Beliebter deutscher Urlaubsort erhöht Gebühren - so viel kostet es ab 2026

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Ab 2026 wird die Kurabgabe auf Sylt erhöht. Die Einnahmen fließen in Infrastruktur und Umweltschutz. Wir erklären, was das für Urlauber bedeutet.

Die Nordseeinsel Sylt plant ab dem 1. Januar 2026 eine Erhöhung der Kurabgabe. Während in der Hauptsaison die Tagesgebühr von 3,90 Euro auf 4,10 Euro steigt, wird in der Nebensaison eine Anpassung von 1,95 Euro auf 2,05 Euro vorgenommen. Ziel der Maßnahme ist es, die steigenden Kosten für die Pflege der touristischen Infrastruktur zu decken.

Urlauber profitieren weiterhin von der Gästekarte, die man durch die Zahlung der Kurabgabe erhält. Mit der Gästekarte erhalten Urlauber weiterhin Zugang zu verschiedenen Vergünstigungen, wie etwa reduzierte Eintrittspreise für Museen, Ausstellungen und Freizeitparks sowie Rabatte bei Partnerunternehmen. Es ist geplant, das Angebot an Rabatten und Zusatzleistungen durch neue Kooperationen mit lokalen Partnerbetrieben auszuweiten. Ziel ist es, den Nutzen der Gästekarte trotz der Preiserhöhung zu verbessern und den Gästen einen Mehrwert zu bieten.

Erhöhung der Kurabgabe auf Sylt ab 2026

Die Einnahmen aus der Abgabe werden direkt in die Pflege der touristischen Infrastruktur investiert. Dazu gehören die Instandhaltung der Strände, öffentliche Toiletten und die Finanzierung von Veranstaltungen. Auch nachhaltige Projekte wie die Förderung des Fahrradverkehrs und die Renaturierung von Strandabschnitten werden durch die Gelder unterstützt. Ziel ist es, die Umwelt der Insel zu schützen und den Tourismus umweltfreundlicher zu gestalten.

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Die Erhöhung der Kurabgabe wird von Urlaubern unterschiedlich aufgenommen. Während viele die Vorteile der Gästekarte schätzen, gibt es auch Kritik an den ohnehin hohen Kosten auf der Insel. Schließlich zählt Sylt zu den teuersten Urlaubszielen Deutschlands, was nicht nur an der Kurabgabe, sondern auch an den hohen Lebenshaltungskosten liegt. Die Gemeinde betont jedoch, dass die Abgabe ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Infrastruktur und des Umweltschutzes sei.

Die rechtliche Grundlage für die Kurabgabe ist im Kommunalabgabengesetz geregelt.  Trotz der Kritik bleibt die Abgabe ein zentrales Instrument zur Finanzierung des Tourismus und soll auch in Zukunft zur Attraktivität und Nachhaltigkeit der Insel beitragen.

Kurabgaben in beliebten Nordseeurlaubszielen im Vergleich

Im Jahr 2025 zeigt sich ein deutlicher Trend zu steigenden Gebühren, der besonders durch die gestiegenen Kosten für Strandpflege, Rettungsschwimmer und kulturelle Angebote begründet wird. Auffällig ist, dass die Abgaben von Insel zu Insel stark variieren – von moderaten 3,00 Euro pro Tag auf Helgoland bis hin zu stolzen 5,50 Euro auf Spiekeroog. Diese Unterschiede spiegeln nicht nur die spezifischen Bedürfnisse und Ausgaben der einzelnen Urlaubsorte wider, sondern auch deren wirtschaftliche Prioritäten und Strategien zur Attraktivitätssteigerung.

1. Spiekeroog: 5,50 Euro pro Tag

Spiekeroog erhebt die höchste Kurabgabe unter den Nordseeinseln. Die Abgabe wurde 2025 auf 5,50 Euro pro Tag in der Hauptsaison erhöht, während sie in der Nebensaison 2,20 Euro beträgt. Die Einnahmen werden insbesondere für die Strandpflege, Rettungsschwimmer und kulturelle Angebote genutzt. Laut Gemeinde war die Erhöhung notwendig, um steigende Kosten in der Infrastruktur zu decken. Diese Entscheidung sorgte für Diskussionen, da Spiekeroog für Familienurlauber aufgrund der hohen Gebühren zunehmend als teuer wahrgenommen wird.

2. Borkum: 4,80 Euro pro Tag

Auf Borkum bleibt die Kurabgabe 2025 stabil bei 4,80 Euro pro Tag in der Hauptsaison. Gleichzeitig bietet die Insel zahlreiche Vergünstigungen, wie freien Zugang zu kulturellen Veranstaltungen und Rabatte auf öffentliche Verkehrsmittel. Die Gebühren werden für die Instandhaltung der touristischen Infrastruktur, wie Strandpromenaden und Sanitäranlagen, verwendet. Borkum hat sich gegen eine Erhöhung entschieden, obwohl Haushaltsengpässe bestehen, um den Tourismus zugänglicher zu machen.

