Lyriden-Schauer steht bevor: Wann der Höhepunkt zu sehen ist

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Meteorstrom
Die Meteoride der Lyriden tauchen mit einer Geschwindigkeit von rund 180.000 Kilometer pro Stunde in die Erdatmosphäre ein und verglühen (Archivbild).
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Daniel Reinhardt/dpa

Schon bald können die Lyriden wieder beobachtet werden. Pro Stunde könnten theoretisch 20 Sternschnuppen am Himmel zu sehen sein. Wann wird der Höhepunkt erreicht?

Der Lyriden-Schauer steht wieder bevor: Der alljährlich im Frühjahr auftretende Meteorstrom der Lyriden wird dieses Jahr in der Nacht zum Sonntag (23. April 2023) seinen Höhepunkt erreichen.

"Die stärkste Aktivität wird für drei Uhr vorhergesagt", berichtete Sven Melchert von der Vereinigung der Sternfreunde im hessischen Heppenheim.

Lyriden-Schauer steht am Wochenende bevor

Allerdings stehen die Chancen für einen Blick auf die Sternschnuppen nicht gut, denn in der Nacht zieht aus Richtung Westen ein Tief mit Wolken und Regen über Deutschland hinweg. "Da braucht es Glück", sagte der Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach, Adrian Leyser.

In der ersten Nachthälfte kann nur im äußersten Osten zwischen Vorpommern und Ostsachsen der Himmel klar sein, in der zweiten Nachthälfte sind im Westen immer mal wieder Lücken zwischen den Wolken möglich. Ohne Wolken wäre die Nacht ideal, um möglichst viele Sternschnuppen sehen zu können, wie der Fachmann Melchert erklärte. Denn der Nachthimmel ist dank des Neumonds kurz zuvor sehr dunkel, sodass auch schwächere Sternschnuppen zu sehen sein würden.

Die Meteoride der Lyriden tauchen mit einer Geschwindigkeit von rund 180 000 Kilometer pro Stunde in die Erdatmosphäre ein und verglühen, so bringen sie die umgebende Luft zum Leuchten - sichtbar ist dies als über den Himmel huschende Sternschnuppen. "Theoretisch treten pro Stunde rund 20 Sternschnuppen der Lyriden auf, das ist immerhin eine alle drei Minuten. In der Praxis muss man sich meist mit weniger zufriedengeben", sagte Melchert.

Lyriden: So schnell fliegen die Sternschnuppen

Bei den Lyriden handelt es sich um besonders schnelle Sternschnuppen. Die Meteore fliegen mit einer Geschwindigkeit um die 50 Kilometer pro Sekunde über den Nachthimmel. Das sind 180.000 Kilometer pro Stunde. Umgerechnet auf die Entfernung vom Mond zur Erde, würde eine Reise bei der Geschwindigkeit lediglich zwei Stunden dauern.

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Wenn die Meteore in die Erdatmosphäre eindringen, verglühen sie und bringen so die Luft zum Leuchten, was von der Erde aus als ein schneller Lichtschweif am Himmel zu sehen ist.

Lyriden wurden erstmals im 7. Jahrhundert v. Chr. von einem chinesischen Beobachter entdeckt. Dieser glaubte beim Anblick des Feuerwerks am Himmel, dass die Sterne vom Himmel fallen würden.

Schwaches Mondlicht erhöht Chancen auf Sternschnuppen

Der Neumond und damit schwächeres Licht, lassen eine gute Sicht auf die Leuchtstreifen zu. Die Erde durchquere um diese Zeit den Schweif eines Kometen. Dieser sei 1861 im Sonnensystem entdeckt worden. "Jedes Jahr so am 21., 22., 23. durchquert die Erde den Rest dieses Kometenschweifs", erklärt Experte Ulrich Köhler. Dabei kämen Staubpartikel in die Erdatmosphäre. Durch das Auftreffen verglühen laut dem Astronomen die Partikel und Sternschnuppen seien sichtbar.

Der Astronom empfiehlt das Beobachten von erhöhten Punkten außerhalb der Stadt, da dort weniger Streulicht von Stadtlichtern die Sicht auf die Sternschnuppen erschwere. Ein dunkler Beobachtungspunkt ein Blick in den nördlichen Sternenhimmel sind also die besten Voraussetzungen.

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red mit dpa