Die Vorwürfe gegen Till Lindemann haben für viele Diskussionen gesorgt, in denen es mal wieder vorrangig um die Täter und nicht um die Opfer ging. Unsere Gesellschaft sollte ein Zeichen setzen und alle Veranstaltungen mit Lindemann absagen. Ein Kommentar.
Kayla Shyx hat mit ihrem Video "Was wirklich bei Rammstein Afterpartys passiert" für heftige Diskussionen gesorgt. Wie kürzlich bekannt wurde, ermittelt die Staatsanwaltschaft Berlin bereits seit Anfang Juni gegen Lindemann.
Allein die Tatsache, dass die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs im Raum stehen, sind Grund genug, damit sich die Gesellschaft geschlossen hinter die Opfer stellt und alle Veranstaltungen mit Till Lindemann absagt.
Gesellschaft zeigt oft wenig Empathie mit den Opfern
Sexueller Missbrauch ist schwer nachzuweisen - häufig sogar unmöglich nachzuweisen. Aber dies heißt nicht, dass er nicht geschehen ist. Den Opfern von sexueller Gewalt deshalb ihr Recht abzusprechen, sich öffentlich über ihre Erlebnisse zu äußern, bis ein Gericht jemanden für schuldig verurteilt hat, wird der Komplexität des Themas nicht gerecht.
Auch die Aussagen von beispielsweise Musikproduzent Thomas Stein führen eher zu einem Kopfschütteln. Er rät Opfern von sexueller Gewalt, sofort nach der Tat zur Polizei zu gehen und zeigt mit dieser Aussage, dass ihm selbst nie etwas dergleichen geschehen ist. Wer Opfer von sexueller Gewalt ist, ist häufig so traumatisiert und beschämt, dass er schlichtweg nicht in der Lage ist, mit meist männlichen Polizisten über schlimme, schambehaftete Erlebnisse zu sprechen.
Der Vorwurf, dass Frauen, die auf Aftershowpartys gehen, wissen, worauf sie sich einlassen würden, ist ebenfalls kurzsichtig. Eine klassische Aftershowparty und die Dinge, die vermeintlich auf Till Lindemanns Aftershowpartys geschehen sind, klaffen meilenweit auseinander. Victim-Blaming ist auch im Fall Lindemann leider an der Tagesordnung und verschiebt den Diskurs damit wieder auf die Frauen und ihre angebliche Schuld. Im Sinne von: Na, wenn sie einen kurzen Rock trägt...
Konzerte abzusagen wäre ein echtes Zeichen
Ein großes Problem an diesen Gedankengängen ist, dass viele glauben, dass man Till Lindemann daher nicht zur Verantwortung ziehen müsste, denn "Es ist ja nicht bewiesen, dass es geschehen ist". Es ist in meinen Augen trotzdem nicht angebracht, dass weiterhin Konzerte der Band Rammstein oder von Till Lindemann selbst stattfinden. Auch in Bamberg soll Till Lindemann noch in diesem Jahr auftreten. Was ein absolutes Unding ist, wenn Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von so vielen Frauen geäußert worden sind und Ermittlungen laufen.
Wir sollten als Gesellschaft Opfer von sexueller Gewalt ernst nehmen und ein Zeichen setzen, indem alle Veranstaltungen von und mit Till Lindemann abgesagt werden.
Es tut mir sehr leid, dass ich objektiv bin und mich nicht von irgendwelchen Thesen, Verschwörungen etc. blenden lasse. Ich brauche Fakten.
Und auch wenn Sie das nicht hören wollen: Fakten gibt es nicht. Das sind alles Mutmaßungen ohne jegliche Aussagekraft.
Auch wenn das Thema Row Zero moralisch verwerflich ist, bisher gibt es keinen Beweis und keinen Fakt, dass es in irgendeiner Form zu einer Straftat gekommen ist.
Irgendwann hat sich eine Staatsanwaltschaft entschieden - rein wegen öffentlichen Interesse - Vorermittlungen zu führen
Moralisch kann das ganze Thema sicherlich verwerflich sein. Das sehe ich auch so.
Ich hoffe nur, dass rigoros wegen übler Nachrede vorgegangen wird.
Also worum geht's ihnen eigentlich bei der ganzen Diskussion? Um die Rolle der Frauen oder um Rammstein?
Und auch wenn es ein gewisser Teil Frauen nicht hören will....ein großes Teil der Frauen hat BDSM, Fesselspiele und Unterwerfung...als Sex Phantasien....(einfach mal googeln)...Top 10 der Frauen Sex Phantasien...
Und deswegen machen da auch viele bei so etwas mit.
Aber natürlich: Es muss alles freiwillig sein. Sonst wird es zur Straftat!!!
Ich dachte, Sie wollen objektiv sein.
Verharmlosender geht´s nicht!
völlig klar... wenn an den Anschuldigungen was dran ist, muss das mit aller Härte geahndet werden und alle, nicht nur der Kopf des Ganzen, dann richtg bestraft werden

ABER...
das im Artikel genannte Video, und alle die man bei dieser Gelegenheit bei YouTube noch findet, anzusehen ist ein Zumutung für jeden einigermaßen klar denkenden Mitmenschen.
Eine einfache Behauptung:
Ein Kollege behauptet, Sie hätten ihn bereits mehrmals sexuell angegangen, in der Kaffeeküche hätten Sie anzügliche Bemerkungen gemacht und diese mit Berühren seines Hinterns bekräftigt, ein anderes Mal hätten Sie ihn unter einen Vorwand in einen leeren Besprechungsrsum gelockt und ihn leicht bekleidet in eindeutiger Pose erwartet.
Das behauptet er ziemlich glaubhaft nicht nur in der Redaktion, sondern auch beim Chef und er kommuniziert das auch über die sozialen Medien. Er ist für ihn eine große Belastung. Viele Menschen nehmen Anteil und diskutieren ganz offen darüber.
Wenn ich Sie richtig verstehe, müssten Sie sofort frei gestellt werden. Ihre Unschuldsbeteuerungen enden im Nichts. Als Redakteurin sind Sie hier in der Gegend verbrannt ("Ist das nicht die, halbnackt ihren Kollegen angesext hat?"), Termine absolvieren unmöglich. Hinter Ihrem Rücken wird geredet und getuschelt, bald schon kursiert das Gerücht, dass Sie in der SM Szene aktiv sind und kurze Zeit später meldet sich ein weiterer Mann, den Sie ebenfalls belästigt haben sollen. Wenn Sie schweigen, unterstellt man, dass das ja auch was aussagt, wehren Sie sich heftig gegen die Vorwürfe, würde man meinen, dass, wer besonders laut schreit, bestimmt Dreck am Stecken hat.
Ihr Leben ist ruiniert.....wegen einer unbewiesenen Behauptung.
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