Sonnen-Rekord und extreme Dürre: Experten sprechen von Ausnahme-Sommer 2022

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Ausnahme-Sommer 2022
Der Sommer 2022 brachte vor allem eines - Extremhitze und Trockenheit. Foto: Swen Pförtner/dpa
Ausnahme-Sommer 2022

In diesem Jahr hatten wir einen Sommer der Superlative - auch wenn wichtige Rekorde nicht gebrochen wurden. Das bestätigen die Wetter-Experten von q.met in einer Bilanz.

Deutschland erlebte 2022 einen Sommer, den wir schon lange nicht mehr hatten - Extremhitze, Dürre und ein Rekord bei den Sonnenstunden. So bilanzieren die Wetterexperten von q.met die vergangenen Monate. Einige wichtige Höchstwerte wurden aber auch im Ausnahme-Sommer 2022 nicht gebrochen. 

Ein Sommer, den viele wohl nicht vergessen werden - so beschreiben die Meteorologen des Wetter-Portals q.met die diesjährige heiße Jahreszeit. "Extreme Hitze, massive Trockenheit, Rekord-Niedrigwasserstände auch in den großen deutschen Flüssen, verheerende Waldbrände, Sonnenschein von früh bis spät, aber auf der anderen Seite auch lokal heftige Unwetter mit Überschwemmungen", heißt es in einer Bilanz, die am Montag vorgestellt wurde.

Ausnahme-Sommer 2022 - Extrem, auch ohne Rekorde

Zunächst aber zu den nackten Zahlen - und auch die bestätigen, dass wir 2022 einen absoluten Rekord-Sommer genießen durften. Wobei "genießen" natürlich im Auge des Betrachters liegt. Denn, "nach der anfänglichen Euphorie bei vielen Menschen über einen frühen traumhaften Sommerstart wurden Dürre und Hitze im Verlauf vielfach immer unerträglicher und zu einer echten Gefahr – unter gesundheitlichen, klimatischen als auch wirtschaftlichen Aspekten", schreiben die Experten von q.met. 

Insgesamt war der Sommer 2022 viertwärmste und sechsttrockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen hierzulande. "Durchschnittlich fielen zwischen den Monaten Juni bis August 2022 rund 145 Liter Regen pro Quadratmeter und damit fast 100 Liter weniger als üblich." Zwei Negativ-Rekorde gab es sogar in Franken, und zwar in Bad Kissingen (mit nur rund 29 Litern Regen in den Sommermonaten) und in Karlstadt am Main (36 Liter). 

Bei der Temperatur gab es keinen absoluten Höchstwert in diesem Jahr, dafür aber einige Stationsrekorde. Unter anderem wurde in Hamburg-Neuwiedenthal erstmals über 40 Grad gemessen. Und auch in Franken gab es einen Spitzenplatz. In Kitzingen stieg das Quecksilber auf 39,6 Grad Celsius - so hoch wie nie zuvor an dieser Station.

Die meisten Sonnenstunden seit Beginn der Aufzeichnungen

Einen Rekord gab es aber woanders - und der war sehr deutlich. So berichtet q.met: "Knapp 820 Sonnenstunden wurden durchschnittlich erreicht; das sind 206 Sonnenstunden mehr als im langjährigen Mittel." Die Meteorologen betonten aber, dass es große regionale Unterschiede gab - besonders sonnig war es demnach am Rhein, die wenigsten Sonnenstunden gab es wiederum an der Nordseeküste, in den Alpen und den Mittelgebirgen. 

Eines bestätigen die Wetter-Spezialisten von q.met auf jeden Fall: Dieser Sommer war verheerend für die Landwirtschaft und die Natur. "Fast überall im Land war die Bodenfeuchte so gering, dass landwirtschaftliche Kulturen wie Mais oder Rüben schlichtweg verdorrten, Sträucher und Bäume aufgrund von Trockenstress mit vorzeitigem Blattfall reagierten und selbst in Mittelgebirgsregionen wie dem Hunsrück oder dem Taunus Wiesen gelb statt grün waren", bilanzieren die q.met-Experten.

Höhepunkt dieser Entwicklung waren schließlich die Waldbrände in Ostdeutschland und die niedrigen Wasserstände in den großen deutschen Flüssen: "Für die Schifffahrt bedeutete dies massive Einschränkungen hinsichtlich Menge der Ladung und Fahrgeschwindigkeit." Das bedeutete unter anderem Probleme bei den Lieferketten.

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