Fünf Tage sind seit dem Messerangriff in Aschaffenburg vergangen. Noch immer sind viele Fragen offen. Nun meldet sich die Familie des 41-jährigen Todesopfers - mit klaren Worten.
Die Tat löste bundesweit Entsetzen aus: Am 22. Januar 2025 wurden ein Zweijähriger und ein 41-Jähriger im Aschaffenburger Park Schöntal Opfer eines Messerangriffs. Der Tatverdächtige ist ein 28-jähriger Mann aus Afghanistan, der sich mittlerweile in einer psychiatrischen Einrichtung befindet.
Nach aktuellem Ermittlungsstand soll der mutmaßliche Täter eine Kindergartengruppe verfolgt und angegriffen haben. Der 41-Jährige soll dazwischen gegangen sein, um weitere Opfer zu verhindern.
Nach Messerangriff in Aschaffenburger: Falsche Bilder und Videos von Todesopfer kursieren im Netz
Im Internet wird er als "Held von Aschaffenburg" gefeiert. Seit einigen Tagen ist auch sein Name bekannt: Kai-Uwe D. Zahlreiche Menschen wollten von Beginn an mehr über den Mann wissen, veröffentlichten angebliche Bilder und Details zu seiner Person. Dabei entstanden auch zahlreiche Falschnachrichten.
Daneben soll es mittlerweile auch Bilder geben, die den Getöteten einer bestimmten Partei zuordnen, ihn sogar vor entsprechenden Hintergründen zeigen. Zu den kursierenden Bildern und Videos meldet sich nun auch die Familie des Todesopfers zu Wort. "Kai-Uwe war weder politisch aktiv noch einer Partei zugehörig. Es gibt keine Bilder von ihm im Internet. Die dort gezeigten Fotos, auch mit Parteihintergrund, sind eine Fälschung", zitiert das Polizeipräsidium Unterfranken die Angehörigen in einer aktuellen Mitteilung.
"Zutiefst bestürzt über dieses respektlose Verhalten": Familie des Getöteten wendet sich an Öffentlichkeit
Die kursierenden Bilder und Videos beschäftigen demnach auch die Familie. "Wir sind zutiefst bestürzt über dieses respektlose Verhalten und bitten darum, unseren Schmerz nicht auszunutzen", wird betont. Mit einer eindringlichen Bitte wenden sich die Angehörigen darum an die Öffentlichkeit: "Bitte respektieren Sie, dass wir unseren Verlust in Ruhe und außerhalb der Öffentlichkeit verarbeiten möchten."
Die Polizei Unterfranken schließt sich dem Appell der Familie an und mahnt: "Denken Sie bitte an die Angehörigen, die den schmerzlichen Verlust eines geliebten Menschen verkraften und verarbeiten müssen. Die Verbreitung der Namen und Fotos in den sozialen Medien ist hier nicht hilfreich und zeugt eben nicht von wirklicher Anteilnahme."
Auch zu den beiden Todesopfers äußert sich die Familie von Kai-Uwe D. Der 41-Jährige sei ein "ein liebevoller Vater, Ehemann, Bruder und Freund" gewesen - "immer bereit zu helfen und zu unterstützen." Für die Anteilnahme seien die Angehörigen sehr dankbar. An die Familie des zweijährigen Jungen, der bei dem Messerangriff getötet wurde, wenden sich die Angehörigen ebenfalls. "Unser aufrichtiges Beileid gilt der Familie von Yannis", betonen sie. WeitereNachrichten aus Aschaffenburg und Umgebungfindest du in unserem Lokalressort.