Die Geschwindigkeit, mit der das Kurhaushotel in Bad Kissingen abgerissen wird, verblüfft die Passanten. Bis Ende der Woche sollen 80 Prozent des Gebäudes dem Erdboden gleich gemacht sein.
Passanten raunen, wenn sie am Kurhaushotel vorbeigehen. "Wenn nur ein neues Hotel so schnell gebaut würde, wie das alte abgerissen", meint eine Seniorin zu ihrem Mann. "Wahnsinn wie schnell das geht", sagt eine junge Frau zu ihrer Freundin.
Die Abbrucharbeiten am Kurhaushotel ziehen nicht nur viele Schaulustige an, sondern sie gehen auch zügig vonstatten. "Es gibt keine großartigen Schwierigkeiten", sagt Florian Bock, Geschäftsführer der Abbruchfirma. Am Montag haben er und seine Arbeiter damit begonnen, die Fassade des Haupthauses gegenüber des Kurgartens einzureißen. Eine Schwierigkeit stellt für sie eine vorgelagerte Stahlkonstruktion dar - die alten Balkons. "Das gehört von der Konstruktion nicht zum eigentlichen Gebäude. Da müssen wir aufpassen, weil es nicht allein stehen kann", erklärt Bock.
Die Arbeiter dürfen die Fassade und die Balkonkonstruktion nicht einfach einstürzen lassen - Die Gefahr Bad Kissinger Heilquellen zu beschädigen wäre zu groß. Das Kurhaushotel muss Stahlträger für Stahlträger, Gesteinsbrocken für Gesteinsbrocken abgetragen werden.
Bis zum späten Nachmittag waren das zweite und das dritte Obergeschoss größtenteils verschwunden. Bock sagt optimistisch: "Ab Dienstag gehen wir an das Treppenhaus, bis Ende der Woche sind etwa 80 Prozent des Gebäudes weg." Laut Zeitplan soll das Kurhaushotel bis Weihnachten vollständig abgerissen sein, im neuen Jahr fällt dann das Kurgastzentrum.
