Das Modeunternehmen C&A will im Zuge von Modernisierungsarbeiten mehr Angebote in den Online-Handel verlagern. Einen Bereich könnte es bald nicht mehr in den Läden vor Ort geben.
Das Modeunternehmen C&A ist aktuell dabei, seine Filialen zu überarbeiten. In den vergangenen 18 Monaten seien europaweit über 730 Geschäfte modernisiert worden, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Dabei fällt ein Bereich aber den Modernisierungsarbeiten zum Opfer: die Übergrößenabteilung.
Aufstellern in den Filialen zufolge soll es die separaten XL-Bereiche in den C&A-Stores bald nicht mehr geben. Im Zuge der Modernisierung sollen Ladenflächen nämlich verkleinert werden. Daher soll der XL-Bereich in die Online-Stores umziehen. Das soll C&A zufolge aber nicht dazu führen, dass Menschen mit größeren Größen weniger Auswahl haben.
C&A setzt auf Online-Shop: XL-Bereich sei "nicht mehr zeitgemäß"
"Wir werden einen Großteil unserer Kernkollektionen in den Geschäften um einige der XL-Größen erweitern und zusätzlich unsere 'größte Ladenfläche', den Online-Shop nutzen, um eine bessere Auswahl anzubieten. Das Online-Angebot ermöglicht uns, auch Kund*innen mit großen Größen aus einer breiten Palette an Styles wählen zu lassen und sich durch das passende Kleidungsstück oder Accessoire ausleben zu können", erklärt das C&A-Communications-Team gegenüber dem Magazin desired.
Laut einer C&A-Sprecherin, die sich gegenüber Stylebook äußerte, sei ein extra XL-Bereich nicht mehr zeitgemäß. Man wolle stattdessen mehr auf Inklusion setzen. Daher werde das XL-Portfolio teilweise in die Kernkollektion integriert und teilweise im Online-Shop präsentiert. Das werde aber nicht "von heute auf morgen" passieren. Im nächsten Jahr soll es zunächst eine Übergangsphase geben. Bis zu welcher Größe Kleidung nach dieser Phase dann noch in den Geschäften verfügbar sein wird, ist bislang nicht bekannt.
Seine neue Strategie bezeichnet C&A als "omnichannel-Ansatz". Das heißt, das Modeunternehmen will vermehrt auf seinen Online-Auftritt setzen und nicht mehr nur auf den Einzelhandel vor Ort. So arbeitet C&A beispielsweise schon mit Zalando und Amazon Fashion zusammen. Zur Zusammenarbeit mit Amazon heißt es in einer Pressemitteilung: "Damit erweitert der Modehändler sein digitales Angebot, um auch neue Kundinnen und Kunden auf ihrer Suche nach modernen Essentials für den Alltag anzusprechen."
Auch bei der Kollaboration mit Zalando scheint es keine Probleme zu geben: "Wir sind sehr zufrieden mit unserer Kooperation mit Zalando", sagt Joris van Rooy, Chief Consumer & Digital Officer bei C&A Europe. "Und wir freuen uns sehr darauf, gemeinsam mit Zalando einen noch besseren Zugriff auf das Beste von C&A zu schaffen."
Nach Shitstorm für H&M: Auch C&A verlagert XL-Bereich in Online-Shop
Das Konkurrenzunternehmen H&M hat laut Stylebook bereits 2020 seine Kollektion für große Größen "H&M+" aus den Filialen verbannt und bietet sie nur noch online an. In den sozialen Medien zeigten sich Kund*innen empört. H&M begründete die Entscheidung mit Angebot und Nachfrage. Plus-Size-Kleidung sei in den vergangenen Jahren vor allem online gekauft worden. Daher habe man sich dazu entschieden, H&M+ nur noch im Online-Shop anzubieten. Für die Kund*innen habe das den Vorteil, dass es online eine viel größere Auswahl geben könne.