der Meininger Hütte oder der Träbeser Bauernstube.
Adresse: 98617 Rhönblick OT Geba
Anfahrt: Am Ortsausgang von Geba (Richtung Träbes) geht von der L2672 in Richtung Norden ein asphaltierter Flurweg ab. Auf diesem Weg kommst du auf das Plateau der Hohen Geba. Am Bergstübchen nach rechts abbiegen. Nach wenigen Metern kommst du zu den Beobachtungsplattformen.
Lichtverschmutzung und der Schutz der Nacht
Mit der Auszeichnung "Sternenpark" hat sich die Region Rhön die Reduzierung von Lichtverschmutzung vorgenommen. Durch Vermeiden oder Reduzieren von Beleuchtung soll die natürliche Nachtlandschaft erhalten werden. Die etwa 40 Kommunen, die am Sternenpark teilnehmen, haben sich dazu selbst verpflichtet.
Doch wozu das Ganze? Nur für Sternbeobachter? Nein, denn Maßnahmen gegen Lichtverschmutzung sind Umweltschutz: Viele Tiere und Pflanzen sind nachtaktiv und benötigen die Dunkelheit. Der Unterschied zwischen Tag und Nacht muss für sie klar erkennbar sein. Zugvögel zum Beispiel fliegen überwiegend nachts. Sie verlieren durch Beleuchtung teilweise die Orientierung. Auch der Mensch reagiert auf nächtliche Beleuchtung: Kunstlicht verringert die Melatoninproduktion des Körpers und kann so beispielsweise für Schlafstörungen verantwortlich sein.
Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön soll daher die Nacht geschützt werden.Bei einem nächtlichen Ausflug solltest du nur Lampen mit dunkelrotem Licht benutzen und nur nach unten leuchten. Mit einem Stück roter Folie, einem ausgebrannten Grablicht oder einer speziellen Lampe störst du Tier und Mensch weniger. Auch deine eigenen Augen sind so nicht geblendet und du wirst die Sterne noch besser sehen.
*Hinweis: In der Redaktion sind wir immer auf der Suche nach nützlichen Produkten für unsere Leser. Es handelt sich bei den in diesem Artikel bereitgestellten und mit einem Piktogramm beziehungsweise einem Einkaufswagen-Symbol, einem Ticket-Symbol, einem Hotel-/Reise-Symbol oder Sternchen gekennzeichneten Links um sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn du auf einen dieser Links klickst bzw. darüber einkaufst, bekommen wir eine Provision vom Händler oder Dienstleister. Für dich ändert sich dadurch nichts am Preis. Unsere redaktionelle Berichterstattung ist grundsätzlich unabhängig vom Bestehen oder der Höhe einer Provision.