Ein Glas Bier oder Wein ganz okay? Und auch der Braten an Weihnachten darf mal sein? Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist für seine überaus maßvolle Ernährung bekannt. Im Weihnachtsinterview mit der Bild-Zeitung gönnt er den Deutschen aber dann doch den ein oder anderen Ausrutscher - und gibt sogar Tipps für das perfekte Katerfrühstück.
Vegetarisch und ohne Salz - so ernährt sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. So hat der SPD-Politiker oft die Kantine im Bundestag kritisiert, die viel zu viel Fleisch auf der Speisekarte hat. Ganz so, als ob da die CSU ihre Finger im Spiel hätte, beschwerte sich der Mediziner unlängst.
Im großen Weihnachtsinterview mit der Bild-Zeitung wollte sich 59-Jährige aber dann doch nicht so streng geben. Immerhin sei er selbst "passionierter Fleischesser" gewesen, gestand er gegenüber dem Blatt. Auf Leberwurst und Schinken zu verzichten, sei ihm sogar schwerer gefallen, als auf Salz.
Bier, Fleisch und Wein - In Maßen für Lauterbach in Ordnung
Deshalb will Lauterbach den Fleischkonsum generell nicht verteufeln. "An Feiertagen ist der Braten aber völlig okay", meint der Gesundheitsminister in der Bild. Ein Freifahrtschein zur Steak- und Rippchenvöllerei ist das aber nicht. "Wir sollten weniger Fleisch essen. Jeden Tag Wurst, Schnitzel oder Braten verursacht Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle, Diabetes, Darmkrebs", schickt der studierte Arzt hinterher. Außerdem ließe uns zu viel Fleisch schneller altern und auch die Tiere litten sehr unter der Massentierhaltung.
Und noch etwas gibt Lauterbach im großen Weihnachtsinterview zu: Seine Vorliebe für den Wein. Querdenker würden ihn gerne als Wein-Alkoholiker diffamieren, meint der SPD-Minister. Das sei natürlich nicht richtig, er halte streng Maß. Aber ein Glas Wein oder Bier seien in seinen Augen dennoch gut für die Gesundheit - vor allem für die Gefäße. Aber: "Leider zeigt die neueste Studienlage, dass die positive Wirkung nur für ein Glas gilt, ab dem zweiten Glas überwiegen schon leicht die schädlichen Wirkungen." Beim Schnaps für die Verdauung sei jedoch der Placebo-Effekt stärker als eine nachgewiesene Wirkung.
Mit Blick auf den Silvester-Rausch gibt Minister Lauterbach sogar noch einen Tipp für sein perfektes Katerfrühstück: "Drei Spiegeleier, von beiden Seiten gebraten. Dazu einen großen Früchtesalat." Zudem solle man schon den Party-Abend über viel trinken und gut essen, so würde man dem Kopfschmerz am nächsten Tag entkommen.
Spiegeleier und Obst - Anti-Kater-Tipps von Karl Lauterbach
Dem Cannabis hingegen steht Lauterbach jedoch nicht so positiv gegenüber, wie man denken mag - immerhin bereitet der Minister derzeit ein Gesetz zur Legalisierung von Marihuana vor. Dieses greife jedoch die Gehirnzellen an: "Häufiges Cannabis-Rauchen beeinflusst die geistige Wahrnehmung. Und es deutet viel darauf hin, dass es im Alter Demenz verursachen kann", erläutert der gebürtige Dürener gegenüber der Bild. Bei der Legalisierung gehe es hauptsächlich um die Eindämmung des gefährlichen Schwarzmarktes.
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