Ein zweijähriges Kind und ein 41-jähriger Mann wurden am Mittwoch bei einem Messerangriff in einem Park in Aschaffenburg getötet. Eine Berichterstattung über den Vorfall sorgt nun für Wut im Netz.
Der Messerangriff in Aschaffenburg, bei dem ein zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Mann ums Leben kamen, ließ viele schockiert zurück. Eine Erzieherin vor Ort beschreibt die Angst nach der Tat, während Betrüger die Vorfälle bereits für eine perfide Masche nutzen.
Im Netz häufen sich weiterhin die Beileidsbekundungen, die Anteilnahme ist riesig. Auch zu den Hintergründen der Tat wird viel spekuliert. Zahlreiche Medien beschäftigten sich mit dem Fall - besonders ein Reportereinsatz wird in den sozialen Medien allerdings scharf kritisiert. Dabei handelt es sich um eine Live-Berichterstattung einer BR-Reporterin am Mittwochabend. Die Journalistin wurde mehrmals live zugeschaltet, um im BR und ARD von der Tat und der Situation vor Ort zu berichten.
Reporterin zu Messerangriff: "Für Aschaffenburg eher ungewöhnlich"
In Ihren Schilderungen geht es um den mutmaßlichen Täter, die Opfer und wie die Tat die Menschen vor Ort beeinflusst. Die Kritik konzentriert sich jedoch auf einen bestimmten Satz der Reporterin. "Es ist ein zweijähriges Kind gestorben. Es ist 'ne interessante, spannende und ich würde sagen ...", sagt die Reporterin. Dann bricht sie ab und ergänzt: "Für Aschaffenburg eher ungewöhnlich".
Die Tat als "interessant" und "spannend" zu bezeichnen, finden zahlreiche Menschen im Netz unpassend und makaber. Mehrfach wird auf Tik Tok und X die sofortige Entlassung der Journalistin gefordert. Der BR jedoch steht hinter ihr und äußert sich auch auf X zu dem Vorfall. Wenige Stunden nach der Live-Schalte folgt dort eine Stellungnahme. "Unsere Reporterin bedauert die Formulierung sehr. Natürlich ist sie tief betroffen von den Ereignissen", betont der Sender darin. Die Kollegen erklären auch, wie es zu dem Vorfall kommen konnte: Die Reporterin habe an einer Stelle den Faden verloren, nach Worten gesucht "und dann auch aus ihrer Sicht aus Versehen gänzlich unpassend formuliert."
Die Reporterin lebe und arbeite selbst in Aschaffenburg und habe versucht, den Schockzustand des Ortes zusammenzufassen. Das habe sie laut BR auch passend gemacht - bis auf die besagte Stelle. "Sie trauert, wie alle, mit den Familien", betont der Sender ausdrücklich.
"Unerträglich und empathielos": Entrüstung im Netz wegen Wortwahl
Während einige Kollegen und andere Personen des öffentlichen Lebens auf X Partei für die Journalistin ergreifen, scheint die Entschuldigung des Senders viele Nutzer noch wütender zu machen. "Diese Antwort verschlimmert noch einmal alles", heißt es in den Kommentaren unter der Stellungnahme.
"Entlassen...und zwar sofort! Unerträglich und empathielos!" und "So etwas ist nicht entschuldbar" lauten weitere Kommentare. Auch AfD-Ortsverbände und AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel äußerten sich im Netz umgehend zu dem Vorfall. Weitere Nachrichten aus Aschaffenburg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.
An diesen vollkommen überzogenen Kommentaren über die ünglückliche aber bestimmt nicht absichtliche Wortwahl der Reporterin spricht wohl eher der Zorn und die Wut die eigentlich den Täter treffen müsste. Leider darf man nicht offen aussprechen bzw. schreiben was man über den Täter denkt sonst wird es gelöscht.
Unerträglich!
Sie konnte ja nicht wissen, dass der Wind dieses Wochenende politisch dreht und der rosa Elefant im Raum medial opportun wird.
hätte Sie Partei für die AFD und deren Asylpolitik ergriffen, dann wäre sie jetzt Arbeitslos, aber hier handelt sich es ja nur um ein totes Kind und einen toten Helfer, wie sie sagte „verstorbenen“ und nicht ermordet
Sie vereinnahmen das Leid der Hinterbliebenen für Ihre politische Agenda!