75 Kilo Zwiebeln auf 25 Bleche verteilt

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Käseplootz raus aus dem Ofen, Zwiebelplootz rein in den Ofen: Die beiden FCSH Bäcker Sascha Greubel (links) und Andreas Ostermiller sorgten am Wochenende im Backhaus Ebenhausen stets für die Spezialitäten beim Backhausfest. Foto: Elisabeth Mehn
Käseplootz raus aus dem Ofen, Zwiebelplootz rein in den Ofen: Die beiden FCSH Bäcker Sascha Greubel (links) und  Andreas Ostermiller  sorgten am Wochenende im Backhaus Ebenhausen stets für die Spezialitäten beim Backhausfest. Foto: Elisabeth Mehn
Das Ebenhäuser Backhaus. Foto: Elisabeth Mehn
Das Ebenhäuser Backhaus. Foto: Elisabeth Mehn
 

Der FCSH Ebenhausen hat den Backofen wieder ordentlich angeheizt und Plootz gebacken. Das Backhaus sollte Ende der 70er Jahre eigentlich abgerissen werden.

Der Kamin des Ebenhäuser Backhauses raucht nur selten, oft nur drei- bis viermal pro Jahr. Dann schürt meist das Bäckerteam des Faschingsclubs FCSH Ebenhausen den Backofen an, um darin Brot und Plootz für sein Backhausfest oder das Marktfest zu backen. Selbstverständlich ist das aber nicht, denn in vielen Dörfern wurden die öffentlichen Backhäuser, die früher in jeden Ort gehörten, bereits abgerissen. Dies sollte Ende der 70er Jahre in Ebenhausen auch geschehen: Schon seit längerem wurde damals beobachtet, dass sich dort allerlei Gesindel herumtrieb. Immer wieder wurde das alte Backhaus als Übernachtungsstätte oder gar als Toilette missbraucht und so sollte dieser Ebenhäuser Schandfleck verschwinden. Doch da regte sich Widerstand und es gelang den Mitgliedern des Faschingsclubs, die Abrissbagger in letzter Minute zu stoppen.

Bernhard Wahler, der mit seinen 90 Jahren zum Urgestein des Faschingsclubs gehört, erinnert sich: "Wir haben damals alles wieder auf Vordermann gebracht und zum Beispiel neue Steinplatten auf dem Fußboden verlegt und den Ofen mit Schamottsteinen und Kitt runderneuert. Er war wirklich erstaunlich, wie gut der Backofen danach gebacken und die Temperatur gehalten hat." Seit 1980 ist das Ebenhäuser Backhaus wieder in Betrieb und wird vom FCSH Ebenhausen geführt. Bernhard Wahlers Bruder Georg und Raimund Zwirlein waren die ersten Bäcker, die damals für ihren Verein alljährlich für das Backhausfest Brot, Streuselkuchen, Käse- und vor allem Zwiebelplootz buken. Abgelöst wurden sie später von Thomas Brand und Eberhard Brust. Inzwischen sind Sascha Greubel und Andreas Ostermiller die Plootzbäcker, die sich um das ofenfrische Gebäck aus dem Backhaus kümmern.

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Auch am Wochenende wurde der Backofen wieder angeschürt, um die Ortsbevölkerung und Gäste aus nah und fern zu verköstigen. Sascha Greubel verriet, dass insgesamt 90 Kilogramm Brotteig verarbeitet wurden. Dazu kamen 15 große runde Bleche mit Käseplootz, elf Bleche Streuselkuchen und 25 Bleche mit Zwiebelplootz, der so gut zum Federweißen schmeckt. Allein für den Zwiebelplootz hat er mit seinem Team und seiner Frau Sandra 75 Kilo Zwiebeln vorbereitet.

Derzeit nutzt kaum jemand das Backhaus in Ebenhausen. "Eigentlich darf jeder Bürger Ebenhausens das Backhaus benutzen. Das gehört noch zum alten Ebenhäuser Stadtrecht", sagt Greubel. Doch nur ein einziger Ebenhäuser leiht sich regelmäßig den Schlüssel, um im alten Backhaus sein eigenes Brot zu backen. So bleiben die frisch im Backhaus hergestellten Leckereien eine Rarität, die sich die Gäste gerne schmecken lassen.