162 Jahre Kompetenz

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Die scheidenden Ratsmitglieder: Thomas Rauch (von links), Emil Müller, Richard Henneberger, Werner Schoch, Sandro Kirchner, Bürgermeister Waldemar Bug, Johannes Schlereth, Elisabeth Kuhn, Gerhard Kirchner und Frank Heckelmann. Foto: Gabriele Sell
Die scheidenden Ratsmitglieder: Thomas Rauch (von links), Emil Müller, Richard Henneberger, Werner Schoch, Sandro Kirchner, Bürgermeister Waldemar Bug, Johannes Schlereth, Elisabeth Kuhn, Gerhard Kirchner und Frank Heckelmann. Foto: Gabriele Sell

Zehn Ratsmitglieder wurden verabschiedet. Georg Rottenberger war mit 36 Jahren am längsten dabei.

"162 Jahre geballtes Wissen um die Kommunalpolitik" verabschiedete Bürgermeister Waldemar Bug in der für die zehn ausscheidenden Mandatsträger letzten Sitzung des Burkardrother Marktgemeinderats.
Den Schnitt von 16,2 Jahren pro Mandat habe Georg Rottenberger angehoben, der sich in insgesamt sechs Wahlperioden für seine Gemeinde engagiert hatte. Dicht gefolgt vom "Stralsbacher Urgestein" Werner Schoch, der 24 Jahre im Ratsgremium vertreten war.
Nach vier Perioden gingen Dritte Bürgermeisterin Elisabeth Kuhn, Gerhard Kirchner und Johannes Schlereth. Zweiter Bürgermeister Sandro Kirchner sowie Richard Henneberger und Thomas Rauch wurden nach zwölf Jahren verabschiedet, Emil Müller und Frank Heckelmann nach sechs Jahren.
Es seien sicherlich keine einfachen sechs Jahre gewesen, doch "weit reichende Entschlüsse gefasst worden", resümierte Bug. Unter anderem wurde die Breitbandversorgung verbessert, die Innerortsentwicklung forciert und die kommunale Allianz Kissinger Bogen gegründet. "Wir haben uns zusammengerauft, denn wir waren und sind Gemeinderäte des Marktes Burkardroth". Die Dorfpolitik sei in den Hintergrund getreten und alle Dörfer hätten von der Gemeinde partizipiert.
Für die Jahre und Jahrzehnte, in denen die Gemeinderäte unzählige Stunden an Freizeit für die Entwicklung der Marktgemeinde Burkardroth geopfert hatten, dankte Bug den Scheidenden mit einer Urkunde und einem Präsent.
In der Sitzung vergab das Gremium die Arbeiten zur Ausbesserung punktueller Straßenschäden an die Firma Schmitt & Zehe aus Schlimpfhof, die mit knapp 98 000 Euro das günstigste Angebot abgegeben hatte. Die Schäden in der gesamten Marktgemeinde seien heuer wesentlich geringer, was Bürgermeister Waldemar Bug auf die vielen Investitionen zurückführte, die der Markt im Bereich Straßenreparaturen getätigt hatte.
Den Bauantrag für den Neubau einer Gewerbehalle im Zahlbacher Gewerbegebiet winkte das Ratsgremium durch. Jedoch machte Zweiter Bürgermeister Sandro Kirchner darauf aufmerksam, dass die Gemeinde nun keine Gewerbegrundstücke mehr besäße. Sein Wunsch an das neue Ratsgremium: Schnellstmöglich neue Angebote zu schaffen.
Mit einer Gegenstimme ging auch der Bauantrag der Gefäller Firma Wolf durch, die im Baugebiet Am Kirchberg II ein Seniorenheim mit angeschlossener Arztpraxis bauen wird. Zwei Befreiungen - Dachneigung und Ziegelfarbe - waren erforderlich gewesen. Sowohl als Grundstücksnachbar als auch als Träger öffentlicher Belange musste die Gemeinde Stellung zum Erstaufforstungsantrag einer Wollbacherin Stellung nehmen, die in der Gemarkung Albeshäg auf einer Fläche von einem halben Hektar einen sogenannten Energiewald anlegen will. Die Umtriebszeit (Zeit bis zur Endnutzung des Holzes) gab Bürgermeister Bug mit vier bis fünf Jahren an. Die Räte sprachen sich, mit drei Gegenstimmen, für das Projekt aus, das vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten genehmigt werden muss.