Nach dem Erfolg des 9-Euro-Tickets will sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) dafür einsetzen, spätestens zum Jahresbeginn 2023 eine Nachfolgeregelung zu schaffen. Am heutigen Samstag berät der Koalitionsausschuss der Ampel über weitere Entlastungen für die Bürger, die Beratungen im Kanzleramt dauern seit Stunden an.
Geht es nach Bundesverkehrsminister Volker Wissing, soll die Nachfolge des 9-Euro-Tickets bis Ende dieses Jahres geklärt sein. "Unser Ziel sollte sein, spätestens zu Beginn des Jahres 2023 ein neues Ticket zu haben", sagte Wissing den Zeitungen der Mediengruppe VRM.
"Ich möchte ein vom Preis her möglichst attraktives Ticket, das deutschlandweit gilt und als Abo-Variante zu kaufen ist." Der Preis hänge dem FDP-Politiker zufolge "von der konkreten Ausgestaltung und der Verteilung der Kosten zwischen Bund, Ländern und den Kunden ab". Die Spitzen des Ampelbündnisses berieten am Samstagnachmittag im Kanzleramt in Berlin stundenlang über ein Bündel verschiedener neuer Entlastungsmaßnahmen für die Bürger.
Normales Fahrgastaufkommen nach dem 9-Euro-Ticket - Sonderticket war Verkaufsschlager
Am ersten Wochenende nach Auslaufen des 9-Euro-Tickets kann die Deutsche Bahn einen weitgehend reibungslosen Verkehrsablauf vermelden. "Der Betrieb bei der DB ist zum Wochenende und nach Abschluss des Streiks bei der Lufthansa ohne größere Beeinträchtigungen gestartet", teilte ein Sprecher der Bahn am Samstag in Berlin mit. "Wir verzeichnen ein normales Fahrgastaufkommen."
Die 9-Euro-Tickets ermöglichten im Juni, Juli und August jeweils für einen Monat bundesweit Fahrten in Bussen und Bahnen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Die Sonderaktion zur Entlastung von Fahrgäste wegen gestiegener Energiekosten lief am Mittwoch aus.
Nach Branchenangaben wurden rund 52 Millionen Tickets verkauft. Der Bund finanzierte die Aktion mit 2,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bei Verkehrsanbietern.
Beratungen zu weiteren Bürger-Entlastungen: Lindner und Mützenich versprechen "wuchtiges Paket"
In der Krise um russisches Gas und steigende Preise will die Koalition Bürgerinnen und Bürger zielgenau entlasten. Der Koalitionsausschuss von SPD, Grünen und FDP beriet am Samstagnachmittag im Berliner Kanzleramt, ein Ende der Beratungen war zunächst nicht absehbar.
Vorgesehen ist ein "wuchtiges Paket", wie FDP-Chef Christian Lindner und SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich im Vorfeld angekündigt hatten. Die Beratungen hatten am Mittag begonnen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Neben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nahmen Vizekanzler Robert Habeck (Grüne), Finanzminister Lindner mehrere weitere Minister sowie die Spitzen der drei Bundestagsfraktionen und Parteien teil.