Ein weiterer fränkischer Weihnachtsmarkt kann wegen der aktuellen Corona-Lage nicht stattfinden: Die Stadt Aschaffenburg gab nun bekannt, den Markt zum weiten Mal in Folge ausfallen zu lassen. Es gibt aber noch einen kleinen Hoffnungsschimmer.
Immer mehr fränkische Städte und Landkreise canceln derzeit notgedrungen ihre geplanten Weihnachtsmärkte. Aufgrund der rasant steigenden Infektionszahlen wären für die Umsetzung strenge Corona-Auflagen für Besucher und Betreiber nötig. Nach Würzburg gab nun die nächste unterfränkische Stadt ihre Absage bekannt.
In Abstimmung mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz und den Schaustellerverbänden hat Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) entschieden, den Weihnachtsmarkt in Aschaffenburg für 2021 abzusagen. Die Stadt sehe den Schritt als wesentlichen Beitrag dazu, Menschenansammlungen zu vermeiden und Infektionsrisiken zu verhindern, heißt es in einer Mitteilung auf der städtischen Homepage. Damit kann der Markt zum zweiten Mal in Folge nicht stattfinden. „Vielleicht trägt dies dazu bei, die Beschäftigten in unseren Krankenhäusern und im Rettungsdienst, die an ihrer Belastungsgrenze arbeiten, zu entlasten“, erklärte Bürgermeister Herzing den Entschluss.
Pläne für Aschaffenburger Weihnachtsmarkt werden gestrichen
Eigentlich hatte Aschaffenburg Ende Oktober noch damit gerechnet, dass der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr wieder stattfinden kann. Grund zur Hoffnung gaben die Rahmenbedingungen, die der Freistaat Bayern zuvor für Weihnachtsmärkte festgelegt hatte, sowie die zu diesem Zeitpunkt minimale Belegung der regionalen Krankenhäuser mit Covid-Patienten. Zudem lag die Inzidenz von Aschaffenburg zeitweise bei 50 und war seit einem Monat rückläufig. Seitdem habe die Stadtverwaltung den Markt in enger Abstimmung mit den Schaustellerverbänden „mit Begeisterung und hohem Engagement“ vorbereitet, berichtet die Stadt Aschaffenburg.
Doch nun haben sich die Rahmenbedingungen grundlegend geändert. Die Inzidenz steigt seit November wieder rasant an: Der städtische Wert liegt derzeit bei 438,9 und der des Landkreises Aschaffenburg bei 359,6 (Stand vom 18. November 2021). „In den benachbarten Landkreisen sind die Zahlen nur wenig besser. Das Infektionsgeschehen ist diffus und lässt sich nicht einzelnen Hotspots zuordnen“, schreibt die Stadt. Im Aschaffenburger Klinikum werden aktuell 31 Corona-Infizierte behandelt, davon liegen acht auf der Intensivstation.
Die Tatsache, dass kürzlich in der Region viele kleinere und größere Weihnachtsmärkte abgesagt wurden, lasse einen verstärkten Ansturm auf den Weihnachtsmarkt in Aschaffenburg vermuten. Die verschärften Zugangskriterien im Gastronomie- und Veranstaltungsbereich würden den Besucherdruck auf den Weihnachtsmarkt zusätzlich erhöhen. Dadurch seien mehr Freiflächen zwischen den Ständen notwendig, was aber aus Platzgründen nicht umsetzbar sei. Aus diesem Grund sei auch eine Trennung von Gastronomie und Warenangebot nicht möglich. Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen, wie die Einzäunung des Marktes und Einlasskontrollen, hätten den Weihnachtsmarkt um einen „wesentlichen Teil seines Zaubers beraubt“.
Schausteller leiden besonders unter Absage
Die Stadt sei sich aber auch bewusst, dass die Absage des Weihnachtsmarktes für die Schausteller ein „harter Schlag“ sei. Sie habe daher bereits klargestellt, dass die dezentralen Standorte im Innenstadtbereich, die den Verbänden im vergangenen Jahr zur Verfügung gestellt wurden, auch in diesem Jahr vorhanden sind. Das Platzangebot solle in enger Abstimmung mit den Verbänden weiter verbessert werden. Die Stadt hoffe, damit die wirtschaftliche Situation wenigstens etwas zu verbessern.
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