3. St. Peter-Ording: 4,00 Euro pro Tag

Die Kurabgabe in St. Peter-Ording wurde 2025 von 3,00 Euro auf 4,00 Euro pro Tag in der Hauptsaison erhöht. Es ist die erste Anpassung seit 2007 und wurde mit steigenden Kosten begründet. Die Gebühr deckt die Reinigung der Strände, Rettungsschwimmer, Veranstaltungen und die kostenlose Nutzung des Ortsbusses ab. Tagesgäste zahlen ebenfalls die Kurabgabe, was für zusätzliche Einnahmen sorgt.

4. Sylt: 3,90 Euro pro Tag

Auf Sylt beträgt die Kurabgabe in der Hauptsaison 3,90 Euro pro Tag. Ab 2026 wird sie auf 4,10 Euro steigen. Die Abgabe ist einheitlich für alle Gemeinden der Insel geregelt und wird direkt bei der Ankunft erhoben. Zu den durch die Kurabgabe finanzierten Leistungen gehören die Strandreinigung, Rettungsschwimmer, öffentliche Toiletten und kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte in Westerland.

5. Föhr und Amrum: 3,50 Euro pro Tag

Die beiden Inseln Föhr und Amrum haben eine einheitliche Kurabgabe von 3,50 Euro pro Tag in der Hauptsaison. In der Nebensaison beträgt die Gebühr 1,80 Euro. Die Abgabe wird für Strandpflege, touristische Veranstaltungen und die Erhaltung der Infrastruktur verwendet. Die einheitliche Regelung sorgt für Transparenz.

6. Juist und Norderney: 3,50 Euro pro Tag

Sowohl Juist als auch Norderney erheben 3,50 Euro pro Tag in der Hauptsaison. Auf beiden Inseln profitieren Urlauber von sauberen Stränden, Rettungsschwimmern und kulturellen Angeboten. Die Gebühren sind seit mehreren Jahren stabil, wobei auf Juist auch nachhaltige Projekte unterstützt werden.

7. Helgoland: 3,00 Euro pro Tag

Helgoland liegt mit 3,00 Euro pro Tag im unteren Bereich der Kurabgaben. Die Abgabe gilt ganzjährig, wobei Tagesgäste keine zusätzlichen Gebühren zahlen. Die Einnahmen finanzieren die Instandhaltung der touristischen Einrichtungen und die Sicherheit am Strand. Besonders betont wird der nachhaltige Umgang mit den Einnahmen.

Auffällig ist zudem, dass die Kurabgabe zunehmend mit zusätzlichen Leistungen verknüpft wird. Gäste profitieren nicht nur von sauberen Stränden und Infrastruktur, sondern auch von kostenfreien oder vergünstigten Angeboten wie kulturellen Veranstaltungen, der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder besonderen Rabatten. Gleichzeitig setzen einige Destinationen wie Juist und Helgoland verstärkt auf nachhaltige Projekte, um ihre Attraktivität langfristig zu sichern. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Kurabgabe nicht nur eine Gebühr ist, sondern ein integraler Bestandteil der Tourismusstrategie, der stetig an die Bedürfnisse der Gäste und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst wird.

Nordseeurlaub ohne Kurtaxe

Die Kurabgabe, oft auch als Kurtaxe oder Gästebeitrag bezeichnet, ist ein zentrales Instrument zur Finanzierung der touristischen Infrastruktur in den Ferienorten an der deutschen Nordseeküste. Sie dient dazu, die touristische Infrastruktur zu finanzieren und den Gästen einen hohen Standard an Dienstleistungen zu bieten. Urlauber zahlen die Abgabe in der Regel pro Übernachtung und Person – entweder direkt bei der Unterkunft oder über die Vermieter.

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Er wird in vielen Kur- und Erholungsorten erhoben - doch es gibt auch Ausnahmen, die besonders für preisbewusste Urlauber interessant sind:

  • Ein Beispiel ist Butjadingen, wo keine klassische Kurtaxe verlangt wird. Stattdessen gibt es eine einheitliche Regelung, die sich auf eine Zone beschränkt und keine weiteren Gebühren für Touristen vorsieht. Dies macht den Ort zu einer attraktiven Wahl für Reisende, die eine Kombination aus Küstenurlaub und Kosteneffizienz suchen. 
  • Auch der malerische Ort Dagebüll in Schleswig-Holstein erhebt keine Kurtaxe. Dieser Küstenort ist nicht nur bei Tagesgästen beliebt, sondern dient auch als Ausgangspunkt für Fähren zu den Nordfriesischen Inseln. Trotz der fehlenden Kurtaxe bietet Dagebüll eine gute touristische Basis mit Restaurants und Unterkünften. 
  • In Cuxhaven entfällt die Kurtaxe für Gebiete außerhalb der Kurzone. Vor allem in den Außenbezirken, die nicht zur Haupturlaubsregion zählen, können Urlauber von dieser Regelung profitieren. Diese Bereiche bieten eine ruhigere Atmosphäre, fernab der touristischen Zentren. 

