Till Lindemann kommt nach Bamberg: Bei Konzert-Absage droht Veranstalter drastische Konsequenz

1 Min
Till Lindemann in Bamberg: Veranstalter nennt drastische Konsequenz bei Konzert-Absage
Till Lindemann kommt in die Bamberger Brose-Arena: Das zumindest ist trotz der Sex-Vorwürfe gegen den 60-Jährigen weiter geplant.
Till Lindemann in Bamberg: Veranstalter nennt drastische Konsequenz bei Konzert-Absage
Marina Lystseva/TASS/dpa

Rammstein-Sänger Till Lindemann soll am 14. November 2023 in der Bamberger Brose-Arena spielen. Wegen der Vorwürfe sexueller Übergriffe werden die Forderungen nach Konzertabsagen immer lauter. Doch dies hätte eine drastische Konsequenz, so der Veranstalter.

  • Bamberg: Konzert von Rammstein-Sänger Till Lindemann in Brose-Arena geplant
  • Heftige Sex-Vorwürfe und Ermittlungen: Zehntausende Menschen fordern generell Absagen
  • "Momentan unmöglich": Nürnberger Veranstalter nennt drohende Konsequenz
  • "Selbst überrascht": Verbandsvorstand aus Franken äußert sich zu Aftershowpartys

Die Debatten um Rammstein-Sänger Till Lindemann und die heftigen Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen Konzertbesucherinnen reißen nicht ab. So haben mehrere deutsche Prominente begonnen, Spenden für potenzielle Opfer des Musikers zu sammeln - gleichzeitig fordern knapp 80.000 Menschen über Online-Petitionen eine Absage von Auftritten der Band, die derzeit auf großer Tournee ist. Auch in Bamberg ist ein Auftritt des 60-Jährigen mit dem provokanten Erscheinungsbild geplant - am 14. November 2023 in der Brose-Arena. Hier soll der Sänger allerdings ohne seine Kollegen auf die Bühne  - denn das Konzert ist Teil seiner Solo-Europatour

"Noch keine einzige Veranstaltung gecancelt": Veranstalter sagt massive Kosten bei Konzertabsage in Bamberg voraus 

Veranstalter des Konzerts ist das Concertbüro Franken, dessen Geschäftsführer unter anderem auch für das am vergangenen Wochenende am Brombachsee ausgerichtete, alljährlich beliebte Burning-Beach-Festival verantwortlich zeichnen. Zugleich ist einer der Chefs, Axel Ballreich, auch Vorsitzender von LiveKomm, dem Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V.. Wie geht man hier mit dem im Spätherbst anstehenden Lindemann-Konzert angesichts der aktuellen Situation um? 

Gegenüber inFranken.de heißt es, man habe "die Veranstaltung mit Till Lindemann zu einem Zeitpunkt" gebucht, als "noch keinerlei Vorwürfe gegen ihn beziehungsweise die Band Rammstein im Raum standen". Jetzt befinde sich die Eventagentur in "einem vertraglichen Verhältnis, dessen einseitige Auflösung momentan unmöglich wäre, da sich diese Vorwürfe noch in keinster Weise justizfest beweisen ließen und entsprechende Prozesse/Urteile nicht stattfinden, beziehungsweise vorliegen", heißt es.

Dies hätte demzufolge eine drastische Konsequenz: "Ansonsten würden Schadenersatzforderungen in stattlicher sechsstelliger Höhe auf uns zukommen", erläutert das Concertbüro Franken. "Dies ist übrigens auch ein Grund dafür, dass noch keine einzige Veranstaltung von Rammstein im In- oder Ausland bisher gecancelt worden ist", heißt es in der Antwort weiter. Auch die fränkische Rammstein-Tribute-Band "Stahlzeit" will weiter an ihren Auftritten festhalten.

Aftershowparty bei Rammstein-Sänger Lindemann in der Brose-Arena? Concertbüro äußert sich

Aus Sicht des Veranstalters "gilt zunächst die Unschuldsvermutung, wir beobachten die Entwicklung natürlich genau". Gleichzeitig kündigt das Concertbüro an, "mit unseren beiden Berufsverbänden bdkv und live komm Mitglieder im Bündnis gegen Sexismus" zu werden, "welches durch Familienministerin Paus angeregt wurde".  Das Nürnberger Unternehmen verurteile "jede Form von Übergriffen und Machtmissbrauch nicht nur im Musik-Business auf das Schärfste". 

Auf die Frage, ob im Rahmen des Till-Lindemann-Konzerts in Bamberg auch Aftershowpartys geplant sind - und welche Sicherheitsmaßnahmen dort greifen könnten, heißt es lediglich kurz und knapp: "Aftershowpartys in der bisherigen Form wird es mit Sicherheit nicht mehr geben." In Berlin hatte die Innensenatorin Iris Spranger (SPD) kurzerhand Aftershowpartys nach Rammstein-Konzerten in stadteigenen Räumlichkeiten verboten. 

Von den laut Insidern in der Veranstaltungsbranche seit vielen Jahren bekannten Räumen und auf Sex ausgelegten Aftershowpartys bei Rammstein-Konzerten habe man nichts gewusst, so Concertbüro-Geschäftsführer Ballreich gegenüber inFranken.de. "Wir haben in den letzten 30 Jahren kein Konzert mit Rammstein veranstaltet und als livekomm-Vorsitzender hab ich nie von dergleichen gehört", erklärt er. Der Unternehmer sei "selbst überrascht" gewesen, "dass sich sowas offenbar über Jahre oder länger der großen Öffentlichkeit gegenüber geheim halten lässt" . Mehr Nachrichten aus Bamberg findest Du hier.