Lkw-Fahrer (59) stirbt auf A8 - DRK widerspricht Gaffer-Aussagen der Polizei

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Unschöne Szenen auf der A8: Bei einem tödlichen Unfall haben Schaulustige die Tür eines Rettungswagens geöffnet, in dem ein Verletzter behandelt wurde. Symbolfoto: Ronald Rinklef
Unschöne Szenen auf der A8: Bei einem tödlichen Unfall haben  Schaulustige die Tür eines Rettungswagens geöffnet, in dem ein Verletzter behandelt wurde. Symbolfoto: Ronald Rinklef

Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der A8 nahe Pforzheim ist ein Lastwagen-Fahrer ums Leben gekommen. Schier unfassbare Szenen sollen sich während des Rettungseinsatzes abgespielt haben. Laut Polizei kamen Gaffer an die Unfallstelle und öffneten sogar die Tür des Rettungswagens. Das DRK widerspricht nun.

Update: Zweifel an Darstellung der Polizei - DRK bezieht Stellung

Nachdem es am Mittwochvormittag (16. Januar 2019) zu einem tödlichen Unfall auf der A8 bei Pforzheim gekommen ist, herrscht keine Klarheit, welche Rolle Gaffer im Nachgang des Unfalls gespielt haben. Es gibt Zweifel an der Darstellung der örtlichen Polizei: Demnach sollen Gaffer die Tür des Rettungswagens geöffnet haben.

Der Kreisverband Pforzheim-Enzkreis des DRK widersprach diesen Angaben am Donnerstag: Gaffer seien dem Rettungswagen zwar nahe gekommen, jedoch habe keiner der Beteiligten die Tür des Wagens geöffnet, indem der Verletzte behandelt wurde. Niemand habe versucht, die Tür zu öffnen. Gaffer hätten jedoch versucht sich von einer nahe gelegenen Anhöhe einen bessere Blick auf die Situation zu verschaffen.

Die Polizei blieb am Donnerstag bei ihrer Version. Ein Polizeisprecher gab im badischen Karlsruhe bekannt, dass eine Rettungsassistentin den Beamten vor Ort von den Gaffern berichtet hatte. "Alle Hände voll zu tun" hätten die Polizisten gehabt, so dass die Schaulustigen nicht gefasst werden konnten. Es habe lediglich einige Platzverweise gegeben, als Menschen durch die Unfallstelle liefen um Fotos und Videos zu machen.

Erstmeldung: Lkw-Crash auf A8 - 59-Jähriger stirbt

Tödlicher Lkw-Unfall auf A8 - Gaffer auf der Autobahn: Auf der Autobahn 8, Stuttgart in Richtung Karlsruhe, zwischen Pforzheim-Süd und Pforzheim-Ost, ist es am Mittwochvormittag (16.01.2019) zu einem Unfall mit zwei beteiligten Lastkraftwagen gekommen. Dabei verlor einer der Fahrer sein Leben, teilte die örtliche Polizei mit.

Nach bisher vorliegenden Erkenntnissen fuhr gegen 10.40 Uhr ein 59 Jahre alter Lkw-Fahrer aus bisher ungeklärter Ursache Höhe Wurmberg an einem Stauende auf einen weiteren Lkw auf. Durch die Wucht des Aufpralls kippte das Zugfahrzeug des vorderen Lkw-Gespanns auf die Seite, wobei sich der Lkw-Fahrer selbst aus dem Wrack befreien konnte. Er wurde zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus transportiert.

Schwerer Unfall auf A8 bei Pforzheim: Lkw-Fahrer stirbt noch an Unfallstelle

Der mutmaßliche Unfallverursacher jedoch wurde in seinem Führerhaus eingeklemmt und musste durch die herbeigeeilten Rettungskräfte befreit werden. Allerdings kam für den 59-Jährigen jede Hilfe zu spät. Er starb noch an der Unfallstelle.

Im Zuge der ärztlichen Versorgung kam ein Rettungshubschrauber zum Einsatz. Die A8 musste für die Unfallaufnahme und aufgrund der Landung des Rettungshubschraubers voll gesperrt werden. Der Verkehr staute sich auf bis zu zehn Kilometern in Fahrtrichtung Karlsruhe. Erste Schätzungen bezüglich der Schadenshöhe belaufen sich auf rund 160.000 Euro.

Polizei: Gaffer öffnen Rettungswagen - DRK Pforzheim widerspricht

Unschöne Szenen haben sich an einem Krankenwagen ereignet, in dem einer der beteiligten Fahrer behandelt wurde. Schaulustige kannten offenbar keine Scham und öffneten die Türe des Rettungswagens, um den Verletzten aus der Nähe zu betrachten und möglicherweise auch fotografieren zu können. Dies berichtet die örtliche Polizei.

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Da die Rettungskräfte alle Hände voll zu tun hatten, konnten die Gaffer vor Ort nicht mehr festgestellt werden. Wer hierzu sachdienliche Hinweise geben kann, wird gebeten, sich mit dem Autobahnpolizeirevier in Pforzheim unter 07231/125810 in Verbindung zu setzen.