Aldi hat in China seine ersten beiden Filialen eröffnet: Der deutsche Discounter erfreut sich im "Reich der Mitte" großer Beliebtheit - mit einem anderen Konzept als in Deutschland.
Aldi expandiert nach China: Der Lebensmittelkonzern "Aldi Süd" will in China, dem "Reich der Mitte" einen neuen Markt erschließen. Im chinesischen Shanghai eröffneten am 7. Juni 2019 die ersten beiden Filialen. Dabei handelt es sich nicht um herkömmliche Aldi-Märkte, wie sie in deutschen Städten zu finden sind. Bei den chinesischen Aldi-Märkten regiert der Luxus: Riesen-Lampen hängen von der Decke sowie Flachbildschirme an der Wand. Decken als auch Theken sind stylisch mit Mustern und Sprüchen sowie Weisheiten verziert: Der Kunde soll sich eben wohlfühlen. Im Sortiment setzt Aldi auf Regionales aus China und auf deutsche Produkte. Wie die Tagesschau berichtet, sind deutsche Wurst und Sauerkraut sehr beliebt. Bereits seit 2017 verkauft Aldi über einen Online-Handel Lebensmittel in China - nun auch im Luxus-Discounter. "Chinesen empfinden deutsche und westliche Marken als Qualitätsprodukte", sagt Li Chengdong, Vizepräsident der China-Europe Business School in Peking.
Aldi-Eröffnung in Shanghai: Besucher stehen Schlange
Die Aldi-Strategie: Keine Billigware, sondern ausgesuchte, höherwertigere Produkte. Die Qualität soll garantiert werden, da der chinesische Kunde schon so manchen Lebensmittelskandal erlebt hat. "In der Vergangenheit ging es dem chinesischen Kunden um den Preis", so Liu Shengjun.
Der Discounter wird in China "Aoleqi" genannt und kommt gut an. Am Tag der Eröffnung in Shanghai bildeten sich lange Schlangen vor dem Markt. Dies berichtet die Deutsche-Presse-Agentur.
Aldi in China: Unternehmen sieht großes Potenzial in Asien
Aldi schätzt das Entwicklungspotenzial des chinesischen Marktes groß ein. Wie die dpa berichtet, erwarten Marktforscher des Instituts "IDG", dass der chinesische des US-amerikanischen Lebensmittelmarkt in spätestens vier Jahren als bedeutendster abgelöst hat. "Die Möglichkeiten für Aldi, in diesem Markt präsent zu sein, sind deswegen bedeutend", sagte Nick Miles, IDG-Chef Asien-Pazifik. "Aber es wird nicht ohne Risiko sein."
Bezahlsystem bei Aldi - Kunden sind flexibel
Aldi-Kunden haben im Discounter mehrere Möglichkeiten zu kaufen und zu bezahlen: Beispielsweise erfreut sich die App "WeChat" großer Beliebtheit in China. Damit kann online im Laden bestellt werden. Im Umkreis von drei Kilometern werden die Lebensmittel geliefert. Eine moderne Bezahlmethode ist dabei die App "Ali-Pay": Langes Anstehen an der Supermarkt-Kasse gibt es damit nicht mehr. Die Ware kann selbst gescannt und anschließend mobil bezahlt werden.
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