Auch Tagesgäste im Fokus

Mit den Einnahmen aus der Kurtaxe werden zahlreiche Leistungen finanziert, die unmittelbar den Gästen zugutekommen. Dazu gehören die Pflege von Stränden, die Bereitstellung von Rettungsschwimmern und die Organisation von Veranstaltungen. Auch die Instandhaltung von öffentlichen Anlagen wie Wanderwegen oder Spielplätzen wird durch die Abgabe ermöglicht. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Sicherheit, sondern auch zur Attraktivität der Ferienregion bei, was insbesondere in beliebten Urlaubsorten wie den Nordseeinseln von großer Bedeutung ist.

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Urlauber profitieren darüber hinaus oft von einer Gästekarte, die im Zuge der Kurtaxe ausgegeben wird. Mit dieser Karte erhalten sie kostenlose oder vergünstigte Leistungen, wie etwa die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder den Eintritt zu kulturellen Veranstaltungen. Häufig sind auch Rabatte für Freizeitaktivitäten wie Wattwanderungen oder Museen enthalten. Die Kurtaxe trägt somit nicht nur zur Finanzierung der Infrastruktur bei, sondern schafft auch einen Mehrwert für die Gäste, indem sie das Urlaubserlebnis attraktiver und komfortabler macht.   

Ein bemerkenswerter Trend ist die zunehmende Einbeziehung von Tagesgästen in die Kurabgabepflicht, wie es beispielsweise in St. Peter-Ording der Fall ist. Während die meisten Inseln und Küstenorte die Abgabe pro Übernachtung berechnen, haben einige Gemeinden erkannt, dass auch Tagesbesucher erhebliche Nutzungskosten verursachen. Gleichzeitig bleibt in Orten wie Borkum oder Juist die Kurabgabe seit Jahren stabil, was diese Destinationen für Familien und preisbewusste Urlauber besonders attraktiv macht. Diese Stabilität wird jedoch durch Einsparungen bei anderen Haushaltsausgaben erkauft.

Sylt: Sehnsuchtsort zwischen Luxus und Nachhaltigkeit

Der Tourismus auf Sylt, der bereits im 19. Jahrhundert mit der Eröffnung der Bahnstrecke nach Westerland begann, hat sich im Laufe der Zeit verändert. Die Insel, bekannt für ihre exklusiven Strände, Reetdachhäuser und das mondäne Flair, ist heute eine der wichtigsten touristischen Destinationen Deutschlands. Besonders in den letzten 20 Jahren hat sich Sylt durch den Trend zu Kurzzeitreisen und saisonal gleichmäßiger verteilten Übernachtungen hervorgetan. Während in den frühen 2000er-Jahren die Aufenthaltsdauer noch bei durchschnittlich 8 Nächten lag, sank diese bis 2023 auf 7,4 Nächte. Trotzdem blieben die Ankunftszahlen stabil oder stiegen leicht, was auf eine gesteigerte Nachfrage nach kürzeren, aber häufigeren Aufenthalten hinweist.

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Die Corona-Pandemie brachte eine Zäsur: 2020 und 2021 profitierte Sylt von einem Boom des Inlandstourismus, da viele Menschen das Reisen ins Ausland scheuten. Dies führte zu einem überdurchschnittlichen Anstieg der Gästezahlen in diesen Jahren. Doch ab 2022 kehrte sich dieser Trend teilweise um, und die Übernachtungszahlen sanken leicht. Gleichzeitig rückte die Diskussion um Nachhaltigkeit und die Belastung der Insel durch den Massentourismus in den Fokus. Die Infrastruktur, darunter die berüchtigte Marschbahn, wurde als Engpass wahrgenommen, was bei den Gästen gelegentlich zu Frust führte.

Heute bleibt Sylt trotz dieser Herausforderungen ein Leuchtturm des Schleswig-Holsteinischen Tourismus mit jährlich knapp 4,8 Millionen Übernachtungen (Stand 2024). Die Insel zieht vor allem Gäste aus Deutschland an, insbesondere aus Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Während klassische Strandurlaube weiterhin beliebt sind, gewinnen auch nachhaltige Angebote und naturnahe Aktivitäten an Bedeutung.

Trotz steigender Lebenshaltungskosten bleibt die Reiselust der Deutschen im Jahr 2025 ungebrochen. Die Nordseeküste ist weiterhin ein begehrtes Ziel, das durch clevere Planung auch erschwinglich gestaltet werden kann. 

Familien finden an der Nordsee eine Vielzahl naturnaher Campingplätze, die kinderfreundlich und erschwinglich sind. Diese Orte ermöglichen Erholung in der Natur und bieten viel Platz für Aktivitäten.  Campingplätze wie Neuharlingersiel erleben einen regelrechten Boom und zählen zu den beliebtesten Reisezielen in Deutschland. Mit direktem Meerblick und hochwertiger Ausstattung bieten sie ein besonderes Urlaubserlebnis. Mehr über den Camping-Boom 2025 erfährst du in einer aktuellen Übersicht.

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