In Deutschland verbreitet sich jetzt der Japankäfer. Dieser ist besonders für Nutzpflanzen gefährlich. Wer einen der invasiven Käfer sieht, soll seine Entdeckung sofort melden.
Der Japankäfer verbreitet sich immer weiter in Deutschland. Besonders in Baden-Württemberg häufen sich die Funde des invasiven Insektes. Auch in der Schweiz kommt es zu immer mehr Sichtungen des Tiers. Experten sind alarmiert, da der Japankäfer eine potenzielle Gefahr für unsere Nutzpflanzen darstellt. "Mit der ersten Population des Japankäfers nördlich der Alpen hat sich die Gefährdungslage für Baden-Württemberg deutlich verschärft", so das Landwirtschaftliche Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg.
Laut Öko-Test besteht die Gefahr darin, dass die Käfer große Schäden im Obst- und Pflanzenbau anrichten. Der Japankäfer lässt nach dem Befall einer Pflanze oft nur die Gerippe der Blätter übrig. Das Weibchen legt die Eier dann in feuchten Grasflächen ab. Die geschlüpften Larven verspeisen die Wurzeln verschiedener Nutzpflanzen, darunter Mais-, Soja-, Tomaten- und Erdbeerpflanzen.
Gefahr für Nutzpflanzen: Japankäfer erkennen
Wie der Name vermuten lässt, stammt der Japankäfer aus Asien. Ähnlich wie die asiatische Hornisse, verbreitet sich der Käfer auch in Europa. Wie die dpa berichtet, wurde der Japankäfer in der Schweiz etwa das erste Mal im Jahr 2017 entdeckt. Seitdem wird auch in der Schweiz die Ausweitung des Käfers überprüft.
Die dpa beschreibt den Japankäfer wie folgt: Er ist etwa einen Zentimeter groß, hat einen glänzenden grünen Kopf, besitzt braune Flügel und kleine weiße Haarbüschel am Hinterkörper. Bei dem Japankäfer droht Verwechslungsgefahr: Sein Aussehen ähnelt dem der Gartenlaubkäfer und Rosenkäfer, welche nicht gefährlich sind.
Um die Verbreitung einzudämmen, bittet das LTZ Augustenberg darum, dass Sichtungen des Käfers gemeldet werden. Ob der Käfer tot oder lebendig aufgefunden wurde, ist dabei nicht wichtig. Die Behörde interessiert vor allem der Fundort, um die Ausbreitung einschätzen zu können.
Pestizid-Einsatz bei Zürich: Kampf gegen Japankäfer
In der Nähe von Zürich hat am Donnerstag (3. August) ein dringender Pestizid-Einsatz gegen den Japankäfer begonnen. Dort war vor wenigen Tagen die erste Population dieses eingeschleppten Schädlings nördlich der Alpen entdeckt worden. Einzelne Tiere waren in der Vergangenheit auch schon in Deutschland und anderen Ländern gefunden worden. Wenn die Population nicht vernichtet werde, drohe eine Ausbreitung in Europa, berichteten Spezialisten der Baudirektion Zürich Reportern bei einer Begehung des betroffenen Gebiets.
Die Schweiz überwacht seit Jahren die Ausweitung von Schädlingen. Sie hat die Japankäfer durch aufgestellte Lockstofffallen in Kloten entdeckt. Das liegt rund zehn Kilometer nordöstlich von Zürich und rund 15 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. In der Schweiz wurde der Schädling erstmals 2017 im Kanton Tessin im Süden entdeckt.
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