Bei den Fest- und Tagesgeldkonditionen dürfte sich auch in den nächsten Monaten wenig tun. Wechselbereite Anleger können bisweilen mehr herausholen. Experten warnen vor unseriösen Angeboten.
Sparerinnen und Sparer in Deutschland können nach Einschätzung von Experten mindestens bis zur Jahresmitte 2026 mit stabilen Sparzinsen rechnen. Allerdings gleichen viele der aktuellen Tages- und Festgeldangebote die Inflation nicht aus, die hierzulande zuletzt bei 2,3 Prozent lag. Heißt: Unter dem Strich verlieren solche Ersparnisse an Wert.
Mit weiter sinkenden Leitzinsen im Euroraum rechnen Volkswirte derzeit nicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) entschied sich zuletzt viermal in Folge für unveränderte Zinsen. Somit liegt der für Sparer und Banken relevante Einlagenzins auch zu Beginn des neuen Jahres bei 2,0 Prozent. Allerdings: Noch im Frühjahr 2024 war der Einlagenzins mit 4,0 Prozent doppelt so hoch.
Abwärtstrend bei Festgeldzinsen gestoppt
Wie andere Marktbeobachter rechnet auch das Vergleichsportal Verivox mindestens bis zur Jahresmitte 2026 mit konstanten Leitzinsen. «Entsprechend dürften sich auch die Zinsen für Tagesgeld sowie für kurz- bis mittelfristiges Festgeld im Marktdurchschnitt ziemlich stabil entwickeln», prognostiziert der Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH, Oliver Maier.
Zurzeit bringen bundesweit verfügbare Festgeldangebote mit zwei Jahren Laufzeit der Verivox-Übersicht zufolge durchschnittlich 2,04 Prozent Zinsen (Stand 22.12.2025). Nachdem die EZB im Sommer 2022 die Nullzinsphase beendet hatte, waren die Festgeldzinsen für diese Laufzeit bis auf durchschnittlich 3,39 Prozent im November 2023 geklettert, anschließend ging es im Zuge sinkender Leitzinsen wieder herunter bis knapp unter zwei Prozent. Seit Herbst ist dieser Abwärtstrend gestoppt.
Verivox wertet regelmäßig Konditionen für eine Anlagesumme von 10.000 Euro aus. Informationen zur Verzinsung von Sparanlagen bietet zum Beispiel auch das Verbraucherportal Biallo.de.
Oft nur mickrige Zinsen fürs Tagesgeld
Bei Tagesgeldangeboten der etwa 800 von Verivox analysierten Institute ging es von durchschnittlich 1,59 Prozent zu Jahresbeginn 2025 bis auf 1,16 Prozent Anfang August nach unten. Seither haben sich die Tagesgeldzinsen nach Verivox-Beobachtung stabilisiert und liegen aktuell im Schnitt bei 1,30 Prozent für bundesweit verfügbare Angebote.
Bei vielen Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken gibt es jedoch deutlich weniger auf dem als Geldparkplatz beliebten Tagesgeldkonto: Bei den Sparkassen liegt der Durchschnittszins Verivox zufolge derzeit bei 0,37 Prozent, im genossenschaftlichen Sektor gibt es im Schnitt 0,42 Prozent Zinsen.