Ein 31-Jähriger soll sich in Hessen als falscher Notarzt ausgegeben haben. In vier Wochen sei er auf 27 Einsätze gefahren und habe ohne Erlaubnis Patienten behandelt. Die Staatsanwaltschaft hat sich nun diesem Fall angenommen.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gießen sagte am Mittwoch (12. Oktober 2022) zur dpa, dass derzeit gegen einen 31-Jährigen ermittelt wird. Der Mann habe sich als Notarzt ausgegeben und fälschlicherweise im Rettungsdienst tätig gewesen sein. Der Verdächtige stamme aus Baden-Württemberg und handelte in Hessen als falscher Mediziner.
Im Vogelsbergkreis und Main-Kinzig-Kreis soll er im Sommer 2022 über vier Wochen hinweg im Einsatz gewesen sein - und das, ohne bei der Landesärztekammer registriert zu sein. Dem Mann sei es gelungen, sich auf einer Onlineplattform in ganz Deutschland als Notarzt anzubieten. Dies teilten die beiden Landkreise mit. Er sei "umgehend nach Bekanntwerden des Betrugs aus dem Dienst genommen und angezeigt worden", heißt es in einer Stellungnahme des Main-Kinzig-Kreises.
Falscher Notarzt im Einsatz: Hat er Patienten geschadet?
Am 14. September 2022 ging die Anzeige gegen den falschen Notarzt bei der Staatsanwaltschaft ein. Eigenen Angaben zufolge warte diese allerdings noch auf eine Akte der Behörden in Stuttgart.
Es sei noch nicht geklärt, ob Patienten bei den 27 Einsätzen des Betrügers durch eine möglicherweise falsche Behandlung zu Schaden gekommen seien. Dem Mann wird Missbrauch von Berufsbezeichnungen, Betrug und Urkundenfälschung vorgeworfen. Laut Staatsanwaltschaft laufe das Verfahren gegen den 31-Jährigen bereits seit Mitte August und es habe bereits eine Wohnungsdurchsuchung stattgefunden.
(mit dpa)
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